Ausgaben für die Philharmoniker in die Bücherei und Musik Schulen umleiten

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Kultur
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Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

110
weniger gut: -115
gut: 110
Meine Stimme: keine
Platz: 
1451
in: 
2011

Die Stuttgarter Philharmoniker haben im letzten Jahr die Stadt 8,3 Millionen € gekostet. Mit dem Zuschuss vom Land (3,8 Millionen) sind es sogar unfassbare 12,1 Millionen € aus der öffentlichen Hand. Dafür wurden ganze 60! Konzerte in der Stadt gegeben. Jedes Konzert kostet die Stadt also 138.000 € (Alle Zahlen aus der Broschüre Haushalt).
Ich möchte vorschlagen diese Förderung radikal zu kürzen und das Orchester aufzulösen. Das Geld kann für die Abschaffung der Büchereigebühren (1,2 Millionen €) und die Förderung der Musikausbildung in den Schulen genutzt werden.
Ziel sollte es sein das jedes Kind in Stuttgart (umsonst) ein Instrument lernen kann. Die Musikschule hat letztes Jahr von 6.000 Schülern Gebühren in Höhen von 2,8 Millionen erwirtschaftet. Man könnte also für 8,3 Mio € 17.000 Kindern eine kostenlose Instrumenten Ausbildung ermöglichen anstatt ein paar gut Betuchten einen netten Abend im Festspielhaus zu schenken.
Das wäre eine echte Investition in den Kulturstandort Stuttgart.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

9 Kommentare lesen

Das klingt irgendwie sehr danach, als hätten die Philharmoniker nur und ausschließlich in Stuttgart gespielt. Waren die nie auswärts oder haben z.B. Filmmusik vertont?

Ich lehne diesen Vorschlag ab, auch wenn anderseits selbstverständlich die Philharmoniker Stück für Stück unabhängig werden sollten von Zuschüssen.
Aber eine generelle Streichung ist nicht akzeptabel, weil es dem Selbstverständnis unserer Stadt, auch als Standort für Kultur zuwider läufen würde.

Die Philharmoniker sind nicht nur in Stuttgart tätig, sondern tragen den Namen der Stadt auch nach draußen. Dies hilft der Stadt ebenfalls beim Marketing, das ja mit viel Geld immer wieder mit großem Aufwand und Geld angestoßen wird. Große Kultur betrifft nicht nur die Betuchten, einfache Plätze sind auch von weniger Betuchten bezahlbar, weniger als ein Kinobesuch aber lehrreicher. Kultur ist auch ein Standortfaktor, den man unterstützen sollte.

Diesen Vorschlag finde ich nicht gut.

Mein Eindruck ist nicht, dass die Konzerte der Stuttgarter Philharmoniker überwiegend von "ein paar gut Betuchten" besucht werden. Ich hatte selbst einmal ein Abo und um mich rum saßen Musiker_innen, Musiklehrer_innen und Studierende. Laut Webauftritt der Philharmoniker hat "das musikpädagogische Engagement des Orchesters" darüberhinaus "eine lange Tradition". Wie der Petent bin ich aber auch der Meinung, dass in der Breite, d.h. zum Beispiel bei den Bibliotheken nicht zu Gunsten der Hochkultur gespart werden darf. Aber kann das dafür notwendige Geld nicht aus anderen Haushalten kommen?

@buerger
Lohnen sich 8,3 Millionen für die Philharmoniker, um "den Namen der Stadt nach außen zu tragen"? Erreicht ein Sportverein wie der VfB Stuttgart das nicht effektiver? Ich erinnere mich an eine Übernachtung in einem schottischen Hotel. Ein Brite wollte wissen, woher wir kommen. Als ich meinte aus Stuttgart, sagte er nur "VfB Stuttgart!". Als ich mich dann nach seiner Herkunft erkundigte, meinte er "Nottingham", was ich mit "Nottingham Forest!" quittierte. Seine Frau rollte daraufhin zwar mit den Augen, aber er meinte nur "that's the international language of football". Auf die Stuttgarter Philharmoniker kam die Sprache leider nicht.

Der Vorschlag ist gut und wäre in der Tat eine Investition in die Zukunft unserer Kinder.

Die Stuttgarter Philharmoniker sind weltweit zu Gast auf Gastspielen (USA, Japan, Südamerika, umjubelt in Mexiko) - CDs, Rundfunkaufnahmen sind begehrt und gern gehört.
Es wäre ein Frevel auf diesen Vorschlag auch nur gedanklich einzugehen!

Es wäre vielleicht sinnvoll, für Neckarpirat etwas Nachhilfeunterricht in Lesen und Mathematik zu finanzieren. Ein aufmerksamer Leser des Kulturberichtes erkennt, dass die Stuttgarter Philharmoniker je zu 50% von Land und Stadt finanziert werden, sprich 4 Millionen Land und 4 Millionen Stadt, ergo kosten sie nur 8 Millionen Dafür bieten sie auf First-Class-Niveau jedem Stuttgarter Bürger sowie auch vielen Menschen aus dem Umland nicht nur Unterhaltung sondern auch musikalische Bildung und Kultur zu einem sozialverträglichen Preis. Die Stuttgart Philharmoniker ermöglichen es allen Bürgern der Stadt egal mit hohem Einkommen oder Bonuscard, interessante Konzerte zu besuchen, die Spannbreite geht von klassischer Musik bis zur Filmmusik und konzertanter Oper. Die Stuttgart Philharmoniker gehen nicht nur in Schulen und Kindergärten, sondern bieten auch für Schulen und Kindergärten im ganzen Land bezahlbare Vorstellungen an. Die Kooperation mit der Stuttgart Musikschule ist eng und der ein oder andere Preisträger der Stuttgart Musikschule hat seine/ihre Karriere bei den Stuttgart Philharmonikern bekommen. Wer das neue Spielzeitheft anschaut, sieht dass die Stuttgart Philharmoniker im Salzburger Festspielhaus gastieren, in Mailand ein gern gesehener Gast sind und sogar eine Gastpielreise nach Norddeutschland machen mit namhaften Dirgenten und Sängern, sind oft bei Hofkonzerten und Jazzopen vertreten. Die Stuttgarter Philharmoniker haben von Land und Stadt einen Bildungsauftrag ! den sie sehr ernst nehmen. Kulturelle Bildung kann nicht in Zahlen und Banknoten ausgedrückt werden! Die immatriellen Werte sind ein wichtiger Eckpunkt für Freiheit und Demokratie !

Das Orchester brauchen Sie nicht auflösen wollen, wenn es sich selbst tragen kann. Man kann übrigens auch die Konzerte als HD-Übertragung kostenlos im Internet zeigen, dann kann jeder Stuttgarter Bürger und auch sonst jeder sie sehen und aufzeichnen.
Solange das nicht passiert bin jedenfalls ich für die Streichung der Zuschüsse.