Der Triebschlag in Kaltental muss ein historischer Weg werden

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Stadtbezirk: 
Stuttgart-Süd
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Thema: 
Stadtplanung, Städtebau
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

132
weniger gut: -82
gut: 132
Meine Stimme: keine
Platz: 
2751
in: 
2015

Kaltentaler Bürger haben sich in der Vergangenheit dafür eingesetzt, dass der Triebschlag als historischer Weg oder historische Straße eingestuft wird. Dies sei aber nicht so einfach, erklärte 2013 ein Sprecher des Regierungspräsidiums. Alle Straßen, die vor Inkrafttreten der Neuen Allgemeinen Bauordnung am 1. Januar 1873 erbaut wurden, könnten zu einer historischen Straße ernannt werden. Allerdings müssten sie zu diesem Zeitpunkt für den Verkehr weitestgehend nutzbar gewesen sein. Dies treffe für den Triebschlag in Kaltental nicht zu. Er sei erstmals 1906 im Bebauungsplan erwähnt worden.

Dies mag so sein, aber wer sprach 1873 schon von Verkehr, es gab nur halbwegs ausgebaute Wege, die von landwirtschaftlichen Fahrzeugen, Fußgängern und "Kühen genutzt wurden. Kaltental war damals hauptsächlich landwirtschaftlich geprägt. Auf unserem Berg gab es fünf große bäuerliche Betriebe (Milchvermarktung) und etliche Nebenerwerbslandwirte (Gemüse, Obstanbauf für den eigenen Bedarf, insbesondere auch für die Mostherstellung).

Meine Großmutter, die 1873 schon lebte, erzählte oft, wie wichtig der Triebweg, heute Triebschlag, damals für die Bauern war. Manchmal habe sie abends mitgeholfen, die Kühe durch den Triebweg steil hinab ins Elsental zu treiben, wo sie im Elsenbach zur Tränke geführt wurden. Der Name Kuhbrünnele, eine nahegelegene Quelle, stammt noch aus dieser Zeit. Dieser Weg war damals wie heute die einzige Verbindung zum Elsental. Er ist heute noch (im unteren Teil ab Hanfländerstraße) in seinem ursprünglichen Charakter als schützenwerter Hohlweg erhalten. Im Triebweg spiegelt sich die schwierige und entbehrungsreihe Zeit unserer Vorfahren wieder.

Aus diesen Gründen bitten wir erneut, den Triebschlag zum historischen Weg zu erklären und mit einer Tafel an die damalige Zeit zu erinnern. Viele Wanderer, die diesen Weg zum Dachswald, Blauer Weg, Bärenschlössle nutzen, werden dies mit Interesse lesen und nachdenken - auch darüber, wie gut es uns heute geht.

Kommentare

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Der Triebschlag muss vor allem derart umgestaltet werden, dass er für den immer stärker werdenden Durchgangsverkehr unattraktiv ist. Es werden Kinder ein paar Meter mit dem Auto in die Schule oder Tagesstätte gefahren und auf dem Rückweg wird durch Hanfländerstraße und Triebschlag mit unangepasster Geschwindigkeit gefahren.

Unterstütze ich wärmstens, zumal Kaltental ohnehin arm an historischen Plätzen ist- eine echte Aufwertung von Kaltental.

Sehr guter Vorschlag. Ich wohne noch nicht lange hier, habe aber Kaltental, das eigentlich ein kleines Dörfchen ist, sehr lieb gewonnen. Ältere Mitbürger erzählen mir immer wieder “von früher“. Aber ich finde nirgends einen Hinweis; alles Wissenswerte ist nur in den Köpfen und verschwindet, wenn diese „Kriegs-Generation“ nicht mehr da ist. Umso mehr freue ich mich über den Vorschlag, den Triebschlag zur historischen Straße zu machen und auf einer Tafel die frühere Bedeutung dieser Straße zu dokumentieren. Wer den Triebschlag hinunter ins Elsental geht und den Elsenbach vor Augen hat, kann sich gut in die damalige Zeit zurückversetzen. Es wäre ein großer Gewinn für Kaltental.

Ich begrüße diesen Vorschlag. Der Triebschlag als historische Straße brächte eine enorme Aufwertung für Kaltental. Zu prüfen wäre auch, den unteren Teil, der über 100 Jahre als Hohlweg unverändert ist, zusätzlich als flächenhaftes Naturdenkmal auszuweisen. Dies würde sicherstellen, dass sich dort auch in den nächsten 100 Jahren nichts zum Nachteil der Natur verändert. Vielleicht kann sich auch die Bürgerinitiative Kaltental damit befassen und den Vorschlag unterstützen.

4) Großartiger Vorschlag. Kaum zu glauben, es wird etwas angestoßen in dem sonst so ruhigen Kaltental. Im weiteren Umkreis gibt es keinen historischen Platz oder Straße. Kaltental liegt wie eine Insel zwischen Heslach und Vaihingen. Die Infrastruktur hat stark gelitten. Von einst vielen Gewerbetreibenden und Läden sind auf dem Berg der Evangelischen Kirche im wesentlichen nur der Blumen- und Gemüseladen der Frau Strähle, die Bäckerei Schrade (vormals Füeß) und die Zimmerei Zierer übrig geblieben. Unser Geld tragen wir nach Heslach oder nach Vaihingen, bekommen aber von den eingenommenen Steuern wenig zurück. Deshalb ist es gut, dass sich Kaltental mal zu Wort meldet. Ich begrüße und unterstütze den Vorschlag.

Ich freue mich über die vielen positiven Kommentare, habe dem nichts mehr hinzuzufügen und hoffe, dass der Bezirksbeirat und die Bürgerinitiative diesen Vorschlag mittragen und etwaige Hürden beseitigen. Wo ein Wille ist, ist auch ein historischer Weg. Den weiteren Gang werde ich im Auge behalten.

JA!

Ich bin dafür!

Den Vorschlag finde ich zu durchsichtig, die Anlieger wollen doch nur keine Erschließungsbeiträge bezahlen!!

an Isidor: Ihre Bemerkung ist leider nicht hilfreich und zielführend, hätte einen sachlichen und konstruktiven Kommentar für besser gehalten. Immerhin wird dieser Vorschlag von einer breiten Bevölkerungsschicht unterstützt.