Ausbau von Hortplätzen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Kinder, Jugend, Familie
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

282
weniger gut: -29
gut: 282
Meine Stimme: keine
Platz: 
37
in: 
2011

Da im gesamten Stadtgebiet aktuell 3000 Hortplätze fehlen, sollte schleunigst der Bestand dem Bedarf angepasst werden.

Gemeinderat prüft: 
ja
Stellungnahmen und Beschlüsse
Umsetzung: 

Der Gemeinderat hat eine bedarforientierte Einrichtung von Schülerhäusern an 54 Grundschulen beschlossen. Dort können dann 4500 Schüler in insgesamt 220 Gruppen bis 17 Uhr betreut werden. Dazu gehört auch eine Essensversorgung sowie Ferienbetreuung. Die baulichen Maßnahmen mit Kosten von 6,48 Mio. € sollen im DHH 2012/2013 abgeschlossen werden. Für die Betriebskosten (insb. Betreuung) wurden 7,6 Mio. €/Jahr bereitgestellt.

Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Der Gemeinderat hat eine bedarforientierte Einrichtung von Schülerhäusern an 54 Grundschulen beschlossen. Dort können dann 4500 Schüler in insgesamt 220 Gruppen bis 17 Uhr betreut werden. Dazu gehört auch eine Essensversorgung sowie Ferienbetreuung. Die baulichen Maßnahmen mit Kosten von 6,48 Mio. € sollen im DHH 2012/2013 abgeschlossen werden. Für die Betriebskosten (insb. Betreuung) wurden 7,6 Mio. €/Jahr bereitgestellt.
Gemeinderat hat zugestimmt

Stellungnahme der Verwaltung: 

In der GRDrs 199/2011 „Neukonzeption Betreuung für Grundschulkinder“ ist dargestellt, dass mindestens 4.500 Betreuungsplätze für Grundschulkinder fehlen. Dieser Fehlbedarf kann nicht durch die Aufstockung von Hortplätzen gedeckt werden.
Der Gemeinderat hat mit der o.g. Gemeinderatsvorlage am 27. Juli 2011 einen weit reichenden Zielbeschluss für die Bildung und Betreuung von Grundschulkindern gefasst. Bis zum Jahr 2018 können alle 72 Grundschulen, wenn sie dies beantragen, zu (teil-) gebundene Ganztagesgrundschulen umgewandelt werden. Jährlich sollen für bis zu 10 Grundschulen Anträge beim Land gestellt werden. (Kosten für 10 Schulen einfügen laut GRD Nr. 199/2011)
Als Zwischenlösung werden Schülerhäuser eingerichtet. Die Schülerhäuser und die Ganztagesschulen sollen im Standard dem Hortangebot entsprechen. Das bedeutet im Wesentlichen eine Verbesserung der Personalausstattung, der Erweiterung von Öffnungszeiten auch in den Ferien-sowie ein verbindliches Mittagessensangebot.
Der in der GRDrs 199/2011 dargestellte Ausbau von jährlich 10 Ganztagesschulen sowie die Nachrüstung der Schulhäuser würde in 2013 und 2014 Investitionskosten von 76,5 Mio. EUR und laufende Betriebskosten in Höhe von 19,3 Mio. EUR erfordern.
Durch Schülerhäuser und Ganztagesschulen wird die Zahl der Schulkindbetreuungsplätze so erhöht, dass sie der Nachfrage gerecht wird.
Zusätzliche Hortgruppen werden demzufolge grundsätzlich nicht mehr eingerichtet. Die Verwaltung beabsichtigt, bereits im Schuljahr 2011/2012 Schülerhäuser einzurichten.

Verweis auf Haushaltsanträge der Gemeinderatsfraktionen: 
394 (Bündnis 90/DIE GRÜNEN), 420 (CDU), 527 (SPD), 641 (FDP), 726 (SÖS und LINKE), 764(SÖS und LINKE)
Verweis auf Gemeinderatsdrucksachen: 
<a href="http://www.domino1.stuttgart.de/web/ksd/ksdredsystem.nsf/dc5e48bde54b0b2941256a6f0036f408/14265c51c3b8cee6c12578cd00319f6b?OpenDocument">GRDrs 199/2011</a>

Kommentare

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Mehr als dringend!

Der Gesamtelternbeirat der städtischen Kindertagesstätten unterstützt diesen Vorschlag. Der Bedarf an verlässlicher Ganztagesbetreuung für Schulkinder steigt rasant und wird dies auch weiter tun. Immer mehr Eltern in Stuttgart, auch wenn sie nur Teilzeit arbeiten benötigen verlässliche Nachmittagsbetreuung, bzw. Ganztagesbetreuung in den Ferien. Das hat mit unseren Arbeitsbedingungen zu tun und mit dem Leben in einer Großstadt (zum Bspl. hohe Lebenshaltungskosten, keine Omas vor Ort). Der Ausbau der Hortplätze hinkt dem Ausbau der Ganztagesplätze im Kindergarten seit langem hinterher und deshalb passiert es immer häufiger, dass Eltern deren Kinder im Kindergarten noch ganztagesbetreut waren, mit Schulbeginn keinen Hortplatz bekommen. Das hat gravierende Folgen für die Familien. Ohne Hort ist die Vereinbarkeit von Familie und Berufstätigkeit kaum zu bewältigen. Der Hort bietet auch im Vergleich zur sogenannten „Kernzeitbetreuung“ an den Schulen gewisse Qualitätsstandards, zum Beispiel ein warmes Mittagessen, verlässliche Hausaufgabenbetreuung, geeignete Räumlichkeiten, in denen die Kinder auch spielen, sich bewegen und auch ausruhen können, sowie Ganztagesbetreuung in den Ferien (60! Ferientage seitens der Schule, die überbrückt werden wollen).
Diese Standards sind keine Luxusforderungen, sondern Grundbedingungen für eine gute Entwicklung der Kinder. Auch die derzeitigen Ganztagesschulen erfüllen diese Standards nur teilweise. Der Ausbau der Ganztagesschulen ist hinsichtlich Tempo und Qualität noch völlig offen. Deshalb brauchen wir Eltern in Stuttgart weiterhin Hortplätze und wir brauchen weit mehr als die vorhandenen.

Dem kann ich nur zustimmen.

Es kann nicht sein, dass Eltern nach der Kitazeit plötzlich vor einem großen Problem stehen, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, denn Hortplätze gibt es viel zu wenig.

Wie soll eine Mutter arbeiten können, wenn sie nicht weiß, wo sie ihre Kinder unterbringen kann? Wichtig ist es natürlich, dass es deutlich mehr Hortplätze gibt, aber auch dass das Personal entsprechend gut ausgebildet ist, um den Kindern bei den Hausaufgaben helfen zu können. Nur so können 2-sprachige kinder auch Deutsch lernen!

Stimme ich zu!

Wenn schon Ausbau der Hortplätze, dann bitte auch die Möglichkeit, nur ein oder zwei Tage in Anspruch zu nehmen. Ich denke, es gibt viele Eltern, die nicht täglich einen Platz bräuchten, da einer meist nur 50% arbeitet, aber den vollen Platz in Anspruch nehmen, da man auch nur die ganze Woche buchen kann. So könnten sich mehr Kinder einen Platz teilen, was auch den Kindern zu gute käme, da sie wirklich nur, wenn es nötig wäre im Hort wären. Viele Kinder sind heute einem enormen Stress ausgesetzt, nach dem Hort geht es weiter zu irgendwelchen Kursen. Die Kinder haben gar nicht mehr die Möglichkeit, ihre Freizeit selbst zu gestalten, Ruhe und Geborgenheit zu finden. Alles ist verplant. Mit einem Teilzeitplatz im Hort, könnten wir in der Familie mit gutem Gewissen unserem Teilzeitjob nachgehen und die freien Nachmittage für unsere Kinder da sein.

Ausbau ja. Aber zuerst sollte die Einführung von Teilzeitplätzen ab der ersten Klasse eingeführt werden. So könnte man ganz bestimmt ohne Probleme ein Drittel mehr Plätze anbieten. Das wäre günstiger als zahlreiche neue Einichtungen zu gründen und für viel Geld auszustatten.

Zahlreiche Teilzeit-Mütter möchten ihre Kinder an ihren freien Tagen Zuhause haben oder nutzen diese für Sport, Musik, Treffen mit Freunden...müssen sich aber (möglichst glaubhaft) um einen Vollzeit-Platz bewerben, weil die Stadt keine Teilzeitplätze vor der 4ten Klasse anbietet.

Zustimmung unter der Bedingung, dass die Stadt ab der ersten Klasse auch Teilzeitplätze anbietet.

Ich habe gerade gelesen, dass in Stuttgart Hortplätze reduziert werden sollen und dafür die Ganztagsschulen ausgebaut werden sollen. Vor allem im Grundschulbereich finde ich das falsch. Als mein Ältester eingeschult wurde, hatte ich in der uns zugeordneten Schule die Wahl zwischen Schule bis 14 oder Ganztagsschule bis 16 Uhr. Einen Hort gibt es an dieser Schule leider nicht. Ich arbeite 3 Tage/Woche und habe eine lange Anfahrt (1 Stunde/Strecke) zum Arbeitsplatz. Somit reicht mir eine Betreuung bis 16 Uhr nicht. Ich kann ja mein Grundschulkind nicht für 1-2 Stunden alleine zu Hause auf Mama warten lassen. Andererseits möchte ich an den zwei Tagen, die ich nicht arbeite nachmittags etwas mit meinen Kindern unternehmen. In einer Ganztagsschule besteht aber Schulpflicht bis 16 Uhr.
Zudem: Was mache ich in den Ferien?
Gerade für Grundschulen wäre ein Ausbau der Hortplätze (bis 18 Uhr) wünschenswert, um berufstätige Eltern zu unterstützen. Ein geteilter Hortplatz ist für die meisten Eltern immer noch besser als kein Hortplatz.