Ergebnisse der Umfrage zum Bürgerhaushaltsverfahren in 2017

Vom 30. Januar bis 12. Februar 2018 wurde eine Befragung unter den Teilnehmern und Teilnehmerinnen am Bürgerhaushalt durchgeführt. Um auf die Befragung hinzuweisen, wurden 9.777 Personen per E-Mail angeschrieben, die sich online registriert und den Newsletter abonniert hatten.

14 E-Mails kamen als unzustellbar zurück, sodass insgesamt 9.763 Personen erreicht wurden. 1.619 Fragebögen wurden ausgefüllt.

Damit haben rund ein Sechstel der Angeschriebenen an der Befragung teilgenommen (Rücklaufquote 17 %).

In 2016 wurde eine vergleichbare Befragung zum Bürgerhaushalt 2015 durchgeführt. Damals wurden 9.392 Personen befragt und 1.803 Fragebögen wurden ausgefüllt. Somit hatten rund ein Fünftel der Angeschriebenen an der Befragung teilgenommen.

Lesen Sie im Weiteren die Antworten der Befragten auf die einzelnen Fragen.

Die Umfrage wurde von der Stadtkämmerei der Stadt Stuttgart, dem Arbeitskreis Bürgerhaushalt und der Firma buergerwissen konzipiert, durchgeführt und ausgewertet.

Haben Sie sich am 4. Bürgerhaushalt beteiligt?

Von den Befragten haben 1.619 auf die Frage ge­ant­wor­tet, ob Sie sich am 4. Stuttgarter Bürgerhaushalt aktiv beteiligt hatten. 1.281 Personen oder 79 Prozent antworten hierauf mit ja, 338 (21 Prozent) mit nein. Unter den registrierten Personen gibt es demnach auch Personen, die keine der Aktivitätsformen genutzt haben. Gegenüber der Umfrage in 2016 (zum Bürgerhaushalt 2015) hat sich der Anteil der Aktiven leicht erhöht, die an der Umfrage teilgenommen haben.

Von den Befragten beteiligten sich 1.163 durch das Vornehmen von Bewertungen, 414 durch das Einreichen eines Vorschlags und 207 durch das Einstellen eines Diskussionsbeitrags. Da Mehrfachnennungen möglich waren, werden keine Prozentwerte angegeben.

An der Befragung haben sich also vor allem Personen beteiligt, die Bewertungen vorgenommen oder Vorschläge eingestellt haben.

Haben Sie sich am 4. Stuttgarter Bürgerhaushalt beteiligt? (Werte in Klammern Umfrage 2016)

  %
2018 (2016)
Anzahl
2018 (2016)
ja 79 (78) 1.281 (1.385)
nein 21 (22) 338 (385)

 

Ich habe mich beteiligt durch:
(mehrfache Nennungen möglich)
  Anzahl
Vornehmen von Bewertungen 1.163 (1.227)
Einreichen eines Vorschlags 414 (504)
Einstellen eines Diskussionsbeitrags 207 (240)

Wie haben Sie vom Bürgerhaushalt erfahren?

Die meisten der Befragten geben an, über die Homepage der Stadt (490), Freunde und Bekannte (459), eine Zeitung (434), das Amtsblatt der Stadt (239), In­for­ma­tions­flyer im Briefkasten (209) oder über Multiplikatoren (144) vom Bürgerhaushalt erfahren zu haben. Facebook (109), die neue Werbung auf Bussen (61), Infoscreens (55) oder Plakate (43) werden hingegen wesentlich seltener genannt. Das Banner am Rathaus (19), Pickup-Karten (16)  und die Telefonschleife (5) können fast vernachlässigt werden. Die Reihenfolge der Wirksamkeit der Maßnahmen hat sich gegenüber der Umfrage in 2016 nur wenig verändert.

Bei der Umfrage 2016 wurden Zeitungen am häufigsten genannt. Freunde und Bekannte waren bei dieser Umfrage die zweit-wichtigste Quelle vor der Homepage der Stadt und dem Amtsblatt.

In einem freien Textfeld konnten weitere Angaben gemacht werden. 187 mal wurde dieses Feld genutzt (2012: 226). Mit 94 Nennungen werden E-Mails und Newsletter und mit 23 Nennungen der 1. bis 3. Bürgerhaushalt als Quellen am häufigsten genannt. Die E-Mails stammen sowohl von der Moderation als auch von Vereinen und anderen Organisationen. Als wichtige Multiplikatoren erweisen sich die Uni Hohenheim 7, Schulen 5, die Bezirksbeiräte 5, Parteien 3 und Kitas 2 Nennungen. Außerdem werden noch 4 mal das Internet allgemein und 2 mal twitter sowie Plakate oder Aushänge von Gruppen (3) genannt.

Die Antworten unterstreichen die Bedeutung der Mund-zu-Mund-Propaganda, die Berichterstattung in der Presse, auf der Internetseite der Stadt und im Amtsblatt. Diese Wege zur Mobilisierung von Teilnehmenden sind am effektivsten.

Die Bedeutung der Quellen ist dabei über die Jahre erstaunlich stabil. Gegenüber 2016 gibt es nur wenige Unterschiede. Die Reihenfolge der vorgegebenen Antwortkategorien ist nahezu gleich geblieben. Bei den offenen Antworten hat die Mobilisierung über Stuttgart 21 und kulturelle Einrichtungen abgenommen, dafür sind die Uni Hohenheim, Plakate oder Aushänge von Gruppen sowie twitter als Kanäle hinzugekommen.

Wie haben Sie vom Bürgerhaushalt in 2017 gehört? (mehrfache Nennungen möglich)

Medium, Vorgabe Anzahl 
2018 (2016)
Homepage der Stadt 490 (506)
Freunde, Bekannte 459 (541)
Zeitungen 434 (582)
Amtsblatt 239 (332)
Informations-Flyer im Briefkasten 209 (210)
Multiplikatoren 144 (125)
Facebook 109 (103)
Werbung auf Bussen 61 (-)
Infoscreens 55 (60)
Plakate, City-Light-Poster 43 (59)
Banner am Rathaus 19 (18)
Pickup-Karten 16 (18)
Telefonschleife 5 (6)
Sonstige, freies Textfeld  
E-Mail, Newsletter 94 (68)
1. bis 3. Bürgerhaushalt 23 (55)
Vereine 10 (12)
Uni Hohenheim 7 (0)
Schule 5 (13)
Bezirksbeirat 5 (10)
Internet 4 (7)
Partei 3 (7)
Plakate von Gruppen 3 (0)
KiTa 2 (2)
twitter 2 (0)
Sonstige 18 (21)
weiß nicht 11 (24)

Informationsveranstaltungen

Von den Veranstaltungen in den Stadt­be­zirken hat etwa die Hälfte der Befragten (49 Prozent) erfahren. Das ist ein ähnlicher Wert wie in 2016. Da nur registrierte Personen befragt wurden, dürfte dieser Wert im Be­völke­rungs­durch­schnitt wesentlich niedriger sein.

Auf die Frage, ob die Befragten an einer Ver­anstal­tung in ihrem Stadt­bezirk teilgenommen haben, antworteten 15 Prozent mit ja; in 2016 waren es 18 und in 2014 noch 19 Prozent. Die abnehmende Tendenz der Vorjahre setzt sich damit fort. Im Vergleich mit der Frage in 2012, ob sie an einer solchen Veranstaltung teil­neh­men würden, ist dies eher wenig. Seinerzeit antworteten rund dreiviertel (76 vom Hundert) mit "ja", dass sie an einer solchen Ver­an­stal­tung teilnehmen würden. Dieser Unterschied zwischen dem beabsichtigten und dem tatsächlichen Verhalten findet sich aber in vielen sozial­wissenschaft­lichen Unter­suchungen und ist insofern nicht über­raschend.

Im Mittel wurden die Informationsveranstaltungen in den Stadtbezirken mit der Note 2,3 (gut bis be­frie­di­gend) bewertet. Die Antworten auf die Frage "Halten Sie eine Informationsveranstaltung in Ihrem Stadtbezirk weiterhin für erforderlich?" deuten an, dass die Veranstaltungen weiterhin angeboten werden können. Auch wenn nur 18 % teilgenommen hatten, sind rund Zweidrittel (66%) der Meinung, dass die Veranstaltungen weiterhin angeboten werden sollen.

Haben Sie von den Infor­mations­ver­an­stal­tun­gen erfahren, die vor Beginn des Bürger­haus­halts in jedem Stadt­be­zirk statt­ge­funden haben?

  %
2018 (2016)
Anzahl
2018 (2016)
ja 49 (50) 787 (886)
nein 51 (50) 819 (872)
Haben Sie an einer dieser Veranstaltungen teilgenommen?
  % Anzahl
ja 15 (18) 120 (157)
nein 85 (82) 665 (715)
Wie beurteilen Sie die Infor­mations­ver­an­staltungen?
Durchschnitt: 2,3 (2016: 2,4) (gut bis befriedigend)
  Anzahl
sehr gut 20 (15)
gut 54 (80)
befriedigend 34 (47)
ausreichend 9 (7)
mangelhaft 3 (5)
ungenügend 0 (0)
Halten Sie eine Informationsveranstaltung in Ihrem Stadtbezirk weiterhin für erforderlich? (Oder wird aus Ihrer Sicht über andere Kanäle (Online-Plattform, Flyer, Presse…) ausreichend über den Bürgerhaushalt informiert?)
Thema (Vorgabe) % Anzahl
erforderlich 66 (66) 1.042 (1.148)
nicht erforderlich 34 (34) 534 (582)

Nutzerfreundlichkeit

Die Online-Plattform wird mit der mittleren Note 2,5 (noch gut) bewertet. Im Vergleich zur 3. Umfrage hat sich der Wert um eine Zehntel-Note verschlechtert. Am häufig­sten, 804 mal, wird sie mit gut bewertet.

Die Antworten auf die Frage "Wo bestanden für Sie Schwierigkeiten bei der Nutzung der Online-Plattform www.buergerhaushalt-stuttgart.de" geben Hinweise darauf, wo Probleme liegen. Die Reihenfolge hat sich gegenüber der Umfrage in 2016 leicht geändert. Mit 644 mal am häufigsten wird das "Auffinden von Vorschlägen" genannt. Mit 527 Nennungen folgt das "Filtern von Vorschlägen". Diese Angaben spiegeln die grundsätzliche Schwierigkeit wieder, sich in mehreren tausend Beiträgen zurecht zu finden. Immerhin 518 mal, am dritt-häufigsten wird "Nirgendwo" genannt.

Die Suchfunktion (300), das Auffinden von Informationen (296), und das Auffinden der Ergebnisse des Gemeinde­rats (257) werden bei den Schwierigkeiten bereits seltener genannt.

Das Bewerten folgt mit 199, das Registrieren mit 107 und das Kom­men­tie­ren mit 89 Nennungen sowie die Vorschlagseingabe mit 78. Die Reihenfolge sollte allerdings nicht so verstanden werden, dass Funktionen mit den meisten Nennungen, die meisten Schwierigkeiten bereiteten. Da die Funktionen unterschiedlich häufig genutzt wurden, muss diese Zahl auf die Häufigkeit der Nutzung bezogen werden. Dies ist möglich, indem die Zahl durch die Anzahl der Nutzungen dividiert wird, die bei Frage 2 angegeben wurde. Erfreulich ist, das die Kernfunktionen der Plattform: anmelden, vorschlagen, bewerten und kommentieren am wenigsten Schwierigkeiten bereiten. Nichtsdestotrotz werden Verbesserungen entwickelt.

Bei den frei angebbaren Antworten wird vor allem erwähnt, dass es zu viele (gleiche) Vorschläge gab (14 mal). Dies wird bisweilen mit dem Hinweis verbunden, dass mehr zusammengelegt werden solle (zweimal). In diesem Kontext ist zu sehen, dass zweimal angegeben wird, dass die Plattform zu unübersichtlich sei. Achtmal wird angemerkt, dass der Wechsel zwischen der Bewertungs- und Kommentarfunktion nicht optimal ist. Fünfmal wird angegeben, dass die Darstellung für mobile Geräte verbessert werden sollte; zweimal wird generell eine Designverbesserung angeregt.

Die insgesamt gute Verteilung der Bewer­tun­gen auf alle Vorschläge und die äußerst hohe Zahl von rund 3.000.000 Be­wer­tun­gen (mit nicht-bewerten) zeigen, dass das gewählte Vorgehen zielführend ist, auch wenn es aus Sicht des Einzelnen etwas lästig und un­über­sicht­lich erscheint. Jede Verbesserung der Übersichtlichkeit bedeutet eine größere Selektivität und kann dazu führen, dass einigen Vorschlägen zu wenig Beachtung geschenkt wird; ein Gesamtbild kann so wesentlich schlechter entstehen. Dies gilt es bei Veränderungen abzu­wä­gen.

Wie beurteilen Sie die Nutzer­freund­lich­keit der Online-Plattform?
Durchschnitt: 2,5 (gut bis befriedigend) (2014: 2,4)

  Anzahl
2018 (2016)
sehr gut 159 (211)
gut 804 (947)
befriedigend 431 (434)
ausreichend 136 (96)
mangelhaft 60 (59)
ungenügend 6 (10)
Wo bestanden für Sie Schwierigkeiten bei der Nutzung der Online-Plattform www.buergerhaushalt-stuttgart.de?
(mehrfache Nennungen möglich)
Auffinden von Vorschlägen 644 (628)
Filtern von Vorschlägen 527 (511)
Nirgendwo 518 (628)
Suchfunktion 300 (292)
Auffinden von Informationen 296 (318)
Auffinden der Ergebnisse des Gemeinderats 257 (255)
Bewertung von Vorschlägen 199 (185)
Registrierung 107 (152)
Kommentieren von Vorschlägen 89 (74)
Eingeben von Vorschlägen 78 (81)
Ergänzende freie Antworten
zu viele (gleiche) Vorschläge 14 (17)
wechseln zu Kommentaren vereinfachen 8 (0)
Design für mobile Geräte optimieren 5 (0)
Zusammenlegen verbessern 4 (1)
unübersichtlich 2 (7)
Design verbessern 2 (4)
Ablehnung besser begründen 1 (1)
Vorschläge anders zusammen fassen 1 (0)
bewerten verlängern 1 (0)
Barrierefreiheit verbessern 1 (0)
zu lange her 4 (6)
diverse 11 (11)

 

Moderation des Online-Dialogs

Die Online-Moderation wird wie zuvor mit der mittleren Note 2,4 (gut bis befriedigend) bewertet. Am häufigsten, 630 mal, wird sie mit gut bewertet.

Die Antworten zur Frage "Wo sehen Sie Ver­besserungs­be­darf bei der Moderation des Bürgerhaushalts-Ver­fah­rens?" geben Hinweise für Ver­besse­rungen. Mit 659 mal am häufigsten wird genannt das Zusammen­legen von ähnlichen Vorschlägen. Hierauf wurde zum Teil bereits im Abschnitt Nutzerfreundlichkeit ein­ge­gang­en. Allerdings haben umgekehrt 59 angegeben, dass weniger Vorschläge zusammen­geführt werden sollen.

Einige der von den Teilnehmenden als doppelt oder ähnlich erkannten Vorschläge konnten nicht zusammen­ge­legt werden. In vielen Fällen war dies nicht zielführend, da sich die Vorschläge doch in wichtigen Details unter­schie­den; manchmal sind, insbesondere für die Vor­schla­gen­den, gerade Details entscheidend. (Scheinbare) Doppelungen wurden daher in Kauf genommen.

Dennoch wurden rund 800 vorwiegend ähnliche Vorschläge von der Moderation aus dem Netz genommen beziehungsweise zusammengelegt. Angesichts von rund 3.000 verbliebenen Beiträgen entspricht dies einer Quote von 21 Prozent herausgenommener oder zusammengeführter Vorschläge. Ein stärkeres Zusammenlegen würde erfordern, einzelne Ideen zu Konzepten zusammen zu führen - wie etwa beim Radverkehr oder hinsichtlich der Preisgestaltung bei Bussen und Bahnen. Dies würde allerdings eine gewisse Einigungsbereitschaft bei den Vorschlagenden voraussetzen, die zumeist bereits aus Zeitgründen erfahrungsgemäß nicht vorhanden ist. Würde die Moderation stärker eingreifen, besteht das Risiko, dass dies als Manipulation gewertet würde und damit das Vertrauen in das Verfahren leiden könnte.

Erfreulich ist: 362 Antwortende sehen keinen Verbesserungs­bedarf.

139 mal wird das Beantworten von Fragen und 67 mal die Antwortzeiten genannt. Es ist zwar nicht aus­zu­schließen, dass E-Mails entweder die Moderation oder umgekehrt die fragende Person nicht erreicht haben. Jedoch wurde grundsätzlich versucht, alle Fragen schnellst­möglich zu beantworten. Für die Beantwortung einiger Fragen mussten allerdings oft auch umfangreiche In­for­ma­tio­nen eingeholt werden, sodass Verzögerungen bei der Beantwortung der Fragen nicht ganz ausgeschlossen werden konnten.

128 mal wird auf das Korrigieren von Beiträgen mit regelwidrigen Inhalten hingewiesen und 120 mal auf das Achten des Einhaltens der Regeln des Online-Dialogs. Hier zeigen sich Unterschiede in der Frage, was als regelwidrig zu beurteilen ist. Aus Sicht einer möglichst wenig eingreifenden Moderation wurden alle regelwidrige Inhalte zeitnah entfernt. Würden die Grenzen enger gezogen, dann besteht die Gefahr, dass der Moderation Zensur unterstellt wird, was einige Male bereits der Fall war.

Zu den geschlossenen Fragen werden 41 offene Antworten ergänzt. Neben "Sonstigen" Einzelhinweisen, die zumeist das Verfahren und nicht die Moderation betreffen, mit 12 und "weiß nicht" mit 13 Zuordnungen wird sechsmal darauf hingewiesen, dass unpassende Vorschläge entfernt werden sollen und zweimal, dass anders zusammengelegt werden soll. Auch wird zweimal angeregt, besser über laufende Planungen zu informieren.

Wie waren Sie mit der Moderation der Online-Plattform zufrieden?
Durchschnitt: 2,4 (gut bis befriedigend), (2016: 2,4)

  Anzahl
2018 (2016)
sehr gut 79 (69)
gut 630 (525)
befriedigend 316 (228)
ausreichend 65 (59)
mangelhaft 19 (27)
ungenügend 10 (7)
Wo sehen Sie Verbesserungsbedarf bei der Moderation des Bürgerhaushalts-Verfahrens?
(mehrfache Nennungen möglich)
Zusammenlegen von ähnlichen Vorschlägen 659 (674)
Nirgendwo 362 (428)
Beantworten von Fragen 139 (175)
Korrigieren von Beiträgen mit regelwidrigen Inhalten 128 (150)
Achten auf Einhalten der Regeln des Online-Dialogs 120 (118)
Hilfe bei technischen Problemen 112 (114)
Antwortzeiten 67 (89)
weniger Vorschläge zusammenfassen 59 (81)
Ergänzende offene Antworten
unpassende Vorschläge entfernen 6
Vorschläge anders zusammenfassen 2
besser über laufende Planungen informieren 2
weniger stark moderieren 1
Vorschläge mehr den Stadtbezirken statt der Gesamtstadt zuordnen 1
bei Umsetzung an Votum der Bürger halten 1
Zahl politisch inkorrekter Vorschläge nennen 1
mehr werben 1
zu viele Vorschläge 1
weiß nicht 13
Sonstige 12

Beurteilung der Umsetzung der Bürgervorschläge

Die Umsetzung der Bürgervorschläge im Rahmen der politischen Entscheidung im Gemeinderat der Stadt Stuttgart wird im Mittel mit der Note 3,0 (befriedigend) bewertet. Am häufigsten wird 557 mal die Note befriedigend vergeben.

Die Rechenschaftslegung auf der Plattform wird ähnlich bewertet, im Mittel mit der Note 3,1 (befriedigend).

Dies zeigt, dass es hinsichtlich der Umsetzung der Bürgervorschläge das größte Verbesserungspotential gibt. Für die weitere Teilnahme Vieler dürfte die Aussicht auf eine Umsetzung der best-bewerteten Vorschläge ein zentraler Punkt sein.

Wie beurteilen Sie die Be­rück­sich­ti­gung der Bürger­haus­halts-Vor­schläge in den Haus­halts­be­ra­tun­gen?
Durchschnitt: 3,0 (2016: 3,3) (befriedigend)

  Anzahl
2018 (2016)
sehr gut 88 (44)
gut 465 (457)
befriedigend 557 (598)
ausreichend 180 (248)
mangelhaft 156 (241)
ungenügend 57 (91)
Wie beurteilen Sie die Rechen­schafts­le­gung über die Ent­schei­dun­gen des Gemeinderats zu den Bürger­vor­schlä­gen auf der Online-Platt­form?
Durchschnitt: 3,1 (2016: 3,2) (befriedigend)
sehr gut 50 (40)
gut 439 (441)
befriedigend 559 (591)
ausreichend 222 (264)
mangelhaft 142 (204)
ungenügend 47 (69)

Verbesserungsbedarfe

Bei der Frage nach Verbesserungs­be­dar­fen wird am häufigsten genannt "Be­rück­sichti­gung von Bürger­haus­halts-Vor­schlä­gen in Haus­halts­­plan­be­­ra­tun­gen" (800 mal). Dies deckt sich mit der nur befriedigenden Wertung der Frage zur Umsetzung im vorherigen Kapitel.

Am zweit-häufigsten wird die Öffentlichkeitsarbeit als verbesserungswürdig eingeschätzt (665 Nennungen). Hier ist anzumerken, dass der 4. Stuttgarter Bürgerhaushalt hinsichtlich der Zahl der Teilnehmenden mit rund 12 Prozent der 430.000 Wahl­be­rechtigten, rund 52.000 Personen, der mit Abstand erfolgreichste Bürger­haus­halt und Online-Dialog bundes­weit ist.

Ähnlich bedeutsam erscheinen Änderungen am Bewertungssystem (634 Nennungen). Hier ist zu berücksichtigen, dass es kein Verfahren gibt, das mehr Bewertungen je teilnehmender Person erreicht hat. Rund 3.000.000 Klicks auf das Bewertungssystem (einschließlich nicht-bewerten) übertragen wichtige Informationen. Insofern müssen Ände­run­gen wohl überlegt sein. Insbesondere sind differenziertere Bewertungen mit einer mehrstufigen Skala denkbar. Oder es werden relative anstatt absolute Aus­wer­tungen genutzt.

Bei der Online-Plattform (347) und bei den Informationsveranstaltungen in den Stadtbezirken (328) wird der geringste Bedarf für Verbesserungen gesehen.

Bei den freien Antworten fällt die enorme Bandbreite von Anregungen auf, die kaum eine Zusammenfassung zulassen. Ein wichtiger Aspekt betrifft, dass Vorschläge für leicht organisierbare Gruppen - wie Schulen - und große Stadtteile im Vorteil scheinen: Kampagnen für Vorschläge beschränken (5), weil sonst Bürgervorschläge kaum eine Chance hätten, oder auch wenig bewertete Vorschläge berücksichtigen (fünfmal). Hier wird übersehen, dass nur etwa die ersten 20 Vorschläge von Kampagnen profitieren. Insgesamt sollen mehr Vorschläge umgesetzt werden (viermal) und es soll mehr geworben werden (dreimal). Weitere Hinweise können der Tabelle entnommen werden.

Wo sehen Sie generell Verbesserungs­be­darf bei der Durchführung des Bürgerhaushalts-Verfahrens? (mehrfache Nennungen möglich)

Medium (Vorgabe) Anzahl
2018 (2016)
Berücksichtigung von Vorschlägen in Haushaltsberatungen 800 (954)
Öffentlichkeitsarbeit 665 (675)
Bewertungssystem der Vorschläge 634 (679)
Online-Plattform 347 (299)
Informationsveranstaltungen in den Stadtbezirken 328 (377)
Sonstige (freies Textfeld)  
Kampagnen für Vorschläge beschränken 5
auch wenig bewertete Vorschläge berücksichtigen 5
Gemeinderat soll mehr berücksichtigen 4
kleine Stadtteile benachteiligt 3
mehr werben 3
sozial Benachteiligte besser erreichen 2
direktere Rückmeldung an Vorschlagende 2
Themen statt Einzel-Vorschläge abstimmen 2
besser über laufenden Maßnahmen informieren 2
Themenzuordnung stärken 2
mehr zusammenfassen 2
App 2

Teilnahme am nächsten Bürgerhaushalt

Von den Befragten geben 97 Prozent an, dass sie ganz sicher oder eventuell am nächsten Bürgerhaushalt teilnehmen werden; lediglich 3 vom Hundert antworten hier mit Nein.

Das Ergebnis entspricht den ersten drei Umfragen, bei denen 97 (2012), 96 (2014) und 95 Prozent (2016) erreicht wurden. Allerdings waren sich in 2012 mit 69 Prozent und in 2014 mit 61 Prozent mehr Personen ganz sicher, dass sie wieder teilnehmen werden. In 2018 waren es 60 Prozent, nur in 2016 waren es mit 57 % noch weniger.

Bei den Gründen für die Nicht-Teilnahme wird am häufigsten darauf verwiesen, dass mehr Vorschläge umgesetzt werden sollten (13 mal). Außerdem hätten organisierte Interessen zu viel Einfluss (sechsmal). Weitere Gründe sind: zu viele Vorschläge (4), Umzug (4) oder das Verfahren wird als nutzlos (2) empfunden.

Werden Sie sich am nächsten Stuttgarter Bürgerhaushalt 2017 beteiligen?

  %
 2018 (2016)
Anzahl
2018 (2016)
ja, ganz sicher 60 (57) 954 (1.002)
eventuell 37 (38)  598 (672)
nein 3 (5) 46 (74)
Gründe für Nicht-Teilnahme
  Anzahl
mehr umsetzen 13
Organisierte haben zu viel Einfluss 6
zu viele Vorschläge 4
Umzug 4
Verfahren nutzlos 2
Sonstige 8