Bekanntlich ist vorgesehen, im NeckarPark als Ersatz für das sanierungsbedürftige Hallenbad Cannstatt und die abgängige Traglufthalle des Inselbades Untertürkheim ein Sporthallenbad zu errichten. In seiner Sitzung am 14. November 2014 (GRDrs 776/2014) beschloss der Bäderausschuss des Gemeinderates, den Neubau auf dem Grundstück Q 19 an der Ecke Benzstraße und Mercedesstraße zu realisieren. Die Ausstattung des neuen Bades beinhaltet ein 50 m Becken mit 8 bzw. optional 10 Schwimmerbahnen, sowie ein 25 m Mehrzweckbecken mit 5 Bahnen. Aktuell läuft der Realisierungswettbewerb für Architekten, an dem zehn Architekturbüros beteiligt sind. Anfang Oktober 2015 - rechtzeitig vor den Etatberatungen - können damit die Sieger des Architektenwettbewerbs und die Vergabevorschläge für die Leistungen der Architekten und Fachplaner präsentiert werden (vgl. GRDrs 105/2015). Die Investitionskosten liegen voraussichtlich in der Größenordnung von rd. 22 bis 27 Mio. EUR (Referenzwerte aus erstem Architektenwettbewerb in 2013; vgl. GRDrs 697/2013). Bei einer entsprechenden Mittelbereitstellung im Rahmen des Wirtschaftsplanes 2016/2017 der Bäderbetriebe Stuttgart wäre ein Baubeginn in etwa im ersten Halbjahr 2017 möglich. Das Bad könnte nach etwa 1 ½ jähriger Bauzeit in Betrieb gehen.
Bis zur Fertigstellung des neuen Sporthallenbades soll der Betrieb des Hallenbades Cannstatt durch entsprechende Instandhaltungsmaßnahmen in betriebssicherer Funktion erhalten werden. Gleiches gilt auch für die im Winterhalbjahr über dem Inselbad Untertürkheim aufgebaute Traglufthalle. Allerdings werden beide Einrichtungen aufgrund ihres Alters und ihres Zustandes nur noch zeitlich begrenzt betriebsfähig erhalten werden können.
Eine Generalsanierung des Hallenbades Cannstatt könnte nur an Stelle des Sporthallenbadneubaus erfolgen. Beide Vorhaben sind weder finanzierbar noch vom Bedarf her gerechtfertigt. Die Chance, in Stuttgart ganzjährig für den Schwimmsport ein adäquates 50 m Becken mit Tribüne anbieten zu können, aber auch die totale Flexibilität der Badnutzung durch die Ausstattung mit zwei Becken für den Schul- und Vereinssport sowie für den öffentlichen Badebetrieb wäre bei einer Sanierung des Hallenbades Cannstatt für viele Jahre vergeben.
Die Sanierung würde in etwa eine zweijährige Planungsphase benötigen. Mit der Planung könnte unter der Voraussetzung der Mittelbereitstellung durch den Gemeinderat frühestens 2016 begonnen werden. Die Sanierungsschließzeit würde – analog der Bauzeit für das Sporthallenbad – ebenfalls bei etwa 1 ½ Jahren liegen. Somit wäre in diesem Falle eine Fertigstellung frühestens Mitte 2019 – also später als beim Sporthallenbad – möglich.
Bei einer Sanierung des Hallenbades Cannstatt kommt außerdem erschwerend hinzu, dass während der Sanierungsschließzeit über etwa 1 ½ Jahre keine Ersatz-Trainingsmöglichkeiten für den Schul- und Vereinssport gegeben sind. Gleichzeitig wäre dann auch die Traglufthalle samt ihrer technischen Anlagen zu erneuern.
Insoweit sollte die Realisierung des Sporthallenbades – wie geplant – weiterverfolgt werden. Bis zur Baufertigstellung werden die Möglichkeiten der Instandhaltung ausgeschöpft, um den Betrieb des Hallenbades Cannstatt sicherstellen zu können.