Ampeln nachts abschalten

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Verkehr
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Wirkung: 
Sparidee

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

344
weniger gut: -46
gut: 344
Meine Stimme: keine
Platz: 
25
in: 
2011

Wer hat so was nicht schon mal erlebt: Da steht man nachts seit einer halben Minute an einer einsamen Kreuzung vor einer roten Ampel und nichts passiert. Doch dann, zwei Scheinwerfer kommen von rechts und man denkt "ok, war das Warten also doch nicht umsonst". Aber was passiert? Das Auto wird langsamer, hält an und meine Ampel springt auf grün.
Fazit: Obwohl fast kein Verkehr herrscht, mussten 2 Autos unnötig halten.

Vorschlag: Nachts und in verkehrsarmen Zeiten noch mehr Ampeln abschalten.

Was bringt es?
Ok, zugegebenermaßen ist der finanzielle Einspareffekt eher gering. Aber es wird weniger Sprit verbraucht und damit auch die Feinstaubbelastung gesenkt, der Verkehr fließt gleichmäßiger und damit für die Anwohner auch leiser, die Nerven der Autofahrer werden geschont und die Akzeptanz der Ampeln an sich steigt.

Ist es gefährlich?
Jede Ampelanlage hat entweder zusätzliche Vorfahrts-Schilder oder es gilt rechts vor links. Also ist der Verkehr auch bei ausgeschalteter Ampel eindeutig geregelt. Natürlich muss man mehr acht geben. Aber sollte man das nicht sowieso?

Klar ist, dass man Ampelanlagen an großen Kreuzungen wie zum Beispiel am Charlottenplatz nicht abschalten kann. Aber es gibt noch viele kleinerer Kreuzungen, bei denen das meiner Meinung nach problemlos möglich ist.

Gemeinderat prüft: 
ja
Stellungnahmen und Beschlüsse
Umsetzung: 

Das Potential ist bei Voll- und Sonderanlagen ausgeschöpft. Bei Fußgängeranlagen wird aus Sicherheitsgründen die Schlafendschaltung eingesetzt, die allerdings nur bei modernen Steuergeräten aktiviert werden kann. Rund 60 alte Fußgängersignalanlagen können im Zuge der Erneuerung umgestellt werden. Da die Investitionsmittel insgesamt zu knapp bemessen sind, wird die Umstellung viele Jahre dauern.

Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Die meisten Lichtsignalanlagen werden nachts bereits abgeschaltet, sofern keine Sicherheitsbelange entgegenstehen. Es besteht nur noch ein geringes Potential an weiterer Anlagen, die nachts abgeschaltet werden können. Diese werden in den kommenden Jahren geprüft.
wird umgesetzt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Die Abschaltung von Lichtsignalanlagen nachts und ggf. am Wochenende erfolgt, wenn dem keine Sicherheitsbelange entgegenstehen. Von den 805 Lichtsignalanlagen werden 215 zeitweise abgeschaltet, weitere 206 Fußgänger-Lichtsignalanlagen werden nachts mit einer so genannten „Schlafendschaltung“ betrieben, bei der die Fahrzeugsignale dunkel, die Fußgängersignale rot zeigen.
Die meisten der insgesamt 384 durchgehend betriebenen Anlagen müssen aus Sicherheitsgründen permanent in Betrieb sein, weil sie entweder an stark befahrenen Knotenpunkten liegen, Stadtbahnlinien verkehren oder der Knotenpunkt unübersichtlich ist. Teilweise mussten auch Anlagen aufgrund einer Häufung von Unfällen während der Abschaltzeit wieder durchgehend in Betrieb genommen werden.
Eine Abschätzung ergab noch ein Potential von ca. 50 – 60 Vollanlagen, die in den kommenden Jahren hinsichtlich einer möglichen Nachtabschaltung geprüft werden sollen. Dies erfolgt im Rahmen der regulären Dienstaufgaben. Die Einsparungen bei den Betriebskosten sind gering und liegen im Regelfall bei wenigen hundert Euro im Jahr, da bereits ein größerer Teil der Signalanlagen mit energiesparenden Leuchtmitteln ausgestattet ist.
Soweit eine Nachtabschaltung nicht in Frage kommt, wird teilweise ein spezielles Programm vorgesehen, dass bei Verzicht auf eine starre Grüne Welle in der Hauptrichtung den Nebenrichtungen deutlich kürzere Wartezeiten ermöglicht. Aufgrund des hohen Aufwands für Erfassungseinrichtungen und Steuerungssoftware erfolgt dies im Regelfall nur im Zuge einer Erneuerung der Signalanlage.
Bei den derzeit nachts durchlaufenden 45 Fußgängeranlagen handelt es sich größtenteils um ältere Anlagen, die im Rahmen der in den nächsten Jahren anstehenden Erneuerung mit einer Schlafendschaltung versehen werden.

Kommentare

14 Kommentare lesen

Ein klasse Vorschlag.

In Zuffenhausen ist das besonders schlimm! Auch würde ich mir mehr grüne Pfeile über den Ampeln an Rechtsabbiegerspuren wünschen.

Find ich auch gut!

Mit der Einführung von Kreisverkehren würde sich das Problem auch lösen.
Vergleiche hierzu auch Vorschlag "Mehr Kreisverkehre statt Ampeln Nr. 157".

Abschalten!

Ja, und die Abschaltung hilft auch an Sonn- und Feiertagen, ganztags!
Die Stadt spart bares Geld und die Bürger Zeit, Sprit und Nerven.
Teils sind auch große Kreuzungen geeignet für die Abschaltung nachts / sonn- / feiertags.
Beispiel: Die Kreuzung Hafenbahn-Str. / Otto-Konz-Brücken ist groß, aber hauptsächlich von LKWs frequentiert. Eine Abschaltung zu besagten Phasen ist also trotz der Größe unbedingt sinnvoll.

Finde ich überhaupt nicht gut! Wer in einem Innenstadtbezirk wohnt, weiß genau, dass diese Strecken, besonders nachts auf den Vorfahrtsstraßen, zu Raserstrecken werden. Wird der Verkehrsfluß nicht regelmäßig gebremst, wird gern auch mal 100 gefahren.

Da würde auch ein Blitzer helfen und die Stadt würde dadurch auch noch zusätzlich Geld einnehmen.

Solche "Super-Ideen" braucht die Stadt. Vielleicht wäre es nicht falsch noch mehr Kreisverkehrplätze einzurichten.

Bevor ich nach Stuttgart gezogen bin, empfand ich nachts angeschaltete Ampeln nie als lästig, aber in Stuttgart sind nachts viel zu viele Ampeln sinnlos an. Die Ampeln waren so ziemlich das erste, was mir hier negativ aufgefallen ist.

Ein besonders krasses Beispiel ist die Schwabstraße. Vor einigen Jahren gab es bei wenig Verkehr noch grüne Welle, heute muss man garantiert an jeder Ampel halten, auch wenn man z.B. nachts vollkommen allein unterwegs ist. Das ständige Anfahren und Bremsen kostet viel unnötige Energie und verursacht hohe Schadstoffbelastung.

Bitte diesen Vorschlag ganz konsequent umsetzen.

wegen des korrekten Kommentars über die potenziellen Raser: Abschalten gerne, wenn an neuralgischen Stellen dafür ein Blitzer hinkommt. Gerade in Kreuzungsbereichen darf eben keinesfalls zu schnell gefahren werden.
Eine noch grüne Ampel verleitet sogar eventuell zum Beschleunigen, um nicht die rote "A..karte" zu ziehen.

Insgesamt ein super Vorschlag, wenn man Ampeln vorrangig durch Kreisverkehre ersetzt. Dass wir deswegen dann an neuralgischen Punkten Geschwindigkeitskorrekturen wie Blitzer oder "Alles-rot-Kreuzungen" brauchen, höre ich an Wochenende vor meiner Tür.