Macht unsere Schulgebäude klimafreundlich

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Energie, Umwelt
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

494
weniger gut: -100
gut: 494
Meine Stimme: keine
Platz: 
51
in: 
2013

Stuttgarts Schulen müssen als Beitrag zum Klimaschutz dringend energetisch saniert werden. Hierzu sollen 100 Millionen Euro in fünf Jahresraten zu je 20 Millionen Euro bereitgestellt werden. Das ist richtig viel Geld, doch spart dieses Geld Energiekosten ein, es fließt also, anders als bei vielen anderen Ausgaben, im Laufe der Jahre zurück in die Stadtkasse. Zudem wird so das Zukunftsthema Klimaschutz für Schülerinnen und Schüler konkret erfahrbar. Die Maßnahme fördert Arbeitsplätze in den Gewerbebetrieben und sorgt für Einkommen in der Stadt.
Zur Umsetzung soll das Amt für Umweltschutz mit dem hierfür erforderlichen zusätzlichen Personal ausgestattet werden.

Hintergrund:
Die Stadt ist dabei, die baufälligsten der 168 Schulen zu sanieren. Der Sanierungsbedarf für die kommenden fünf Jahre liegt bei knapp 350 Mio. Euro. http://www.stuttgart.de/schulsanierung
Bei diesen Sanierungen geht es vor allem um den Erhalt der Gebäude und die Gewährleistung der Sicherheit. Energetische Gesichtspunkte spielen kaum eine Rolle. Wo Fenster ausgetauscht werden, sollte jedoch, wenn schon ein Baugerüst steht, auch gleich die Fassade gedämmt werden. Gebäude, die viel Wärme verlieren, sollten nicht erst dann energetisch saniert werden, wenn das Mauerwerk zu bröckeln anfängt oder Wasser durch die Decke tröpfelt.

Der bauliche Klimaschutz an den Schulen soll im Rahmen des sehr erfolgreichen "stadtinternen Energie-Contractings" umgesetzt werden, das in den nächsten fünf Jahren um je 20 Millionen Euro aufgestockt werden soll. Hierbei finanziert das Amt für Umweltschutz Investitionen zur Energieeinsparung. Die erzielten Einsparungen fließen so lange an das Amt zurück, bis die jeweilige Investition abbezahlt ist. http://www.stuttgart.de/item/show/442568
Ein Blick zurück zeigt, dass diese Art von Klimaschutz sich rechnet: Die bis 2011 für das Energie-Contracting städtischer Gebäude eingesetzten 8,8 Millionen Euro haben der Stadt bisher 14,2 Millionen Euro an Energiekosten erspart.

Ergänzungen aus ähnlichen Vorschlägen: 

Nutzer/in geb-schule ergänzt:
Es besteht die Gefahr, dass im Rahmen des Abbaus des Sanierungsstaus an den Schulen die dringend notwendige energetische Sanierung vernachlässigt wird. Es ist beispielsweise zu beobachten, dass ein undichtes Flachdach mit großem Aufwand und hoher Dämmung saniert wird – nicht jedoch die Fassade des Gebäudes gedämmt wird. So sind Folge-Bauschäden (Schimmelbildung) vorprogrammiert.
Alle Schulen, bei denen größere Sanierungsmaßnahmen anstehen, sollten im Rahmen dieser Sanierung energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Eine energetische Schulhaussanierung aller Schulgebäude sollte bis 2017 abgeschlossen sein – ganz im Sinne der Ziele des Klimaschutzabkommens bis 2020.

Gemeinderat prüft: 
ja
Umsetzung und Prüfung
Umsetzung: 

Über das stadtinternen Contracting finanziert das Amt für Umweltschutz für anderen Fachämtern Maßnahmen zur Energie- und Kosteneinsparung vor und schließt hierüber Vereinbarungen mit den Ämtern ab. Im Jahr 2014 wurden bis Mitte November 21 Vereinbarungen mit einem zu finanzierenden Betrag von 2,3 Mio. Euro abgeschlossen. Zu diesen einzelnen Maßnahmen gehören Dach und Fassadensanierungen, Bau von Photovoltaikanlagen, Umstellung auf LED-Beleuchtung etc. Weitere Maßnahmen im Bereich der energetischen Sanierung von Schulen sind in Vorbereitung.

Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Die Mittel für das stadtinterne Contracting wurden für die Jahre 2014 und 2015 um jeweils 4 Millionen EUR erhöht. Hierüber können insbesondere auch energetische Sanierungsmaßnahmen an Schulgebäuden finanziert werden.
Gemeinderat hat teilweise zugestimmt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Die Zuständigkeit für das stadtinterne Contracting liegt beim Amt für Umweltschutz. Über das Contracting können stadtweit verschiedene energiesparende Maßnahmen finanziert werden. Auch Investitionen zur Energieeinsparung in Schulgebäuden können hierdurch prinzipiell umgesetzt werden.

Für die Schulsanierung wurden in den vergangenen Jahren Mittel genehmigt, mit denen auch Maßnahmen durchgeführt werden, die zur Energieeinsparung führen. Allerdings werden nicht alle energetisch sinnvollen Maßnahmen umgesetzt, da der Schwerpunkt bei der Schulsanierung zunächst auf die Behebung von sicherheitsrelevanten und baulichen Mängeln gelegt wird.

Wie im Bürgerhaushalt vorgeschlagen wurde, können weitere energetische Maßnahmen an Schulgebäuden durch das stadtinterne Contracting umgesetzt werden. Hierfür ist jedoch eine Aufstockung der Contracting-Mittel notwendig. Damit können die Schulen gleichzeitig auch energetisch saniert werden. Im vergangenen Jahr wurde damit begonnen, die im Schulsanierungsprogramm angedachten Maßnahmen mit den im Energieausweis aufgeführten Maßnahmen abzugleichen. Mit Hilfe des Energieausweises ist zu erkennen, wie der Energieverbrauch des jeweiligen Gebäudes sich zu anderen Gebäuden mit einer ähnlichen Nutzung verhält. Bei einer Begehung durch Mitarbeiter des Amts für Umweltschutz wurde festgestellt, welche energetische Maßnahmen zur Bedarfsminderung, wie z.B. Wärmedämmung der Außenbauteile oder Erneuerung der Heizungsumwälzpumpen, zweckmäßig sind. Nach Auswertung von ca. 50 % der Schulgebäude ergibt sich ein zusätzlicher Finanzierungsbedarf von 9,7 Mio. Euro innerhalb der nächsten zwei Jahre. Eine jährliche Aufstockung um 20 Mio. Euro ist demnach zurzeit nicht notwendig.

Anhand dieser Analyse wird von der Verwaltung eine Vorlage für die Beratung im Doppelhaushalt 2014/15 erstellt.

Verweis auf Haushaltsanträge der Gemeinderatsfraktionen: 
536 (CDU), 608 (SPD), 813 (SÖS), 968 (SÖS)

Kommentare

8 Kommentare lesen

In vielen Schulen können die Heizungen gar nicht heruntergeschaltet werden. Wenn es zu heiss ist, werden die Fenster aufgemacht...!

bitte dann die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung nicht vergessen. Das Wirtschaftsgymnasium West wurde z.B. wärmegedämmt und hat dreifach verglaste Fenster bekommen - aber keine Lüftungsanlage. Damit dürften die Wärmeverlust über die Lüftung der größte Posten sein. Und dicke Luft gibt es in den Zimmern dann auch noch, weil die neuen Fenster natürlich dichter sind als die alten.

Dem kann man nur zustimmen! am Hegel-Gymnasium konnten Eltern und Schüler gemeinsam den Energieverbrauch durch Dämmung der Schulhausdecke sowie weitere Detailmaßnahmen deutlich verbessern. Seit kurzem kommt das eingesparte Geld auch der Schule teilweise wieder zugute.

Wenn Schulen unter Denkmalschutz gestellt sind (z.B. Dillmann-Gymnasium) hat dies auch zur Konsequenz, das eine energetische Sanierung nicht mehr mit vertretbarem Aufwand möglich ist. Die Entscheidung, ob man in Baudenkmälern der 50-Jahre leben möchte oder in energieeffizienten Geäuden, müsste auch vom Denkmalschutzamt bedacht werden müssen -- und bei einer Entscheidung pro Denkmalschutz (=gegen energetische Sanierung) dann konsequenterweise die vermeidbaren Energiekosten aus dem Denkmalschutzetat bezahlen.

Um die Sanierung aller Schulen nicht erst in 30 Jahren zu schaffen müssen sämtliche für Neubauprojekte vorgesehenen Haushaltsmittel solange für die Sanierung eingesetzt werden, bis sämtliche städtischen Schulgebäude saniert und energetisch modernisiert sind. Einzige Ausnahme Ersatzneubauten bei Abriss von nicht sanierungswürdigen Altbauten. S. Vorschlag 6259

Richtig und wichtig!

Ich finde den Vorschlag prinzipiell richtig. Zuerst müssen dort, wo die Heizungen noch immer nicht abschaltbar sind, diese insbesondere dahingehend saniert werden. Bei der Wärmedämmung sollten Materialien eingesetzt werden, durch deren Herstellung, Transport usw. nicht mehr Primärenergie verbraucht wird, als durch die Wärmedämmung eingespart wird (Stichwort graue Energie).

Klar Klimafreundlich wär super aber als erstes soll mann auch an sie Schüler denken die zum Beispiel bei 35 grad im sommer 8 std überleben müssen dass ist jetzt vielleicht übertrieben aber es gibt so viele Schulen in der es keine gescheiten Fenster gibt.
Ich finde dass diese Schulen eine dringende Sanierund benötigen wenn das erledigt ist bin ich gerne bereit für eine Klimafreundliche Schule denn das würde nicht nur gut für die umwelt sein sondern auch dazu führen das schüler sich mit dem thema Klimawandel befasst machen denn Schüler sind ja eigentlich die Zukunft