Grün für Fußgänger im Straßenverkehr ausdehnen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Radverkehr
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Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

142
weniger gut: -154
gut: 142
Meine Stimme: keine
Platz: 
1746
in: 
2013

Die Förderung des Fahrradverkehrs sollte nicht zu Lasten des Fußverkehrs sondern zu Lasten des Motorverkehrs geschehen. Bisher werden in aller Regel nicht die Kraftfahrer, sondern die Fußgänger durch Radfahrer eingeschränkt. Unverständlicherweise hat das Amt für Öffentliche Ordnung oft selbst schmale Gehwege für Radler freigegeben, die zusätzlich häufig in reinen Fußgängerbereichen Fußgänger durch Slalomfahrten und dergleichen schikanieren. (Meine Frau wurde bereits zweimal verletzt – mangels Nummernschildern können ja Radler leicht Fahrerflucht begehen).

Ökologische Gesamtbilanzen zeigen, dass die Kombination Fußverkehr + Öffentlicher Nahverkehr etwas günstiger ausfällt als der Radverkehr (bei gleicher Beförderungsleistung; es kommt allerdings ziemlich auf die individuellen Gegebenheiten an, die Streuungsbreite ist groß; Radfahrer haben einen größeren Kleidungs- und Reinigungsaufwand; bei ungeeignetem Wetter ist manchem Radfahrer der ÖPNV gut genug, weshalb der entsprechend Kapazität vorhalten muss).

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

9 Kommentare lesen

"Ökologische Gesamtbilanzen zeigen, dass ..."
Bitte Quelle angeben. Danke.

alle Radfahrer sind böse...

wenn, dann sollte der gesamte Umweltverbund als Ganzes gesehen werden, und nicht immer von "zu Lasten..." gesprochen werden.

Die meisten Maßnahmen gehen doch inzwischen auch zu Lasten des MIV (siehe z. B. Böblinger Straße). Ich freue mich über jeden Meter neuen RadWEGs. Sie sollten vielleicht auch mal wieder Rad fahren - hält fit und gesund (ist das in der ökologischen Gesamtbilanz auch drin oder geht da nur mein erhöhter CO2-Ausstoß durch heftigeres Atmen ein??).

Und übrigens, wenn ich laufe, nutzen sich meine Sohlen mehr ab, bitte einberechnen!

Wie kann eine Kombination die einen ÖPNV (mit Emissionen) einschließt ökologischer sein als Radfahren (null Emission) - Hirn einschalte lohnt !
NB: Das Radfahren hat auch einen nicht unerheblichen Gesundheitsaspekt

Ich bin selbst Radfahrer, kann aber verstehen, dass sich Fußgänger durch manche Radfahrer belästigt fühlen. In reinen Fußgängerzonen sollte man absteigen und schieben, insbesondere natürlich wenn viele Fußgänger unterwegs sind. Vielleicht finden wir irgendwann einmal zu einem friedlichen Miteinander - bei vernünftigem Verhalten aller sollte es solche Probleme nicht geben. Im Zweifelsfall kann man ja auch sehr defensiv vorgehen, dann dürfte es keinen Ärger geben.

Soll ich jetzt den Vorschlag (= erster Satz) - mit GUT - bewerten, oder die philosophische Abhandlung danach?
Aber wenn der Motorverkehr eingeschränkt wird, dann doch auch die Busse. Wie passt das zusammen?
Bei der Bilanz entscheidet doch, was der Radler für seine zusätzlich verbrauchten Kilokalorien verspeist. Das kann 0-Emission sein oder ein Haufen Fleisch ;-))

Wichtig ist es - neben dem berechtigten Ausbau der Radwege - dass es z.B. im Schlossgarten oder Rosensteinpark oder Fussgängerzonen Wege n u r für Fussgänger gibt. Oder andersherum: Radfahrer dürfen nur auf bestimmten Wegen fahren ansonsten sind Parks für Spaziergänger da. Wie Herr Kohlheim richtig schreibt, müssen die Fussgänger Slalom laufen und sind durch teilweise Fahrradraser gefährdet. Das kann es meiner Meinung nach nicht sein. Im übrigen muss die Stadt Stuttgart auch genau überlegen, welche Wegstrecken sich für Radfahrer eignen - wir haben keine Topografie wie in Berlin oder Hamburg - breite Strassen, ebenes Gelände. Kessellage bedingt nun einmal schmale Strassen und Bürgersteige - daher muss genau bedacht werden, wo sich Radwege eignen.

Dieser Vorschlag ist schlecht für die ökologische Gesamtbilanz. Verbraucht unnötigen Serverplatz, Strom und insbesondere wertvolle Zeit von vielen tausenden Lesern. Abgelehnt.

Zum Thema Umweltauswirkungen (insbesondere Klimarelevanz) von Fahrradverkehr:

Es zunächst einmal natürlich richtig, dass auch Radfahren (wie jedes andere Verkehrsmittel auch) gewisse negative Umweltauswirkungen hat. Ein Fahrrad will hergestellt werden (üblicherweise in Taiwan, d.h. der Rahmen wird schon mal um die halbe Welt transportiert bevor ein Kilometer damit gefahren worden ist) was natürlich mit Umweltbelastungen verbunden ist, die Radwege müssen gebaut und unterhalten werden, die verschwitzte Radkleidung will gewaschen werden, der Radfahrer verbraucht dann durch die Aktivität mehr Kalorien und atmet entsprechend mehr CO2 aus und das Rad muss am Ende seines Lebensdauer irgendwie entsorgt werden.

ABER:

1.) Im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln ist der Ressourcenverbrauch für die Herstellung eines Fahrrads vernachlässigbar gering (An einem Rad ist beispielsweise Faktor 100 weniger Material verbaut als an einem PKW und der Ressourcenverbrauch ist daher entsprechend geringer).

2.) Im Vergleich zu den CO2-Emissionen beim Autofahren sind CO2-Mengen, die Radfahrer aufgrund ihrer körperlichen Aktivität zusätzlich ausatmen ebenfalls vernachlässigbar gering.

3.) Die Konsumenten in westlichen Industrieländern richten ihre Ernährung ja nicht an ihrem tatsächlichen Kalorienbedarf für körperliche Aktivitäten aus, sondern essen meist ohnehin zu viel, d.h. die überschüssigen Kalorien sind üblicherweise ohnehin im Körper vorhanden und ein Autofahrer isst nicht unbedingt weniger als ein Radfahrer.

4.) Körperliche Aktivitäten (d.h. Breitensport) zur Förderung der Gesundheit werden hierzulande daher üblicherweise als begrüßenswert und förderungswürdig angesehen.

5.) Wesentlichen größeren Einfluss auf den Umweltbelastung durch die Ernährung als das Kriterium Radfahrer oder Autofahrer dürfte das Kriterium der Essensgewohnheiten haben, d.h. die Frage wie sich jemand ernährt, d.h. ob jemand viel oder wenig Fleisch isst, Vegetarier oder gar Veganer ist oder sich einen Burger nach dem anderen reinschiebt.

Und solange es noch jene Zeitgenossen gibt, die mit dem Auto zum Fitnessstudio fahren, möglichst unmittelbar vor dem Eingang parken, um dort dann dort dafür zu bezahlen ihre Trainingseinheiten auf dem Ergometer oder dem Spinning-Bike abzustrampeln, anstatt für ihre täglichen Wege, die sie ohnehin zurückzulegen haben, einfach mal das Rad zu benutzen, kann man den Radfahrern eigentlich nicht ernsthaft die für das Radfahren verbrauchten Kalorien und das zusätzlich ausgeatmete CO2 anrechnen.

In einem Punkt stimme ich dem Vorschlag zu:
Kombinierte Rad- und Fußwege sind eine Katastrophe, nicht nur für Fußgänger, sondern auch für Radfahrer! In der Regel sind es ja die Radfahrer die Slalom fahren müssen um an den Fußgängern vorbeizukommen.

Wenn beispielsweise auf einem gemeinsamen Rad- und Fußweg außerorts 4 bis 5 Nordic-Walkende Hausfrauen nebeneinander (anstatt hintereinander) laufen und es damit fertigbringen die komplette Rad-/Fußwegbreite für sich in Anspruch zu nehmen (auch wenn den Weg noch so breit ist) hat man als Radfahrer schlechte Karten.
Wenn man sich nun als Radfahrer von hinten einer solchen Fußgängergruppe nähert, diese überholen möchte und dies bereits frühzeitig durch Klingeln andeutet, erfolgt häufig erst mal keine Reaktion seitens der Fußgänger, wenn man erst später klingelt kommt der Vorwurf zurück: „Können Sie nicht früher klingeln???“ und wenn man mehrfach klingelt kommt die mürrische Bemerkung: „Ich bin ja nicht taub!“, d.h. man kann es Fußgängern beim Überholen eigentlich nie recht machen.

Ich kann die konsequente Trennung von Fahrrad- und Fußgängerverkehr daher nur unterstützen.
Wünschenswert aus Radfahrersicht wären eigene Fahrrad-Highways oder Radschnellwege (wie beispielsweise in Kopenhagen) um das Fahrrad effizient als Alltagsverkehrsmittel (bspw. für Pendler für Fahrten zum Arbeitsplatz) nutzen zu können.
Dies scheitert wahrscheinlich leider wieder an der Vorstellungskraft, dass man angesichts der Topografie in Stuttgart überhaupt Radfahren kann...