Nesenbach öffnen, als Lebensader durch die Stadt

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Stadtbezirk: 
Stuttgart-Mitte
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Thema: 
Stadtplanung, Städtebau
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

322
weniger gut: -28
gut: 322
Meine Stimme: keine
Platz: 
27
in: 
2011

Ein durch Stuttgart fließender, offener Nesenbach könnte die Lebensqualität und das Mikroklima verbessern. Momentan wird der Nesenbach leider versteckt und als Kloake benutzt. Eventuell einen Pseudo-Nesenbach entstehen lassen, gespeist von (sauberen) Bächen aus der Heslacher Gegend, könnte er dann dem Nesenbach-Verlauf folgend, durch die Innenstadt fließen, nach Freiburger Vorbild. Damit könnte man dann auch wieder die Parkseen speisen, die eine solche Speisung dringend nötig haben. In anderen Städten hat man alte Bäche auch wieder rauf geholt. Warum also nicht in Stuttgart ?

Gemeinderat prüft: 
ja
Stellungnahmen und Beschlüsse
Umsetzung: 

Aufgrund des Bauablaufes
erfolgt Realisierung voraussichtlich erst 2015.

Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Der Bau der kompletten Bachwasserleitung zwischen Kaltental und Unteren Schlossgartenanlagen kann nach Bereitstellung der Mittel erst nach dem Bau des neuen Hauptsammlers für den Nesenbach im Zuge von Stuttgart 21 (ca. 2014) durchgeführt werden. Dies setzt eine entsprechende Beschlussfassung durch den Gemeinderat voraus.
Gemeinderat entscheidet später

Stellungnahme der Verwaltung: 

Der Nesenbach fließt unterirdisch kanalisiert als Hauptsammler der Stadtentwässerung durch das Stadtgebiet. Der Nesenbach selbst kann deshalb nicht als offener Bachlauf geführt werden.
Es gibt jedoch verschiedene Maßnahmen und Planungen, den Gewässerlauf des Nesenbachs an unterschiedlichen Stellen im Stadtgebiet wieder sichtbar zu machen, gespeist von sauberen Quellen und Bächen. So wurde beispielsweise im Rahmen der Bundesgartenschau 1977 in den unteren Anlagen des Schlossgartens ein Bachlauf angelegt, der einem Quellteich entspringt und über verschiedene Seen bis zum Schwanenplatz verläuft. Auch zwischen Kaltental und Heslach wurde vor einigen Jahren entlang der Böblinger Straße an Stelle des historischen Nesenbachverlaufs ein naturnah gestalteter Bachlauf angelegt.
Im Bereich des dicht bebauten Stadtgebietes gestaltet sich die Wiederherstellung eines offenen Bachlaufs schwieriger. In einem Abschnitt der Nesenbachstraße im Gerberviertel sowie in der Möhringer Straße in der Nähe des Marienplatzes wurden bereits Wasserrinnen angelegt. In der Möhringer Straße ist die Rinne derzeit mit Pflastersteinen gefüllt, die jedoch bei Bedarf heraus genommen werden können. Eine Speisung der Wasserrinnen ist mit sauberem Quellwasser vorgesehen, das über unterirdische Rohrleitungen zugeführt werden soll. Aus finanziellen Gründen wurden bisher jedoch noch keine Zuleitungen hergestellt.
Auch auf Grund der beengten Platzverhältnisse im Straßenraum und der oft kleinteiligen Grundstücksverhältnisse ist eine Fortführung von offenen Bachläufen innerhalb des Stadtgebietes nicht einfach. Es liegt jedoch auch im Interesse der Stadtplanung, die bereits hergestellten Bachläufe mit Wasser zu speisen und, wo möglich, baulich zu ergänzen.

Verweis auf Haushaltsanträge der Gemeinderatsfraktionen: 
514 (SPD)

Kommentare

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Ein wichtiger Grund für die "Tieferlegung" des Nesenbachs waren auch häufige Überschwemmungen. Wenn wieder ein offener Nesenbach gebaut wird, muss das auf jeden Fall ausgeschlossen sein, denn ein großer Vorteil von Stuttgart ist, dass viele Naturkatastrophen wie beispielsweise Überschwemmungen nahezu ausgeschlossen sind, im Gegensatz zu anderen Städten, die gerade in den letzten Jahren immer häufiger mit Überschwemmungen zu kämpfen haben.

Mitten in Stuttgart wieder ein offenes fließendes Gewässer - das wäre herrlich. In vielen Städten Realität und gefällt mir dort überall sehr. Der Neckar kann es ja wegen seiner Entfernung zur City nicht so richtig werden für die "Stadt am Fluss". Vor Generationen vielleicht als Bedrohung empfunden ist das heute technisch beherrschbar.

Das wäre der Hit! Fließendes Wasser in der Stadt mit Ufer, Strandpromenade, Cafés... Das ist in jeder Stadt ein absoluter Gewinnbringer und fehlt dem Flair von Stuttgart leider.

Jedes fließende Gewässer in einer Stadt ist eine Bereicherung. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Gemeinderäte endlich damit anfangen die Erkenntnisse auch real umgesetzt werden, hoffentlich nicht erst in 20 Jahren.

Wahrscheinlich nicht einfach, aber toll wärs allemal!