Toleranz und Integration fördern

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Stadtbezirk: 
Zuffenhausen
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Thema: 
Kultur
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

313
weniger gut: -116
gut: 313
Meine Stimme: keine
Platz: 
927
in: 
2015

Unter der Überschrift "Migrantenkultur" soll in den kulturellen Räumen der in Stuttgart-Zuffenhausen u. in Stuttgart-Rot-Freiberg-Mönchfeld lebenden jungen Erwachsenen mit u. ohne Migrationshintergrund ein ressourcen- und stärkenorientierter, wertschätzender Beteiligungsprozess initiiert u. koordiniert werden (in Zuffenhausen haben 52 % der Einwohner einen Migrationshintergrund/2014). Kultur wird hier verstanden als Raum des künstlerischen Ausdrucks, der Begegnung auf Augenhöhe u. der Partizipation. In diesen Räumen werden Kunstformate aus den jeweiligen unterschiedlichen kulturellen Kontexten zum Ausdruck gebracht, die bislang in der deutschen Kultur noch weitgehend unbekannt u. daher zuvor per aufsuchender Kulturarbeit als Schätze kultureller Vielfalt geborgen worden sind. In einem nächsten Schritt sollen die unterschiedlichen künstlerischen Formate per Workshops u. Trainings anderen Interessierten als Möglichkeit des eigenen künstlerischen Ausdrucks bildnerischer, theatralischer, musikalischer oder literarischer Art zugänglich gemacht werden. Es gilt, gemeinsam u. mit Unterstützung von Migranten Kunstformen aus unterschiedlichsten kulturellen Kontexten zu erschließen u. anderen Migranten sowie Bürgern ohne Migrationshintergrund als - gemeinsames - kulturelles Erbe u. Gut Stuttgarts zu vermitteln. So partizipieren junge Erwachsene über ihr künstlerisches Tun u. ihre künstlerische Ausdruckskraft am kulturellen u. gesellschaftlichen Leben. Auf diese Weise finden sie in der toleranten Stadtgesellschaft Stuttgart verstärkt Wertschätzung u. das kulturelle Leben in den Stadtquartieren Rot, Freiberg u. Mönchfeld sowie in Zuffenhausen erfährt eine Bereicherung. Über einen wertschätzenden Dialog der Kulturen u. der Erschaffung neuer interkultureller Räume u. Formate können junge Erwachsene aus verschiedenen Kulturen gleichberechtigt ihre Fähigkeiten engagiert einsetzen - u. ihre eigenen kulturellen Wurzeln wertschätzen u. Stuttgarts kulturellen Schatz vergrößern.

Kommentare

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muss man 3x lesen um das zu verstehen - was soll das?

Vielen Dank für die Nachfrage, lieber Hans-Herbert. Denn in der Tat ist das geplante Projekt ein komplexer Beteiligungsprozess, der nicht mit zwei, drei einfachen Worten allein erläutert werden kann.

Ich versuche es mal mit einem Beispiel: Das künstlerische Format „Comedy Battle“ stammt ursprünglich aus Russland und erfährt dort als TV-Show seit über 20 Jahren große Beliebtheit. Comedy Battle ist ein Mannschaftsspiel der witzigen Art: Im Wettkampf zeigt sich, welcher Teilnehmer witzig und schlagfertig die Konkurrenz in Grund und Boden witzelt. Merkmal der Alleinstellung dieses Formats: Wirklich Jede und Jeder kann mitmachen. Dabei existiert nur eine einzige Regel: Es dürfen ausschließlich eigene Texte und Erfindungen in den Wettkampf eingebracht werden. In Deutschland noch relativ unbekannt, könnte man im Rahmen des Projektes „Migrantenkultur“ dieses attraktive Format bekannt machen und dadurch eine Wertschätzung der russischen Kultur und ihren Vertretern, den jungen Erwachsenen mit russischem Migrationshintergrund, ohne viel Worte und wie nebenbei ausdrücken. Andere junge Erwachsene, ob mit oder ohne Migrationshintergrund, könnten sich in unterschiedlichen Workshops dieses Kunstformat aneignen. Die Aneignung und Präsentation weiterer künstlerischer Formate unterschiedlichster Herkunftsländer und kultureller Kontexte würden sich aus dem Projekt- und Prozessverlauf ergeben – und dem Erfolg der eingesetzten so genannten „Culture Scouts“, möglichst unterschiedliche und neuartige Formate aufzuspüren und zusammen mit neuen, von ihnen ausgebildeten freiwilligen Culture Scouts umzusetzen. Diesen Prozess zu koordinieren und zu steuern ist Aufgabe der Projektpartner. Diese könnten sein: Stadtbezirke Stuttgart-Zuffenhausen und Stuttgart-Mühlhausen, Forum der Kulturen, Stadtteilbibliothek, Volkshochschule, Kath. und Evang. Kirchengemeinden, Diakoniestation und Nachbarschaftshilfe Zuffenhausen, Kreisdiakoniestelle Zuffenhausen / Migrationsdienst Diakonisches Werk, Sozialer Beratungsdienst, Gesellschaft für Mobile Jugendarbeit, „K-Szene Kunst, Kultur, Musik-Rot“, Bürgerverein Rot, Bürgerverein Freiberg-Mönchfeld, ZEB – Zentrum für Entwicklungsbezogene Bildung der Evang. Landeskirche in Württemberg, Kolobok e.V, IKIS, CIBZ, GCJZ, Landsmannschaften, kommunale Flüchtlingsunterkunft Zuffenhausen und Freundeskreis etc.; ich hoffe, dass mit diesem Beispiel klarer geworden ist, was das Projekt bezwecken will – gelebte interkulturelle Kompetenz, sinngemäß z.B. für das Stadtquartier Rot: „Kultur aus aller Welt – Daheim in Rot“.

Die Motivation für dieses Projekt ist, angesichts der aktuellen Diskussion bzw. Auseinandersetzung über Migration zum sozialen Frieden, zu einer Kultur der gegenseitigen Toleranz und des miteinander geteilten Respekts beizutragen. Wünschenswert dabei ist, in diesem Prozess des Beteiligungsprojekts voneinander zu lernen. Hierbei ist es das Interesse und Augenmerk, neue und bislang in der deutschen Kultur eher unbekannte Kunstformen und künstlerische Formate kennenzulernen.

Bei weiteren Fragen gerne weiter fragen!

Danke für die Erläuterung, da kann ich jetzt wirklich gut werten!