Elterngeld für häusliche Betreuung von Kindern unter drei Jahren

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Kinder, Jugend, Familie
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Wirkung: 
Sparidee

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

98
weniger gut: -414
gut: 98
Meine Stimme: keine
Platz: 
2921
in: 
2013

Die Stadt sollte ein Elterngeld von 100,- Euro im Monat für Eltern bezahlen, die ihr Kind oder ihre Kinder unter drei Jahren zu Hause betreuen und nicht in eine Kita geben.
Begründung: Die Stadt spart für jeden Kita-Platz, den sie nicht schaffen muss, eine Menge Geld. Gleichzeitig wird die Beziehung zwischen Eltern und Kind gestärkt, was gerade für Kinder im Alter bis drei Jahre enorm wichtig ist. Mehr Eltern, Väter und Mütter, werden motiviert sich eine Auszeit aus dem Beruf zu nehmen, und sich bewusst ihrer Familie zu widmen.
Dieser Vorschlag ist vielleicht nicht populär, aber enorm sinnvoll.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

11 Kommentare lesen

Eine zusatätzliche Herdprämie? 100-Euro würden wenn überhaupt vorallem Eltern aus sogenannten "bildungsfernen Haushalten" dazu bewegen ihr Kind zuhause zu lassen, und gerade diese Kinder haben es besonders notwendig auch außerhalb des Elternhauses gefördert zu werden. Halt ich für alles andere als sinnvoll, und zum Glück außerhalb Bayerns nicht populär.

@vaihinger
Es geht mir nicht um eine "Herdprämie", sondern darum, dass sich Eltern bewusst, für Kind und Familie und gegen den schnellen Wiedereinstieg in den Beruf entscheiden. Der soziale und auch wirtschaftliche Nutzen intakter Familienbeziehungen ist weitaus größer - man denke nur an die häusliche Pflege im Alter - als der Nutzen eines Vaters oder einer Mutter auf einer schlechtbezahlten Halbtagesstelle.
Außerdem geht es mir um eine kindgerechte Betreuung. Was mit Kleinstkindern in Kitas in überfüllten Gruppen mit zu wenigen schlecht bezahlten Erziehen passiert, konnte man ja erst neulich wieder in der Presse lesen. Wenn man sich nicht mehr anders zu helfen weiß, dann werden die Kleinen halt mit Klebeband ruhig gestellt.

Ob das nun richtig ist, die Kinder zu Hause zu betreuen oder nicht, kann hier nicht zu Ende diskutiert werden, aber Sie gehen also davon aus, dass es Familien gibt, die eigentlich davon überzeugt sind, dass es richtig ist, das Kind bis zum 3. Geburtstag zu Hause zu betreuen, aber ohne die 100 Euro schaffen die es finanziell nicht - und wenn sie 100Euro mehr im Monat haben, entscheiden sie sich, den im anderen Fall genutzten Kita-Platz anderen zu überlassen??? Das ist doch eine Scheinargumentation.

Definitiv nein, weil es alle benachteiligt, denen diese 100 Euro nicht ausreichen. Es ist doch so: wer es sich leisten kann, bleibt ohnehin zu Hause. Und kriegt dann noch zusätzlich Geld dafür? Ja danke. Viele können sich aber nicht leisten, daheim zu bleiben, und denen helfen 100 Euro auch nicht.

Wer überprüft denn dann, dass das Geld nicht nur genommen wird, und doch beide Elternteile arbeiten gehen? Dann lieber einen Kitaplatz auch unter 3 Jahren, bevor die Kinder auf der Strecke bleiben.
Die Stadt sollte lieber in Tageseinrichtungen und qualifiziertes Personal investieren, um Plätze zu erhalten und neu zu schaffen (2 konkrete Vorschläge Nr. 2674 und 2680). Dies dürfte langfristig billiger sein, als arbeitslos gewordene Eltern zu finanzieren.
Es sind nun mal andere Zeiten, als noch vor 30 Jahren und der Bedarf an Ganztages- und Kleinkindbetreuung ist enorm gestiegen. Und dies liegt sicher nicht daran, dass Eltern ihre Kinder unter 3 Jahren nicht betreuen wollen.

Die Herdprämie ist die dümmste Subvention, die in den vergangenen Jahren eingeführt worden ist.
Es müssen stattdessen wirkliche Wahlmöglichkeiten für Eltern geschaffen werden.

@alle
Ein Krippenplatz für ein- bis dreijährige Kinder kostet die Stadt im Monat über 1.000,- Euro. Und wofür? Damit Eltern, die sich gerade so sehr ein Kind gewünscht haben, dieses so schnell wie möglich wieder loswerden können. Für eine Betreuung durch fremde schlecht bezahlte und daher häufig unmotivierte Erzieherinnen und Erzieher. Für ein Essen aus der Großküche.
Das ist für mich die dümmste Subvention, die ich mir vorstellen kann.

Die Fremdbetreuung wird auch subventioniert. Also entweder beides nicht subventionieren oder beides in etwa gleich hoch subventionieren. 100 Euro im Monat sind gut gemeint, helfen aber nicht bei einer Entscheidung darüber, ob man sein Kind selbst betreut.

Jede Form von "Herdprämie" oder Betreuungsgeld hat sich z.B. in Skandinavien als kontraproduktiv erwiesen und sollte weder eingeführt noch beibehalten werden.

Eine Frau, die Kind und Karriere unter einen Hut bringen möchte/will/muß wird wg 100€ nicht zu Hause bleiben. Eine Frau, die das Geld braucht wird wg 100€ nicht zu Hause bleiben (von Männern rede ich erst gar nicht) Wer nimmt die Subvention also in Anspruch? Bildungsferne Familien, die ihre Kinder nicht fördern und fordern können (nicht 'wollen') da sie es selber nie erlebt haben. Doch genau diese Kinder müssen bitte weiter so früh wie möglich in eine Kita um einen gewaltfreien, pädagogisch wertvollen und geregelten Tag erleben zu können.
Norwegen hat diese absurde Förderung erst kürzlich ABGESCHAFFT, da diese sozial schwache und vorallem auch Kinder mit Migrationhintergrund eher isoliert und eben nicht integriert!
Das Geld gehört in die Ausweitung der Ausbidung zur Erzieherin und auch in die Bezahlung einer solchen!
Die Trendwende zu arbeitenden Eltern können wir in Deutschland nicht verteufeln - sonst müßten alle Franzosen oder Briten großen Schaden aus ihrer Kindheit davon tragen....wir müssen dringend die Qualität der Kinderbetreuung verbessern!!!

>Die Trendwende zu arbeitenden Eltern können wir in Deutschland nicht verteufeln
Das sollten wir nicht, aber eben auch nicht "erziehende Eltern". Die 100 Euro sind eine Anerkennung für die geleistete Arbeit und damit eher sowas wie eine Aufwandsentschädigung bei einem Ehrenamt und man kann sich davon mal einen Babysitter und dadurch einen freien Abend mit Partner leisten. Und das finde ich absolut sinnvoll.