Wo ist eigentlich der Österreichische Platz? Platz sinnvoll nutzen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart-Süd
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Thema: 
Plätze
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

624
weniger gut: -84
gut: 624
Meine Stimme: keine
Platz: 
96
in: 
2017

In unserer Gesellschaft bietet öffentlicher Raum Platz für die Bedürfnisse der Menschen. Er ist ein kostbares Gut, das unbedingt geschützt werden muss, um ein harmonisches und demokratisches Miteinander zu gewährleisten.

Diesem Grundsatz entsprechend sollen der Österreichische Platz, sowie der Raum unter der Paulinenbrücke wieder sinnvoll genutzt werden! Aufgrund seiner Lage und baulichen Substanz hat dieser Stadtraum den Stuttgarter Bürgern so vieles mehr zu bieten, als zur Parkfläche degradiert und als Unort oder Angstraum verschrien zu werden.

Eine Aktion der Initiative „Stadtlücken e.V.“ im Oktober 2016, hat das Potential des Österreichischen Platzes für eine Vielzahl alternativer Nutzungen durch eine räumliche Intervention und ein Veranstaltungsprogramm sichtbar gemacht und damit die Zäsur zwischen den Stadtteilen Stuttgart-Mitte und -Süd temporär aufgebrochen. Die Bereitschaft unterschiedlicher Akteure, sich für diese Sache zu engagieren und mit eigenen Ideen und Tatkraft einzubringen, hat bewiesen, wie dringlich der Handlungsbedarf und der Wunsch nach einer Veränderung sind.

Um einen Prozess für die Umnutzung des Ortes anstoßen und durchführen zu können, muss zunächst der Pachtvertrag mit der Parkplatzgesellschaft gekündigt werden. Die entfallenden Stellplätze können durch das Angebot des Gerber-Einkaufszentrums ohne Einschränkung kompensiert werden - der Stadt entsteht lediglich ein verhältnismäßig geringer Einnahmeausfall.

Das Projekt ‘Österreichischer Platz’ benötigt finanzielle Mittel, um im nächsten Schritt weitere Beteiligungsprozesse, Wettbewerbe und Workshops durchführen zu können. Zur Koordination dieses Vorhabens, sollte eine zentrale Planstelle als lokaler Ansprechpartner und Ideenkurator eingerichtet werden. So sehen wir gewährleistet, dass ein neuer öffentlicher Freiraum im Sinne aller entstehen kann.

- Stadtlücken e.V. -

Umsetzung und Prüfung
Umsetzung: 

Stand Februar 2019:
Seit Juli 2018 wurde ein Teil der ehemaligen Parkplatzflächen unter der Paulinenbrücke an den Verein Stadtlücken e.V. übergeben, dessen Aktionen zwischenzeitlich finanziell unterstützt werden. Die dafür notwendigen baulichen Anpassungen (Verkleinerung der Parkplatzanlage) wurden 2018 umgesetzt.

Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Der Gemeinderat hat im Doppelhaushalt 2018/2019 140.000 Euro für die die provisorische Herstellung der Flächen im Sinne des Vereins Stadtlücken e.V. bereitgestellt. Darüber hinaus wurden 80.000 Euro für die finanzielle Unterstützung einzelner Aktionen des Vereins beschlossen.
Gemeinderat hat zugestimmt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Der nächstmögliche Zeitpunkt zur Kündigung des Pachtvertrags für die Stellplätze unter der Paulinenbrücke ist der 31. März 2018. Für den Bereich südlich der Tübinger Straße sind neben der Aufgabe der Parkierungsnutzung gewisse Mindestmaßnahmen im Tiefbau notwendig, um eine gute Bespielbarkeit der Fläche zu erreichen (z.B. Versetzen der Schranke, Herstellen eines einheitlichen Höhenniveaus, Poller zur Paulinenstraße). Für ein dauerhaftes Nutzungskonzept ist, soweit bauliche Anlagen erstellt werden sollen, ein Bebauungsplanverfahren erforderlich. Ziele für die Inhalte und die Art der Nutzung könnte in einem Zeitraum von ca. 2 Jahren zusammen mit der Bürgerschaft in einem kooperativen Verfahren entwickelt werden.

Der Stuttgarter Verein "Stadtlücken" hat im Oktober 2016 in einem Projekt gezeigt, welche Möglichkeiten zur Aufwertung der Platznutzung unter der Paulinenbrücke bestehen. Der „Stadtlücken e. V.“ hat Ideen und ein erstes Konzept entwickelt und dargestellt, wie der Stadtraum unter der Paulinenbrücke auch über einen längeren Zeitraum kreativ genutzt werden könnte und wie mit einer neuen Form der Bürgerbeteiligung und unter Einbindung lokaler Akteure und Experten die Potenziale für diesen besonderen öffentlichen Raum geweckt und Nutzungen gefunden werden können. Vorgeschlagen wird ein Reallabor mit einer Bürgerbeteiligung, um den Bereich unter der Paulinenbrücke zunächst in einer Experimentierphase zu beleben und langfristige Entwicklungsziele zu erarbeiten.

Bezirksbeiratshinweis: 

Der Bezirksbeirat Süd unterstützt grundsätzlich diesen Vorschlag. Zum Haushalt 2018/19 hat der Bezirksbeirat Süd einen Antrag gestellt, der sich mit dieser Thematik befasst.

Kommentare

15 Kommentare lesen

Sehr guter Vorschlag. Der Platz muss wieder hergestellt werden, so dass man ihnals solchen auch erkennen kann.

Dem kann ich mich nur anschließen. Der Österreichische Platz ist ein Paradebeispiel, wie der öffentliche Raum in der Stadt verkommen kann.

Kann den oberen beiden Kommentaren nur zustimmen, es wird Zeit, dass der Österreichische Platz wieder ein Platz wird.

Einer der besten Vorschläge!

Super Vorschlag. Was ist eigentlich mit dem Charlottenplatz?

Ein ungenutzter Ort mit riesen Potential

Place de l'Autriche hiesse dieser Ort in Paris und hätte Bäume & Bänke für Liebespaare

Dieser Vorschlag ist sehr gut

Danke, liebe Stadtlücken, für euer Engagement für diesen Unort!

Dort kann alles so bleiben wie es ist, ein urbaner Raum und nicht so geschleckt wie der Marienplatz

wie stehts grundsätzlich mit den "Stuttgarter" Kreuzungen, die hier Platz heißen?
Was für ein schräger Gedanke Thomas Rudolph.....Urbaner Raum -glücklicherweise ohne "Ehren"bürgernamen-, kann alles so bleiben, wie bitte?
Berliner"Platz", Wilhelms"Platz Cannstatt, Charlotten"Platz", Gebhard-Müller-"Platz", Arnulf-Klett-"Platz", Hegel-"Platz", Hölderlin-"Platz", und noch eine Menge anderer Kreutzungen, die den Rahmen sprengen würde. Die geehrten Namensgeber würden sich im Grab rumdrehen, wenn sie wüßten für welche Verschandelung ihr Namen mißbraucht wurde. Der Mailänder Platz trägt nur einen Städtenamen bin mir allerdings der Platzgestaltung nicht so sicher, wenigstens handelt es sich nicht um eine Straßenkreuzung.

Ich hoffe diese schöne Idee wird umgesetzt!

ein toller Vorschlag, der zum Modell werden könnte, wie wir mit vielen weiteren, unter ihrem potenzial genutzten bzw. undefinierten Orten in unserer Stadt umgehen könnten.

unbedingt mutig sein und etwas neues ausprobieren!

Der Österreichische Platz ist das TOR zum Süden bzw. zur Mitte und könnte ohne stuttgartüblichen Riesenaufwand so gestaltet werden. Der Torbogen (in Form der Paulinenbrücke) ist ja schon vorhanden... Macht endlich was draus...