Stadtbahnen: Durchgängiger 10-Minuten-Takt in den inneren Stadtbezirken

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Busse, Bahnen (ÖPNV)
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

329
weniger gut: -36
gut: 329
Meine Stimme: keine
Platz: 
28
in: 
2011

Die Stadtbahnen fahren ab ca. 19:00 Uhr nur im 15-Minuten, später sogar nur im 20-Minuten-Takt.
Damit sind die Stadtbahnen kaum mehr attraktiv: Wenn ich bis zu 20 Minuten auf meine Bahn warten muss - und das dann am besten ein weiteres Mal beim Umsteigen - verzichte ich doch lieber auf die Nutzung des ÖPNV.

Taktzeiten von bis zu 20 Minuten sind vollkommen inakzeptabel und widersprechen dem Gebot der heutigen Zeit, den ÖPNV attraktiv zu gestalten und somit die Bürger zum Umstieg auf den ÖPNV zu bewegen.

Mein Vorschlag und sehr wichtiges Anliegen: Zumindest in den inneren Stadtbezirken, in denen sich die Nutzung des ÖPNV geradezu anbietet, sollten die Stadtbahnen maximal im 10-Minuten-Takt fahren.
Auf Linien, die weit nach außen gehen, könnten ja jede zweite/dritte Bahn jeweils vorzeitig enden und umkehren.

Zum zweiten sollten der Betriebsschluss nach hinten gelegt werden: Zumindest bis 1:00 Uhr sollte ein problemloses Nutzen aller Stadtbahnlinien möglich sein.

Ideal wäre natürlich ein 24-Stunden-Betrieb.
Die von der SSB angedachte Ausweitung des Nachtbus-Angebots ist m.E. nur die zweite Wahl (und für mich selbst vollkommen unsinnig: Mit dem Nachtbus vom Schlossplatz zum Hölderlinplatz brauche ich über 30 Minuten - für ca. 2 Kilometer Entfernung!)

Bei entsprechenden Anfragen zu diesem Thema an SSB oder Stadt kam jeweils eine Antwort in der Art: "Es sind zu den entsprechenden Zeiten zuwenig Fahrgäste unterwegs, so dass sich eine Verbesserung des Angebots nicht lohnen würde."
Hier sollte ein Umdenken stattfinden: Es sollte initiativ das Angebot verbessert werden - und dann werden auch nach-und-nach mehr Fahrgäste das Angebot nutzen.

Gemeinderat prüft: 
ja
Stellungnahmen und Beschlüsse
Von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Öffentlicher Personennahverkehr in Großstädten mit Bussen und Bahnen und Ausbau und Pflege der Infrastruktur bedarf immer finanzieller Zuschüsse. Auch in Stuttgart wird das jährliche finanzielle Defizit der SSB durch die Stadt Stuttgart selbst als Eigentümer über die Stuttgarter Versorgungs-und Verkehrsgesellschaft mbH (SVV) ausgeglichen. Allerdings ist dieses Defizit im Rahmen der Restrukturierungsvorgaben durch die SVV seit Jahren auf 25 Millionen € pro Jahr begrenzt. Um diese Summe nicht zu überschreiten, ist ein kundenorientiertes Verkehrsangebot, das gleichzeitig die betriebswirtschaftlichen Aspekte berücksichtigt, unabdingbar.
Insbesondere im Abend-und Nachtverkehr ist der Zuschussbedarf pro beförderten Fahrgast besonders hoch. Verbesserungen in diesen Zeitbereichen lassen sich durch neu gewonnene Fahrgäste und dementsprechende Einnahmen bei weitem nicht refinanzieren. In der Konsequenz wäre eine Erhöhung des jährlichen Defizits unvermeidbar. Angebotsverbesserungen in den Abend-und Nachtstunden bedürfen daher einem klaren politischen Willen und dem Bekenntnis, dafür auch zusätzliche Finanzierungsmittel bereitzustellen.
Allein die Verbesserung des Taktangebotes zwischen 22.30 Uhr und Betriebsschluss von 20 auf 15 Minuten bei der Stadtbahn hätte zusätzliche jährliche Kosten in Höhe von 1 Mio. € zur Folge. Ein durchgehender 10-Minuten-Takt würde mit mehreren Millionen Euro zu Buche schlagen.
Zum Nachtverkehr siehe Stellungnahme zu Vorschlag Nr. 105 auf Rang 8.

Kommentare

12 Kommentare lesen

Den Vorschlag kann ich nur unterstützen. Ich selbst bin viel mit ÖPNV unterwegs. Aus dem Bekanntenkreis höre ich oft: "Ich würde ja auch, aber..." Und dann kommen oft die oben angesprochenen Probleme zuzüglich überfüllter S- und Stadtbahnen zur Stoßzeit. Gleichzeitig werden die Rufe nach einem verbesserten Nachtfahrangebot immer lauter. Meines Erachtens ist die hier angebotene Leistung der SSB und des VVS nicht mehr zeitgemäß und äußerst provinziell. Zusätzlich möchte ich anmerken, dass das Mitnahmeverbot für Räder für berufstätige Radfahrer eine Zumutung ist.

Bei der Fahrplangestaltung hat man den Eindruck, die Verantwortlichen sind seit 10 Jahren nicht mehr in der Innenstadt unterwegs gewesen. Die Geschäfte schließen nicht mehr um 18.30 Uhr und um 23 Uhr werden nicht mehr die Bürgersteige hochgeklappt.
Gerade die Linien, die nach außen gehen, z.B. Linie 1 - 2 - 6 - 7 - 14, benötigen dringend einen 10-Minuten-Takt bis 21 Uhr und noch Fahrten nach 0.30 Uhr.
Die Fahrgastzahlen werden automatisch zunehmen, wenn diese Verbesserung einige Zeit durchgehalten wird.

Auch ich halte diesen Vorschlag für sinnvoll vor allem die längeren Fahrtzeiten.
Wenn man sich einmal anschaut, wie voll die letzten Busse und Bahnen sind, würde es sich sicherlich lohnen, in größeren Abständen auch nachts die regulären Linien fahren zu lassen.

Ich brauche mit dem Nachtbus etwa 1 Stunde, um nach Hause zu kommen. Mit der U-Bahn sind das tagsüber gerade mal 17 Minuten. Dabei möchte man doch gerade zu so später Uhrzeit schnellstmöglich nach Hause ins Bett. Ich benutze daher den Nachtbus so gut wie nie.

Natürlich wäre das alles wünschenswert. Aber der öffentliche Nahverkehr ist ein Zuschussunternehmen.
Daher notfalls vom Schlossplatz zum Hölderlinplatz laufen, mit dem Rad fahren oder notfalls mit dem Taxi.

Den Vorschlag finde ich auch gut, man denke auch mal an die Urlaubszeit, wenn man einen Flug um 6.00 Uhr hat, wäre es doch schön, wenn die U-Bahn auch schon früh fährt.
In anderen richtigen Großstädten funktioniert das schließlich auch. 10 Minutentakt wäre gut.

Zumindest bis 20 Uhr sollte der 10-Minuten-Takt gelten, besser aber bis 21 Uhr. Der 15-Minuten-Takt bereits ab 19 Uhr ist veraltet, da Ladenschluss heute um 20 Uhr oder später ist. Die Bahnen sollten bis 1 Uhr nachts fahren.

Wichtig finde ich
1. wie schon erwähnt, im 10 Minuten Takt zu fahren
2. das erreichen des Flughafens bequem für den ersten Start mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die erste S-Bahn fährt so spät, dass man die 2 Stunden vor Flug plus Abflugzeiten einfach nicht einhalten kann. Somit Fahrten ab etwa 4 Uhr wäre sinnvoll, um den Urlaub ohne Stress beginnen zu können.

Unterstütze den Vorschlag, allerdings: bitte und gerade auch in die Außenbezirke!

Ich will vor allem das Angebot unter der Woche nachts hervorheben. Dies ist dringend auszubauen. Es gibt in weit aus kleineren Städten schon Busse rund um die Uhr. Stuttgart benötigt dies dringend. Es darf in einer Großstadt keinen Betriebsschluss des öffentlichen Nahverkehrs geben. Es müssen auch nicht Bahnen sein, Busse würden es auch bringen, aber ein einigermaßen nutzbares und gut ausgebautes Angebot wäre wichtig.

Volle Zustimmung, laufe oft die 20 Minuten, weil die nächste Bahn erst in 18 Minuten kommt. Als Frau ist das unerfreulich.

Aktuelles Erlebnis hat mir nochmals die Wichtigkeit dieses Vorschlags gezeigt:
- Abends am Flughafen angekommen, dort 27 (!) Minuten auf die S-Bahn gewartet
- Umsteigen am Rotebühlplatz: 16 (!) Minuten Wartezeit
=> Insgesamt 43 Minuten Wartezeit + 40 Minuten Fahrzeit. Mit dem Auto wäre ich in einer guten Viertelstunde daheim gewesen. So kann man natürlich auch einen ÖPNV-Fan zum Umsteigen aufs Auto bewegen.