Ein Badesee steigert die Lebensqualität in einer Großstadt im Sommer enorm. Schade, dass die Stuttgarter hierauf bislang verzichten und für den Badespaß an Naturgewässern weite Anfahrten in Kauf nehmen müssen. Dies ist besonders misslich, weil mit dem Max-Eyth-See ein grundsätzlich geeigneter Badesee zur Verfügung steht, bei dem ein Großteil der erforderlichen Infrastruktur (U-Bahn-Anbindung, Gastronomie, Liegewiesen, DLRG usw.) bereits vorhanden ist.
Das Badevergnügen scheitert bislang hauptsächlich an der Wasserqualität, die jedoch durch bauliche Maßnahmen oder eine Wasserzuleitung verbessert werden kann. Die Stiftung von Christoph Sonntag hat diesbezüglich schon viel geleistet. Die Stadt sollte jedoch nicht warten, bis das private Engagement eventuell in Jahrzehnten zum Erfolg geführt hat, sondern die erforderlichen Bau- und Wasserzuleitungsmaßnahmen aus eigenen Mitteln kurzfristig verwirklichen.
Die entstehenden Kosten könnten teilweise dadurch kompensiert werden, dass die Parkplätze im gesamten Umkreis des Sees gebührenpflichtig gemacht werden, soweit Anwohner diese nicht benötigen. Dies funktioniert an anderen Badeseen auch. Sofern man diese Gegenfinanzierung nicht als ausreichend ansieht, wird man ggf. über Einschränkungen des Freibad-Angebots nachdenken müssen, auch wenn Stuttgart nach meinem Eindruck diesbezüglich nicht "überversorgt" ist.
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