Der Max-Eyth-See ist ein wichtiges Naherholungsgebiet in der Stadt, aber auch ein bedeutendes Stück Natur. So gehört ein Teil des Sees zum Europäischen Schutzgebietssystem NATURA 2000. Eine Koexistenz von menschlicher Nutzung und Naturschutz ist mit etwas gutem Willen ohne weiteres möglich. Die dringendsten Aufgaben des Naturschutzes stehen der Freizeitnutzung nicht entgegen.
Absoluten Vorrang hat hier die Pflege der Restschilfzonen: Als wichtiger Lebensraum für viele Vögel (zum Beispiel den in Stuttgart vom Aussterben bedrohten Teichrohrsänger), Insekten, Kinderstube für Fische und Amphibien stehen sie durch Verbuschung und Verlandung unmittelbar vor dem Aus. Weiterhin können Schilfbestände mindestens einen kleinen Beitrag zur Selbstreinigung des Gewässers beitragen.
Daher ist zu finanzieren:
1. Entfernung der Verbuschung
2. Vertiefung des Bereichs: diese ist erforderlich, damit der Schilfbestand dauerhaft im Wasser steht (etwa 20 bis 30 Zentimeter). Entfernung der bestehenden Barriere zum See: sie trägt unseres Erachtens zum Trockenfallen erheblich bei, da der Wasseraustausch massiv beeinträchtigt wird.
3. Erweiterung des Schilfbereichs: entweder durch Vorspülung oder landseitige Erweiterung zur dauerhaften Sicherstellung und Aufwertung zum Beispiel für Teichrohrsänger, die Wiederansiedelung von Rohrammer und schilfbrütenden Wasservögeln (Haubentaucher, Tauchenten). Eine Ausdehnung um mindestens etwa 2 Meter erscheint sinnvoll.
Es ist zwingend erforderlich, die notwendigen Maßnahmen in diesem Winter durchzuführen. Die entsprechenden Finanzmittel müssen also kurzfristig bereit gestellt und die Maßnahmen in Auftrag gegeben werden. Langfristig trägt eine sorgfältige Durchführung der Maßnahmen auch zur Kosteneinsparung bei, da sie eine kurz- bis mittelfristige Wiederholung vermeiden hilft.