Feinstaubbekämpfung 34: Notbremse - Teil-Fahrverbot einführen nach Pariser Vorbild

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Energie, Umwelt
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Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

281
weniger gut: -224
gut: 281
Meine Stimme: keine
Platz: 
1189
in: 
2015

Einführung der Pariser Regelung. Teil-Fahrverbot soll Feinstaub reduzieren. Bei Überschreitung vom Grenzwert für Feinstaub dürfen abwechselnd nur noch Fahrzeuge mit gerader oder ungerader Autonummer fahren. Mit dem halben Verkehrsaufkommen wird sicher der Feinstaub sehr stark reduziert.

Quelle:
http://www.autobild.de/artikel/smog-fahrverbote-in-paris-5025180.html

Kommentare

20 Kommentare lesen

...und sie fahren mich dann immer zu meiner mit öffentlichen Vetrkehrsmitteln nicht zu erreichenden Arbeitsstelle zum reinen Spritkostenpreis, ich freu mich schon drauf.

Auch nett ist folgendes Szenario:

Morgens sind die Werte noch in Ordnung, und alle fahren zur Arbeit wie gehabt.
Mittags / Nachmittags sind dann die Werte in der Luft hoch genug, um eine Überschreitung anzudeuten.
An allen Einfallstraßen stehen sodann Polizisten und verbieten die Weiterfahrt der ungeraden Nummern. Haahaa, Pech gehabt.

Und mal davon abgesehen: Kostenneutral?

Man kann's auch übertreiben...!

Hallo grandnagus,
Feinstaub bekämpft eine Stadt nicht in an einer Stelle. Deswegen der Begriff Notbremse. Die Ausgestaltung einer solchen Regelung kann sehr unterschiedlich sein. Ich stelle mir eine Plakette mit einem S für Stuttgart vor mit der immer gefahren werden kann. Diese gilt für alle Fahrzeuge mit öffentlichem Interesse und umweltfreundlichen elektro- und gasbetrieben Fahrzeugen. Die Berechtigungsvoraussetzungen so eine Plakette zu führen wird sicher die Zeitungen füllen. Im Übrigen habe ich auch den Ausbau der „Park and Ride“ Parkplätze mit kostenlosem Nahverkehr vorgeschlagen. Damit gibt dieser Vorschlag einen Schuh. Wir können keine Region stillegen.

Maßnahmen gegen Feinstaub müssen auch Konsequenzen haben

Notbremse oder Notfallplan wie die Pariser Regelung vom Teil-Fahrverbot
Im März 2014 hatte die Feinstaubbelastung bei Partikeln bis zehn Mikrometer Durchmesser (PM10) in Paris mehrfach bei mehr als 100 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gelegen, an einzelnen Stationen waren es zeitweise 180 Mikrogramm. Bereits bei 80 Mikrogramm pro Kubikmeter wird Alarm ausgelöst. Laut europaweit geltenden Regeln darf ein PM10-Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter nicht öfter als an 35 Tagen im Kalenderjahr überschritten werden. Mit dem Teil-Fahrverbot soll vor allem diese hohe Feinstaubbelastung eingedämmt werden.

Wichtig
Bevor es zur Notbremsung kommt, sollten wir alle Hebel in Bewegung setzen, die es gibt. Notfallpläne müssen aber rechtzeitig erarbeitet und verabschiedet werden.

Pariser Regelung noch mal nachzulesen unter
http://www.autobild.de/artikel/smog-fahrverbote-in-paris-5025180.html

Die Idee finde ich nicht gut. Es gibt durchaus Personen, die ohne Auto nicht zur Arbeit kommen, oder das Auto für den Beruf benötigen.
Sinnvoller wäre vermutlich zu überlegen, ob wir Anfahrtswege verkürzen statt verlängern (z.B. Parkhäuser nicht verkleinern, sondern vergrößern), und ob wir wirklich nachts shoppen gehen möchten oder Museumsbesuche benötigen. Auch hierfür benötigen wir Strom und weil man eben doch flexibel sein möchte kommen viele mit dem Auto. (Vielleicht nicht direkt in die Stadt, aber mindestens aus den etwas abgelegeneren Wohngebieten)

Hallo habnemeinung,
viele Dank für Ihre besorgte Antwort. Sicher hört sich das im ersten Moment drastisch an.
Es wird sicher Ausnahmegenehmigungen geben. Z.B. wenn Sie Ihr Fahrzeug auf einen umweltfreundlichen Antrieb umstellen.
Die Bildzeitung hat dazu einen interessanten Artikel verfasst –
Voller Auto-Tank zum halben Preis
http://www.bild.de/auto/auto-news/alternative-kraftstoffe/auto-antrieb-e...
Die Investition von 2 – 3.000 Euro macht sich sicher für die Pendler, die in entlegenen Gegenden wohnen schnell bezahlt. Für mich hört sich das an wie --- mit Umweltschutz Geld zu verdienen. Vielleicht lohnt sich für Sie die Umstellung vor so einer Regelung.
Ich will mir jetzt auch ein LPG Fahrzeug kaufen, da ich über den Feinstaubausstoß meines Benzineinspritzers erschrocken bin.

Super, ich bin fast täglich im Außendienst tätig und auch wegen des Equipments, das ich benötige, auf die Nutzung des Autos angewiesen. Soll ich meinen Kunden erklären, dass ich nur an bestimmten Tagen meine Arbeit erledigen kann? Solche Vorschläge können nur von Mitbürgern kommen, die nicht auf ein eigenes Fahrzeug angewiesen sind.

Gute Idee! Die Maßnahme hört sich zwar zunächst drastisch an, aber wenn man bedenkt, dass die Luftverschmutzung durch Feinstaub bereits im Jahr 2050 die Hauptursache für umweltbedingte Todesfälle sein wird und gemäß einer Studie der OECD die Zahl der dadurch verursachen Todesfälle weltweit auf 3,6 Millionen jährlich ansteigen wird, und Kinder dabei besonders betroffen sind (da sie im Vergleich zu ihrer Körpergröße mehr Luft einatmen), erscheint diese Maßnahme angebracht. Es gibt kein Grundrecht auf Autofahren - Ein Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit schon!
Und wer meint trotz hoher Feinstaubbelastung unbedingt noch Autofahren zu müssen, dem kann auch zugemutet werden auf ein Elektomobil umzusteigen.

Hallo Blitzventil,

ja es ist leider eine traurige Tatsache.

Elektrofahrzeuge bringen leider nicht so viel wie erhofft und publiziert wird. (Der ADAC veröffentlicht in letzter Zeit sehr interessante Daten für Elektrofahrzeuge). Strom wird oft mit dreckiger Kohle und Atomkraftwerken erzeugt. Die Deutschen Kraftwerke haben keinen tollen Ruf. Wenn wir den Strom importieren (mit Ausnahme von den Stromlieferanten Österreich, Schweiz und Norwegen) ist das auch nicht besser. Ich favorisiere LPG/Erdgas betriebene KFZ-Antriebe, die fast keinen Feinstaub und wenig SO2 ausstoßen. Es kann fast jeder Benziner für 2 - 3000.- Euro umgestellt werden. Auch die meisten Diesel sind mit Filter nachrüstbar. Würden das in Stuttgart Standard werden könnten wir wieder richtig durchatmen.

Gas ist auch wirtschaftlich - siehe:
http://www.amortisationsrechner.de/

Und die Kosten:
http://www.krogas-autogasumbau.de/preise.html?gclid=CNiZ5tPV3sMCFafLtAod...

Es wird leider so viel unnötiges öffentliches Geld ausgegeben, aber das Wesentliche will weder die Politik noch der Privatmann angreifen.

Bei Feinstaub sind aber alle gefordert.

Nur eine konzertierte Aktion bringt den Erfolg. Die Politik ist gefordert die Rahmendaten zu zementieren. Leider sind, in meinen Augen, in den letzten 10 Jahren nur homöopathische Maßnahmen ergriffen worden. Jetzt will man sich schon wieder ausruhen, da durch das windige und regnerische Wetter am Neckartor im Jahr 2014 die zulässigen Überschreitungstage fast erreicht wurden.
Wir sollten aber die empfohlenen WHO Werte ansehen.

WHO
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt angesichts der vom Feinstaub ausgehenden Gesundheitsgefahren in ihren WHO-Luftgüte-Richtlinien folgende Grenzwerte für Feinstaub:
1. Jahresmittel PM10 20 µg/m³
2. Jahresmittel PM2,5 10 µg/m³
1. Tagesmittel PM10 50 µg/m³ ohne zulässige Tage, an denen eine Überschreitung möglich ist.
2. Tagesmittel PM2,5 25 µg/m³ ohne zulässige Tage, an denen eine Überschreitung möglich ist.
Die Richtwerte der WHO liegen damit deutlich unter den rechtswirksamen Grenzwerten der EU.
(Quelle Wikipedia)

Die Politik vergisst leider, dass Sie nicht nur für die Wähler sondern auch für die Bevölkerung da sein sollte.
Es werden lieber Projekte gepusht, die Wählerstimmen und somit Macht bringen.

Es ist schon traurig, wenn sich die Bevölkerung wehren muss Grundrechte einzufordern.

Leider auch in unserer Stadt. Ich habe einmal dem Regierungspräsidium Stuttgart angeschrieben.

Feinstaub ist Volksmord – Die Antwort steht aus.

Ich erinnere: in Deutschland stirbt jeder 18-te vorzeitig an Feinstaub. Wir in Stuttgart als Feinstaubhauptstadt liegen da sicher höher. Sie bekommen aber vom RP Stuttgart keine Aussagen wie hoch der Wert tatsächlich ist. Traurig.

Deshalb müssen wir unsere “Oberen“ an unsere Grundrechte erinnern. Nur wenn es in der Bevölkerung kocht bewegt sich etwas.

Also Feinstaub durchatmen und weiter kämpfen.
Ich hoffe, mein Vorschlag wird als Notbremse aufgegriffen.

Der Vorschlag Nr. 11121 (Auto-Besetzungsgrad erhöhen) könnte ebenfalls erheblich zu einer Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs und damit zu einer Verringerung der Feinstaubbelastung in Stuttgart beitragen. Es ist doch eigentlich schon wahnsinnig ineffizient und eine Verschwendung von Ressourcen, wenn im Berufsverkehr im Durchschnitt gerade mal 1,2 Personen in jedem PKW sitzen. Eine Forcierung der Bildung von Fahrgemeinschaften (wie in genanntem Vorschlag dargestellt) könnte die Feinstaubproblematik deutlich entschärfen.

Hallo Blitzventil,
da haben Sie vollkommen Recht.
Das Teilfahrverbot sollte auch nur die Notbremse sein, wenn der Feinstaubgrenzwert z.B. um 20 oder 30 % überschritten wird. Paris hat gezeigt wie es gemacht wird. Diese harte aber effiziente Maßnahme sollten wir wie unsere französischen Freunde als Notbremse einsetzen.
Auch ich bin dafür zuerst die Maßnahmen durchzusetzen, die niemand richtig weh tun. Oft muss nur die Bequemlichkeit überwunden werden. Dazu habe ich noch andere Vorschläge gemacht, die leicht umsetzbar sind. Zu deren Umsetzung sind unsere Damen und Herren im Rathaus zuständig. Mit der regen Beteiligung an der Feinstaubbekämpfung gibt es die Ausrede nicht mehr
– das haben wir nicht gewusst-
Also tief durchatmen (mit Feinstaub) und warten was daraus wird.

Warum haben wir Feinstaub? A) Weil Autos zu oft stehen und wieder anfahren müssen (Ampelsalat). B) Stadtbahnen verursachen ebenfalls Feinstaub, C) genauso die Industrie. Man müsste alles verbieten, besser ist es nach Kompromissen zu suchen!

Hallo KJ. Int-Veen
Stimmt. - Aber Feinstaub muss an vielen (kleineren) Stellen gleichzeitig bekämpft werden. Dazu gibt es in diesem Bürgerhaushalt sehr viele Vorschläge. Wenn alle Vorschläge umgesetzt werden ist diese Notbremse die letzte, aber wirksamste aller Maßnahmen.

Gesundheit ist ein Grundrecht und muss mit allen Mitteln durchgesetzt werden. Auch wenn es weh tut. Info: In Deutschland stirbt jeder 18-te vorzeitig an Feinstaub.

Nebenbei: Durch diese Androhung kann unsere nächste Kaufentscheidung ein gasbetriebenes Auto sein. Vielleicht sind diese von einem Fahrverbot ausgenommen (Diese produzieren kaum Feinstaub)

Feinstaubsauger erfinden.

Genau: Zweitwagen für alle! - Natürlich mit passender Autonummer, damit immer eines passt....

Hallo Nurmalso,

wenn Sie sich das leisten können - toll. Wegen starker Luftverschmutzung dürfen heute in Paris nur mehr Fahrzeuge mit ungeraden Kennzeichen fahren.
Das sieht man unsere Franzosen zeigen uns wie es gemacht wird. Vielleicht lesen Sie auch meine vorangegangenen Kommentare, dann muss ich mich nicht wiederholen. Die sind sicher für Sie auch interessant.
Danke

Und dann hat zukünftig jeder zwei Fahrzeuge - eins mit grader und eins mit ungrader Nummer, oder wie?!
... hab schon laut gelacht, als ich das in Paris im Raido gehört habe und hoffe, diese seltsame Regelung kommt nicht nach Stuttgart.

Hallo die Bärbel,

nicht jeder leistet sich einen Zweitwagen. Lesen Sie doch bitte auch meine anderen Kommentare. Sonst gibt es zu viel Wiederholungen.

Hier kann man sich seine Nummer heraussuchen und mal ehrlich, es gibt in Stuttgart genug Menschen, die sich nicht nur ein zweites, sondern auch ein drittes, viertes und fünftes Auto leisten können.
Das wird den Verkehr nicht so sehr bremsen aber die soziale Benachteiligung weiter fördern.
Dann lieber ein Fahrverbot für alle.

Hallo StuggiBuerger,

sicher gibt es gut situierte Mitbürger. Ich gehe aber bei so einem Teil-Fahrverbot davon aus, daß umweltfreundliche Fahrzeuge nicht einbezogen werden. Also ein Grund bei nächsten Fahrzeugkauf auf Elekto- oder Gasantireb umzustellen.