Wohnraum für Familien im Nordbahnhofviertel schaffen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart-Nord
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Thema: 
Wohnungsbau, Wohnen
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

337
weniger gut: -79
gut: 337
Meine Stimme: keine
Platz: 
777
in: 
2015

Das Siedlungswerk baut an der Nordbahnhofstraße unzählige Wohnungen. Nur sehr wenige Wohnungen sind gefördert. Im Vergleich dazu kosten Wohnungen gleicher Größe auf dem Olga-Hospital Gelände etwa 100.000 bis 150.000 Euro weniger als in der Nordbahnhofstraße.

Von sozialem Wohnungsbau kann hier keine Rede sein. Es werden teure Wohnungen geplant, und es kommt zu einer Verschiebung der Wohnbevölkerung. Das Viertel verliert seinen Charakter. Ziel sollte es sein, Wohnraum für Familien zu schaffen.

Kommentare

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In dem Projekt sind ca. ein Drittel der Wohnungen gefördert. Sind mehr Wohnungen gefördert, wirkt sich das wiederum negativ auf die Attraktivität und die soziale Durchmischung aus. Man will ja auch keine Sozialwohnsiedlung bauen, die als Ghetto endet.
Ihr Argument, die Wohnungen seien zu teuer, kann ich nicht nachvollziehen. Die Wohnungen sind im Gegenteil sogar ca. 20% billiger als vergleichbare Wohnungen anderer Bauträger (z.B. die neuen Wohnungen am Berliner Platz in West).
Aus meiner Sicht tut die neue Bebauung dem Viertel gut. Im Moment leidet es sehr unter der ungünstigen Durchmischung (z.B. hat es eine recht hohen Arbeitslosenquote im Vergleich zu anderen Viertel). Mit den Projekten des Siedlungswerks wird das Gebiet aufgewertet und besser durchmischt.

@tyset
Dieses Argument der Durchmischung höre ich immer wieder, kann es aber nicht nachvollziehen. Dann sollte man auch mal über die Durchmischung am Killesberg oder die Halbhöhenlage nachdenken, und dafür sorgen, dass dort die von Ihnen genannte Arbeitslosenquote dort erhöht wird, indem sich dort dieselben auch ansiedeln können. Diese Gebiete würde ich in dem Sinne durchaus als Reichen-Ghetto bezeichnen. Außerdem, worin sehen Sie das "Leiden" in diesem Viertel?

@Anonymer, ja, da haben sie wohl Tat Recht: auch auf dem Killesberg stimmt die Durchmischung nicht. Vielleicht ändert sich das ja ein wenig mit den Projekten der SWEG/Siedlungswerk. Das ist aber ein anderer Punkt, um den es hier nicht vorranig geht. Ich finde einfach, dass wenn man die Nordbahnhofstraße entlang läuft, dann ist es da mit unter recht ungemütlich und es sind relativ viele unangenehm auffallende Leute unterwegs. Abends sind es z.B. mehr Betrunkene wie z.B. im Westen oder Süden. Es ist dreckiger. Man kann nicht gut ausgehen, es gibt nur Spielunken und Dönerläden. Ich denke daher wirklich, dass das Viertel sich mit dieser Durchmischung nicht postiv entwickelt. Vor allem sollte man aber dort keine große Sozialwohnprojekte bauen (mit über 30% Sozialwohnungen), weil das die Durchmischung nicht ändert oder noch verschlechtert. Bereits in den 70ern hat man ja mit Sozialwohnungssiedulungen, die rein aus Sozialwohnungen bestanden, wegen deren nicht vorhandenern Durchmischung schlechte Erfahrungen gemacht. Man sollte die Sozialwohnungen daher eher dort bauen, wo es noch nicht so viele gibt.

@tyset, erst mal danke für die Diskussion, das gibt mir die Möglichkeit, meinen Standpunkt noch etwas zu präzisieren:
Mit dem Begriff "Durchmischung" wird versucht, den Geist der Betroffenen zu vernebeln, und dem was hier passieren wird eine positive Konnotation zu geben. Statt hier reinen Wein einzuschenken, und klar zu sagen, was hier passieren wird: Die alteingesessenen Bewohner werden hier verdrängt werden, diesen Vorgang wird man nicht aufhalten können, allerhöchstens etwas verlangsamen. Die Wohnungen werden luxus-saniert, die bekannte Gastronomie wird verschwinden, somit auch über kurz oder lang, die von ihnen erwähnten Betrunkene verschwinden, der Alkoholkonsum findet dann hinter verschlossenen Türen bei 18 Jahre
altem Whiskey statt. Sie zeichnen hier ein Bild von meinem Viertel, das ich so nicht teile. Dreck? Ja, der kommt wohl zur Zeit hauptsächlich von den Dreck-fahrenden Lastwagen. Mein Eindruck ist auch, dass die Bahn sich hier einen Dreck drum schert (wenn Sie mir dieses kleine Wortspiel erlauben). Hier werden die Bewohner meiner Wahrnehmung nach alleine gelassen.
Auch finde ich es nicht so schlimm, dass hier kein gutes Restaurant zu finden ist, immerhin gibt es hier Stuttgarts beste Burger. Gute Restaurants sind nicht weit weg, ich denke ans Pilum oder Aussichtsreich. Dafür kann man hier noch ein Bier für 2,70€ kriegen.

@Anonymer mir ging es hier aber nicht um den Verkauf der Mietwohnungen an Patricia, sondern um die Neubauwohnungen in dem Viertel. Dass diese nicht alle Sozialwohnungen sind ist (eben wegen der Durchmischung) sinnvoll und tut dem Viertel sicher gut. Sicherlich befürworte ich auch keine Luxussanierung all der Mietwohnungen in dem Viertel, was sicher zu Verdrängung (und ebenfalls suboptimaler Durchmischung) führe würde. Der Ersteller dieser Diskussion stört sich aber eben an den Neubauten und diese finde ich nun mal postiv. Sie haben sich leider zu diesem Thema gar nicht geäußert, ich bin jedoch gespannt auf ihren Kommentar.

Es steht außer Frage, dass Stuttgart mehr für bezahlbaren Wohnraum machen muss, das ist ja mittlerweile auch zum Beispiel der SWSG klar geworden, die ihre Strategie geändert hat und den Fokus dahingehend verändert hat.

@Anonymer: Wie gesagt - nichts dagegen, trotzdem braucht ausgerechnet das Nordbahnhofviertel im Moment eigentlich keine Sozialwohnungen mehr. Durchmischung, und so. Aber das hatten wir schon.

ja, sollten mehr Sozialgeförderte Wohnungen für Familien und auch für Einzelpersonen (1-2 Zi Whg) gebaut werden, auch Mehrgenerationen-Häuser