Nulltarif für ÖPNV in Stuttgart

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Busse, Bahnen (ÖPNV)
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

214
weniger gut: -157
gut: 214
Meine Stimme: keine
Platz: 
609
in: 
2011

Die Stadt übernimmt die Kosten für den Betrieb des öffentlichen Nahverkehrs.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

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Dies könnte durch eine Abgabe gegen finanziert werden.

Nein, bitte nicht noch mehr Steuern und Abgaben, denn darauf wird es doch hinauslaufen, wenn man diesen Wahnsinn finanzieren will.

Kommunismus passt aus meiner Sicht nicht zu Stuttgart (und nicht zu Deutschland).

Sehr gut, volle Zustimmung!

Die Kosten des ÖPNV in Stuttgart werden bereits jetzt nur zu 57 Prozent aus den Ticketverkäufen gedeckt (Quelle: VVS). Die immensen Kosten, die durch Fahrkartenautomaten und Kontrolleure entstehen, könnten problemlos eingespart werden. Das hat nichts mit Kommunismus oder Wahnsinn zu tun, der Vorschlag ist einfach nur vernünftig. Die positiven Effekte auf Umwelt und die Entlastung der Straßen ist dabei noch nicht berücksichtigt.

Die Preise des ÖPNV sind unverhältnissmäßig hoch. Allein im letzten Jahr wurden die Preise für Schülermonatskarten um mehr als 20% angehoben und das für Leistungen die nicht mal unzulänglich befriedigend sind. Z.B. S-Bahnverkehr nur bis ca. 0.30 Uhr. Schlimmer als auf dem Land! Nicht mal am Wochenende fährt die Bahn länger. Menschen die ausgehen wollen und den ÖPNV nutzen möchten sind gezwungen um 0 Uhr nach Hause zu gehen oder eine unflexiblen, undendlich langen Nachhauseweg mit dem Nachtbus in Kauf zu nehmen, alternativ natürlich teure Taxen. Die sind dann auch im Monatsticket nicht mitenthalten, versteht sich.

Da kann ich "Familie Obertürkheim" nur in allen Punkten zustimmen!

Absolute Zustimmung zu der Forderung! Würde das Feinstaubaufkommen (bei dem Stuttgart leider Spitzenreiter ist) deutlich reduzieren, da sicher viele umsteigen würden. Und finanziell würde es sich zumindest teilweise selbst tragen: Eingesparte Kontrolleure, eingesparte Bürokratie, eingesparte Fahrkartenautomaten, deutlich geringere Abnutzung der Straßen, keine Strafzahlungen mehr wegen Überschreitung der Feinstaubgrenze, um mal ein paar Beispiele zu nennen. Und der neue Unsinn, dass man beim Einsteigen dem Busfahrer sein Ticket zeigen muß und sich dabei lange Schlangen bilden wäre auch hinfällig.

Wenn der jetzige Nahverkehr so schlimm ist, warum wird er dann genutzt! Ich finde es ist immer einfach zu meckern, dass die Bahnen zu kurz fahren oder zu teuer sind. Dann seid doch bitte auch so konsequent und verzichtet auf den ÖPNV, wenn es so schlimm ist!

@ Dani93
Schonmal was von konstruktiver Kritik gehört? Nur weil man einen Teil von etwas kritisiert, muss man es noch lange nicht insgesamt schlecht finden. Im Gegenteil: Gerade weil ich den ÖPNV gerne nutze, bin ich sehr daran interessiert, dass er noch besser wird.

Die Idee ist nicht schlecht. Man sollte das ÖPNV Angebot auf jeden Fall verbessern.

@Dani93: Vielleicht, weil man darauf angewiesen ist, ob es nun gut oder schlecht funktioniert? Wenn man nicht im Besitz eines Autos ist und keine 10 km mit dem Fahrrad fahren will, jeden Tag, um zur Arbeit, Schule, Uni, etc. zu kommen, muss man nun mal mit den ÖPNV fahren!

Ich sehe überhaupt nicht ein, dass wir Stuttgarter den ÖPNV für sämtliche Touristen, Pendler usw., die nach Stuttgart kommen, komplett finanzieren sollen. Da sich diese dann nicht mehr beteiligen, steigt die Belastung für Stuttgart dann unverhältnismäßig stark. Das ist nicht akzeptabel! Ich glaube auch nicht, dass Stuttgart dadurch so stark an Attraktivität gewinnt, um das auch nur annähernd auszugleichen. Und jetzt bitte nicht mit den Straßen argumentieren, die man ja auch kostenlos benutzen kann. Als Autofahrer bezahlt man schon so viel KFZ- und Mineralölsteuer, dadurch wären die Straßen längst finanziert, wenn man das Geld dafür ausgeben würde.

Außerdem ist es anders herum so, dass viele Stuttgarter den ÖPNV nicht sinnvoll nutzen können, da es auf vielen Strecken dann doppelt oder dreifach so lange dauert wie mit dem Auto, bis man endlich am Zielort ist. Die müssten dann noch mehr mitfinanzieren als jetzt schon, ohne dass sie was davon haben. Auch Leute, die nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, müssen für die anderen noch mehr mitbezahlen.

Genau deshalb hat das auch für mich sehr starke kommunistische und autoritäre Züge. Wenn man das weiter treibt, könnte man alles kostenlos machen (eben ggf. rationieren, wo nötig) und dafür zahlt jeder 100% Steuern, dann hätten wir den Kommunismus erreicht. Den halben Weg dorthin haben wir ja schon geschafft. (Heute ist übrigens Steuerzahlergedenktag.)

Warum darf jede Stadt nach belieben entscheiden, um wie viel % sie sich am ÖPNV beteiligt? Machen Sie doch einen Vergleich mit anderen Städte und sie werden sehen, die Stuttgarter bezahlen eindeutig mehr. Nicht weil sie es wollen, sondern weil der Gemeinderat es entschied!

ab 1.1.2012 neue Tarife!

Ich unterstütze den Vorschlag, wenn er im ganzen VVS, nicht nur in Stuttgart umgesetzt wird oder sich die anderen Kreise angemessen beteiligen. Sonst zahlen wirklich die Stuttgarter für die Pendler mit. Ich glaube schon, dass dies einen deutlichen Effekt auf die Feinstaubproblematik haben könnte.

@User: Auch die Schulen sind kostenlos, ist das etwa Kommunismus? Bitte lassen Sie doch die Kirche im Dorf. ÖPNV ist genauso Gemeinschaftsaufgabe wie Bildung und vieles mehr.

Der Vergleich mit Schulen ist absolut unpassend, denn die soll/muss sowieso jeder benutzen, und der Staat hat außerdem ein Interesse daran, möglichst gebildete Bürger zu haben. Abgesehen davon ist Bildung ein Grundrecht, es gibt jedoch kein Grundrecht kostenlos durch die Gegend gefahren zu werden.

Bevor man kostenlosen ÖPNV fordert, müsste man viel eher kostenlose Nahrungsmittelversorgung fordern, denn es wird doch niemand bezweifeln, dass essen und trinken wichtiger ist, als von Punkt A nach Punkt B gefahren zu werden.

Mir gefällt diese Umverteilung von meinem Geld in die Taschen von denjenigen, die den ÖPNV nutzen können/ wollen jedenfalls überhaupt nicht. Außerdem dachte ich bisher immer, ich würde in einem freien Land leben, wo ich mein Fortbewegungsmittel selbst wählen kann. Das wird mir aber extrem eingeschränkt, wenn ich quasi eine "Zwangsjahreskarte" für den ÖPNV "kaufen" muss, die mir am Ende noch nicht mal was bringt, wenn ich nicht plötzlich 3 mal so lange zur Arbeit brauchen will, falls sie aus Stuttgart heraus in die Landkreise dann überhaupt gelten würde. Die mehr oder weniger versteckte Subvention war ja gerade noch zu ertragen (meiner Meinung nach aber auch schon ein wenig zu viel, das müsste man eher mal reduzieren), aber komplette Finanzierung ist einfach zu viel! Und das betrifft ja nicht nur Autofahrer, sondern genauso diejenigen, die beispielsweise in die Innenstadt nahe zu ihrem Arbeitsplatz gezogen sind und dafür höhere Mieten in Kauf nehmen, deswegen aber kaum ÖPNV brauchen, weil alles zu Fuß erreichbar ist, oder diejenigen, die meistens das Fahrrad nehmen.

Der Feinstaub lässt sich auch anders reduzieren, beispielsweise durch Tunnels mit entsprechenden Filtern in der Lüftungsanlage, dabei wird sogar noch das Stadtbild verbessert. Und nein, Tunnels sind nicht prinzipiell böse, wie man in Stuttgart an vielen Stellen beobachten kann. ;-)

@user, Sie wissen aber schon, dass auch Leute, die kein Auto besitzen oder fahren den Straßenbau mit ihren Steuern mitfinanzieren? Nur mal so als ein Beispiel von vielen Aufgaben des Staates, die aus Steuermitteln bezahlt werden.

Aber nur, weil Mineralölsteuer, KFZ-Steuer und LKW-Maut für anderes ausgegeben wird. Abgesehen davon brauchen selbst diejenigen, die keine Auto besitzen, indirekt Straßen, zum Beispiel brauchen auch Busse Straßen, ebenso Müllabfuhr, Post, Lieferanten und so weiter. Und es ist ja auch noch OK, wenn Stuttgart die Infrastruktur selbst (Schienen und soweiter) mitfinanziert, aber doch nicht auch noch die Busse, Bahnen, Energie und Angestellten. Damit der Vergleich komplett ist, müsste die Stadt (bzw. die Allgemeinheit) dann streng genommen auch kostenlos Autos und Benzin zur Verfügung stellen, wenn sie kostenlos Busse und Bahnen zur Verfügung stellt. (Schiene = Straße; Busse und Bahnen = Autos mit Benzin) Und ich bin relativ sicher, dass ich das momentan komplett selbst bezahlen muss, ich muss es sogar noch teuer versteuern. ;-)

Oh mann, wenns doch nur so einfach wäre: Kostenloser ÖPNV und wir haben den Kommunismus ;)

Es ist auf jeden Fall ein weiterer Schritt dorthin, typische Salami-Taktik.

@Honigkuchen: Danke für den Beitrag.
@User: Bitte verbal "abrüsten". Jeder zahlt für Vieles mit, was er/sie nicht nutzt oder sogar für unsinnig hält. Das ist in einer Kommune (nicht Kommunismus!) eben so.

Wir benutzen den ÖPNV ganz einfach deshalb ganz selten, weil er bei uns - Ausnahme natürlich Taxi - nicht angeboten wird. Das Gepäck, zum Beispiel Einkäufe, 20 Minuten steil bergauf (Staffel!) zu schleppen ist schlicht unzumutbar und wohl auch gesundheitsschädlich (Glätte, Hitze!). Dies gilt in besonderem für ältere Menschen. Außerdem ist es nicht ungefährlich, nach Einbruch der Dunkelheit allein durch dunkle Grünanlagen zu gehen.

Bei unserem Wohnort, der nicht am Ende der Welt liegt - direkte Nachbarn sind ein Schulzentrum, eine Kirche und mehrere Kindergärten - bietet sich lediglich ein "Beförderungs-Splitting" an. Mit dem Auto zum ÖPNV und dann umsteigen.

Warum also sollen wir den öffentlichen Nahverkehr finanzieren, obwohl wir ihn fast nie nutzen können?

Dieser Vorschlag ist die konsequente Fortentwicklung der Idee, dass Aufgaben, die für die Allgemeinheit nützlich sind, auch die Allgemeinheit finanzieren soll - in Stuttgart also alle Einwohner von Stuttgart. Das hat nichts mit Kommunismus zu tun. Die Älteren werden sich vielleicht daran erinnern, dass es diese Forderung schon einmal in den 60er-Jahren gab. Sie wurde damals unterstützt durch die Rote-Punkt-Aktion: Autofahrer mit einem Roten Punkt an der Windschutzscheibe nahmen Benutzer der öffentliche Verkehrsmittel kostenlos mit. Von dieser Forderung sind wir heute in Stuttgart meilenweit entfernt. Andere Städte sind hier schon weiter: z.B. kostenlose Busbenutzung an Wochenenden. Wir in Stuttgart wären schon zufrieden, wenn die zwei Zonen 20 und 21 als eine Zone gewertet und die Ticketpreise deutlich billiger würden - kurz: wenn in der "Autostadt" Stuttgart der Nahverkehr stärker als der Pkw-Verkehr gefördert würde.

an wuschel:
In diesem Fall würde ich dringend einen Ortsbus fordern, der gerade solche Ecken eines Stadtteils anfährt, die von den jetzigen U-Bahn- oder Buslinien schlecht erschlossen sind. Dies ist natürlich nur sinnvoll, wenn diese Ortsbusse, die es ja schon in mehreren Stadtteilen gibt, auch in das VVS-Tarifsystem eingebunden sind.

@ wuschel
Da die Nachfrage nach ÖPNV bei einem Nulltarif auch in ihrem Ort sicherlich stark zunehmen würde, schafft das natürlich einen Anreiz das Netz dahingehend auszuweiten. Und bei einem rein steuerfinanzierten ÖPNV haben Gemeinderäte, Bezirksbeiräte, Bürgermeister und nicht zuletzt auch die Bevölkerung von Gebieten, die noch nicht besonders gut angeschlossen sind selbst natürlich ein gewichtiges Argument auf ihrer Seite, wenn es darum geht das Netz zu erweitern.

Es ist nicht sicher, dass beim Nulltarif genügend Leute vom Auto auf den ÖPNV umsteigen. Es ist aber sicher, dass Leute von "zu Fuß" und vom Fahrrad auf den ÖPNV umsteigen, wenn er nichts kostet. Das bedeutet dann aber mehr Umweltbelastung. Mir wäre es lieber, wenn die kurzen Strecken, die im Vergleich zu den Fahrkarten für weite Strecken unangemessen teuer sind, billiger würden. Aber ganz umsonst ist nicht gut. Wer wenig fährt, soll wenig zahlen, wer viel fährt soll viel bezahlen. Es ist nicht der ÖPNV zu teuer, sondern das Autofahren ist zu billig.

und alle verdienen gleich viel! Was soll die Gemeinschaft denn noch alles bezahlen?

Ein Teilschritt wäre wenn der ÖPNV für Schülergruppen, oder Jugendgruppen, die gemeinsam unterwegs sind kostenlos wäre.

In Zeiten knapper Kassen genehmigen sich die schlauen Damen und Herren Bundestagsabgeordneten demnächst wieder mal rund € 700,- monatlich (!) mehr. Ruck Zuck in einer einzigen Abstimmung.
Alle waren sofort einverstanden.
Deswegen muss auch dem "Stimmvieh Wähler" gutes widerfahren und in den Städten der Nahverkehr, zumindest in den ersten 2 Zonen frei sein.
Gegenfinanzierung durch eine Städte Maut. Wer mit dem Auto (ohne Lieferverkehr) in der Stadt rum kurvt zahlt kräftig in die Stadtkasse ein.
So einfach ist das.

Der ÖPNV in Stuttgart ist im Vergleich zu anderen Städten unverhältnismäßig teuer. Wenn man zu Zweit oder Dritt ist, ist es oft billiger einen Flinkster zu mieten oder ein Taxi zu nehmen, als mit dem ÖNV zu fahren!
Auch die Taktfrequenz der S-Bahnen und U-Bahnen ist noch lange nicht ausgeschöpft. Wenn man mit anderen "Großstädten" vergleicht, fahren die Bahnen dort deutlich öfter.

Wenn der ÖNPV für die Bürger der Stadt, die auch Ihre Steuern dahin abführen, kostenlos wäre, würden sicher mehr Leute, das Auto öfter mal stehen lassen. Ich persönlich wäre sogar bereit einen Zwangsobulus zu entrichten. Die Entspannung die durch das geringer Verkehrsaufkommen eintreten würde, wäre es mir wert.

Wenn man schon im Grünen günstiger wohnt und seine Steuern dort abführt und in die Stadt pendelt, um dort zu arbeiten, dann kann man sich auch an den entstehenden Kosten, die durch die Umweltbelastung für die Bürger der Stadt entsteht, finanziell beteiligen. Entweder zahlt man eine Stadtmaut oder man fährt mit dem ÖPNV und entrichtet ebenfalls für die kostenlose Benutzung einen kleinen Obulus, wie alle Bürger der Stadt.

Wenn man nicht den totalen Kollaps will, muss man über ein Gesamtverkehrskonzept nachdenken. Einzelmaßnahmen werden sicher nicht ausreichen, aber irgendwo muss man ja mal anfangen.

ein super Vorschlag, ich kenns auch so aus Basel. dafür zahle ich gerne auch n paar steuern mehr, letztlich würden doch alle profitieren!