Neue Tarifverhandlung der Erzieher nicht auf Eltern austragen!

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Kinder, Jugend, Familie
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Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

246
weniger gut: -144
gut: 246
Meine Stimme: keine
Platz: 
1533
in: 
2015

Bitte tragt die Tarifverhandlungen der Erzieher nicht auf dem Rücken der arbeitenden Mütter aus.
Es trifft nur die die eh schon auch am Limit sind - meistens ohne eigenen Tarifvertrag sondern Teilzeitkräfte die auf ihren Job angewiesen sind. Der Streik bringt der Stadt keine Verluste - nur den Müttern.
Bitte denkt darüber nach!

Kommentare

17 Kommentare lesen

Was ist die Alternative? Was für ein anderes Druck- bzw. Verhandlungsmittel haben die Beschäftigten wenn nicht den Streik? Sollen die sich einfach mit dem was der kommunale Arbeitgeberverband von sich aus anbietet (dessen Vorsitzender hat schon gemeint er findet Erzieherinnen würden genug verdienen) zufrieden geben? Die Anforderungen an Erzieherinnen sind in den letzten Jahren enorm gestiegen, außerdem herrscht ein sehr starker Mangel an Erzieherinnen (der Personalschlüssel wird praktisch überall ständig überschritten was für eine gute, individuelle Erziehungsarbeit alles andere als förderlich ist). Wenn man eine qualitativ hochwertige Erziehung und die Schaffung von mehr Plätzen ernsthaft will kommt man nicht an einer deutlichen finanziellen Aufwertung des Berufes herum. Von alleine wird das, wie so ziemlich alle Tarifverhandlungen zeigen, allerdings leider nicht passieren. Von daher fänd ich es sinnvoller Druck auf die Stadt bzw. den kommunalen Arbeitgeberverband auszuüben die Forderungen der Erzieherinnen frühstmögich (möglichst vor Beginn eines Streiks) zu akzeptieren, das seh ich als einzigen realistischen und auch einzig sinnvollen Weg einen Streik zu vermeiden. An das Gewissen und die Hilfsbereitschaft derjenigen zu appelieren die in sozialen Berufen sowieso unterbezahlt werden Rücksicht zu nehmen find ich zu "billig".

Hier ein interessanter Artikel dazu: http://www.zeit.de/2014/46/erzieherin-kita-kindertagesstaette

Doch die Erzieher sollen Streiken, doch es soll eine Notbetreuung in allen Einrichtungen geben. Mit geschmälertem Programm. Die Notbetreuung in anderen Stadtteilen bringt den wenigsten irgendwas.
Da der Streik keinen finanziellen Druck auf die Stadt aufbaut (wie das bei anderen Streiks der Fall ist) im Gegenteil, die Stadt hat von dem Streik keinen Nachteil. Der Druck entsteht nur zwischen Eltern und deren Arbeitgeber. Sollte man andere Möglichkeiten zur Verhandlung finden. Die Eltern müssen ja sogar die Gebüren während einem
Streik bezahlen. Wo setzt da Druck an?

Ja das ist leider das Besondere bei Streiks von sozialen Berufen und auch anderer Berufe im öffentlichen Dienst (z.B. Müllabfuhr, z.T. auch im ÖPNV) dass der Streik erstmal nicht den Arbeitgeber sondern die Bürger trifft. Druck kann natürlich trotzdem aufgebaut werden, und zwar politisch: Die Politiker wollen ja wiedergewählt werden, und Eltern sind eine wichtige Wählergruppe. Also: Sich wenn möglich, auch erkenntlich als Eltern, an den Demonstrationen zur Traifverhandlungen beteiligen (die erste ist in der Regel schon vor einem Streik!, oft gibts dann noch eine am Anfang eines Warnstreiks), Leserbriefe und Kommentare schreiben und auch den Stadträten und örtlichen Vertretern des kommunalen Arbeitgeberverbandes schreiben (z.B. Bürgermeister Wölfle in Stuttgart und Landrat Fuchs aus dem Rems-Murr-Kreis). Was natürlich nichts bringt und eher diesen den Rücken stärkt und die Verhandlungen so hinauszögert ist zu meinen die Streiks würden eh nichts bringen oder die Erzieherinnen wären Schuld am Streik etc. Und dann natürlich auch dementsprechend wählen, im Hinblick auf künftige Tarifverhandlungen und damit der Druck durch öffentliche Meinungsäußerung nicht ins Leere läuft: Z.B. sind Linke und SÖS klar und deutlich für eine Aufwertung des Erzieherberufes, was auch ihre Anträge und ihr Abstimmungsverhalten verdeutlicht.

Den Wunsch einer Notbetreuung find ich aus Elternsicht absolut verständlich. Aus sicht der Beschäftigten natürlich nicht, denn das nimmt ja gerade den wesentlichen Druck aus dem Streik und unterläuft ihn, wie eben die klassischen Streikbrecher http://de.wikipedia.org/wiki/Streikbrecher Daher bin ich strikt gegen jede Notversorgung bzw. des Streikbrechens (ausgenommen z.B. natürlich z.B. medizinisch unaufschiebbares in Krankenhäusern etc.).

"Sollte man andere Möglichkeiten zur Verhandlung finden."
Mir fällt zum Streik leider keine Alternative ein, wenn Sie eine haben, sehr gerne! Die klassische Alternative ist eben die Verbeamtung von allen Personen im öffentlichen Dienst (wie ja teilweise und gerade bei hoheitlichen Aufgaben der Fall), diese dürfen nicht streiken haben aber ansonsten einige Vorteile und sind in der Regel unkündbar, aber ob das eine gute Lösung wäre...

Infos zu den Tarifverhandlungen im Sozial- und Erziehungsdienst in Stuttgart findet man übrigens hier:
http://www.sos-sue.de/52

Übrigens: Ein längerer Streik kostet die Gewekschaften sehr viel Geld (aufgrund des Streikgeldes), diese wären also natürlich auch sehr froh, nicht wie es oft dargestellt wird, wenn es möglichst keinen oder nur einen kurzen Streik gibt.

Leider gibt es keine andere Maßnahme gegen die böswillige andere Seite am Verhandlungstisch. Von denen streicht wohl keiner weniger als das Zehnfache des Gehaltes einer Erzieherin ein. Schreiben Sie denen, sie sollen aus der eigenen Tasche die Notbetreuung Ihres Kindes bezahlen!

.....die böswillige andere Seite am
Verhandlungstisch. Von denen streicht wohl keiner weniger als das Zehnfache
des Gehaltes einer Erzieherin ein. ...
Aber bitte!
Was glauben sie denn was die Mütter verdienen? Und man kann sich nunmal nicht mit jeder Gehaltsgruppe gegenüber vergleichen. Auch wenn man studiert hat oder 4 Jahre Ausbildung hinter sich hat...

@romi999
Der Verdienst der Mütter dürfte sehr unterschiedlich sein, die alermeisten Erzieherinnen z.B. sind Mütter. Aber leider wird ja nicht zwischen Gewerkschaft und Eltern sondern zwischen Gewerkschaft und Politiker verhandelt.

Es soll auch Väter geben, die auf die Betreuung angewiesen sind.

Es ist oftmals wirklich ein Spagat seine Kinder "fremd" betreuen zu lassen. Einzelne Tage mag man (Frau) noch überbrücken können, sollten es mal aber mehrere aufeinanderfolgende Tage werden, ist dies wirklich nicht zumutbar!!!

@KiCo
Und genau deswegen sollte man Druck machen auf die Verantwortlichen, den kommunalen Arbeitgeberverband, nicht die ErzieherInnen bzw. ihre Gewerkschaften. http://www.kavbw.de/Gruppenaussch%C3%BCsse#1

Die Art Druck, die da von den Gewerkschaften ausgeübt wird, führt vor allem dazu, dass diese Bereiche "ausgelagert" werden an Dienstleister oder Träger. Im Bereich Abfallwirtschaft ist das in sehr vielen Städten schon passiert. Bei den Kitas geht das genauso. Also gestresste Eltern: Fordert im Bürgerhaushalt die Übergabe der städtischen Kitas an andere Träger. Dann gibt es das Streikproblem nicht mehr. Meine persönliche Erfahrung übrigens: Im Kita-Bereich machen die anderen Träger es auch besser und engagierter als die Stadt und das Jugendamt! Die Qualität ist deutlich höher als bei den städtischen Kitas!

Vaihinger - vielen Dank für die sachliche Aufklärung und die Solidarität mit den Erzieherinnen und den anderen im Sozialen Dienst Tätigen.

Ich fände folgenden Kompromiss gut: Streiken ja & Notbetreuung ja - (ich glaube nicht, dass es den Streikenden hilft, wenn manche Familien völlig verzweifelt dastehen, weil ihnen die Betreuung wegbricht - das sind i.d.R. dann nicht die Familien, die sich mit Bannern für mehr Erziehergehalt vors Rathaus stellen sondern eher die, die sich über die Erzieher/innen und deren Forderungen ärgern). Wie soll denn der Druck genau aussehen, der den (berechtigten) Forderungen der Erzieherinnen hilft? Dass manche Familien problemlos Lösungen finden (Omas oder gegenseitige Hilfe) und den Streik "hinnehmen" - hilft das Druck aufbauen? Und/oder hilft es mehr, wenn andere Familien /Mütter wegen eines Streiks schwere Konflikte mit ihrem Arbeitgeber ausstehen müssen und am Rande der Verzweiflung sind? Welche Art von Druck hilft denn den Streikenden? Und helfen diese (oder eine dieser beiden) Arten von Druck denn wirklich?

Dies ist kein Vorschlag an den Bürgerhaushalt und hat hier eigentlich nichts zu suchen.

Und @kathabeck: Wenn Sie so genau Bescheid wissen, wer Kinderbetreuung besser kann, dann bringen Sie doch ihre Bälger zu den privaten Anbietern, die es jetzt schon gibt und Ihnen hoffentlich das Geld aus der Tasche ziehen. Schulen gibt es übrigens auch dieser Art, wo man seine Liebsten mit Geld einen Abitur verschafft, kleiner Tipp für später...

Es ist eigentlich schon schlimm genug, dass man seine Kinder betreuen lassen muss. Ist niemand zuhause, nicht mal eine Oma?
Die Kita nur zur Betreuung zu benützen ist meiner Meinung nach der falsche Weg. Kita kann so viel mehr leisten.

Wenn der Vorschlag so gemeint ist dass Stuttgart eine Zulage für Erzieher zahlen soll, stimme ich zu!