Null-Toleranz Linie gegenüber Jugendbanden

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Sicherheit, Ordnung
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

196
weniger gut: -139
gut: 196
Meine Stimme: keine
Platz: 
983
in: 
2013

Ja ich weiß, man soll das Problem an den Wurzeln packen.. Die Armen können doch nichts dafür wenn Sie straffällig werden - wir sind schuld weil wir Ihnen keine Perspektive bieten.
Das mag ja in Ansätzen richtig sein doch möchte ich behaupten gibt es in Stuttgart immer eine Perspektive. Man darf Probleme mit pöbelnden und randalierenden oft Jugendlichen aus Problemvierteln bzw. mit Migrationshintergrund nicht verharmlosen. Zwar steht Stuttgart im Vergleich recht gut dar aber das bedeutet nicht dass es nicht besser geht. Wenn wir die genannten Jugendlichen immer in den Schutz nehmen fühlen sich Diese bestätigt.
Ich bin der Meinung man braucht härtere Strafen. Das ist aber kein Thema des Bürgerhaushalts. Aber auf die Polizeiarbeit kann die Stadt ggfs. einwirken. Ein härteres Durchgreifen halte ich für angebracht und sinnvoll.
Diese sinnlose Gewalt (meist aufgrund von Machogehabe) muss unterbunden werden. Wer das Volks- oder Frühlingsfest besucht sollte das schon erlebt haben.
Alkoholverbote die dann alle betreffen halte ich für ungerecht und nicht zielführend.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

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Auch wenns als einfache Lösung oft gewünscht wird: Gibt zahlreiche Studien dass Strafen da ganz einfach nix bringen. Und mit Strafen allein der Strafe willen, als Vergeltung, ist niemandem geholfen. Soziale Absicherung, Perspektiven, Vorbildfunktion, Anerkennung etc. hingegen schon, aber das ist in unserer kapitalistischen, rein auf Konsum und Prestige fixierten Ellebogengesellschaft leider kaum zu haben. Und wenn sich die Polizei oft selbst wie eine Schlägerbande benimmt, wer kanns da Jugendlichen verübeln?

Übrigens hat schon Sokrates vor ca. 2400 Jahren über die Jugend geschimpft:
"Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer."

Kostenneutral sind mehr Polizei- und Ordnungsstreifen wohl leider nicht.

Gewalt ist keine Lösung, aber Zivilcourage schon. Jeder Bürger sollte sich im Falle einer Auseinandersetzung lautstark einmischen und andere Bürger miteinbeziehen. Laut und vernehmbar auf Misstände hinweisen, bei Gefahr weitere Passanten miteinbinden.

Wenn in der Stadt sogenannte "Problemviertel" (Ghettos?) zu finden sind, dann ist es sinnvoll für eine Durchmischung der Sozialstrukturen dafür zu sorgen das eine Selbstregulation einsetzt. Flapsig: Zwischen die Villen Sozialwohnungen und zwischen die Sozialwohnungen Villen zu bauen. Das ist in dieser Extremform selten zu empfehlen und leider auch nicht durchführbar, aber in diese Richtung muss gearbeitet werden.

Sowohl in die eine als auch in die andere Richtung - beide Seiten profitieren durch eine Horizonterweiterung. Im übrigen sehe ich den Zusammenhang zwischen dem Migrationshintergrund nicht. Nach meiner Erfahrung sind nur die Sozialstrukturen für gesellschaftliches Fehlverhalten verantwortlich. Auch Sie und ich zählen zu der erweiterten "Sozialstruktur" dieser Mitbürger und haben daher direkten Einfluss auf deren Verhalten. Egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund.

@Vaihinger: Doch mit Vergeltung ist Jemand geholfen. Dem Opfer. Das wird leider immer Vergessen.

Grds. gibt es zu der härteren Gangart weitere Ansätze - das will ich nicht absprechen. Das kann sich ergänzen.

Was Sokrates sagte bezog sich auf alle Jugendliche. Das war schon immer so und das sehe ich auch so. Das hat mit meinem Vorschlag aber nichts zu tun.. Zwischen natürlicher Widerspenstigkeit und der Einstellung gegen unsere Gesellschaft ist ein großer Unterschied.

@Bürger69: Sie dürfen gern versuchen, den alkoholisierten, testosterongesättigten Jugendlichen Ihre Sicht der Dinge vorzutragen. Ich komme Sie dann auch gern in der Klinik besuchen... Vor einigen Jahren hätte ich Ihnen da zugestimmt. Heute nicht mehr. Wo früher Worte flogen, gibt es heute gleich Kicks oder es werden die Messer gezogen. Ich spreche da aus Erfahrung! Zivilcourage endet nicht selten im Krankenhaus. Ich gebe dem Antragsteller daher Recht: Massive Polizeipräsenz, Zero-tolerance und Ausnutzung des Strafrechts, das ist die einzige Sprache, die noch verstanden wird.

Diffuses Geschimpfe auf die Jugend und am Stammtisch erdachte Lösungsansätze unterstütze ich mit Sicherheit nicht...

Wo liegt denn hierbei die Jurisdiktion der Stadt??
Der beste Schutz für Jugendbanden ist Arbeit. In dieser Hinsicht geht es uns in Stuttgart ganz okay.

Was die Stadt tun kann, ist es eine stärkere Vernetzung zwischen Polizei, Jugendamt, Trägern der freien Jugendhilfe, der Jugendhaus-Gesellschaft und der Gastronomie und Club-Szene zu erreichen.

Was sicher helfen würde, wären gezielte Deeskalations-Konzepte und mehr Präsenz für die hitzigen Samstage an der Theodor-Heuss-Straße, am Hans-im-Glück-Brunnen, am Josef-Hirn-Platz.

Rache üben ist Sache des Bundes,
Härter Durchgreifen Sache des Landes.

Siehe "Das Ende der Geduld" von Richterin Heise aus Berlin

Statt dem üblichen dilettantischen Herumdoktern an Symptomen auf Kosten der sozial Schwächsten sollte auch in diesem Fall das Problem an der Wurzel angegangen werden... Und ja, Richterin Kirsten Heisig † ("Das Ende der Geduld: Konsequent gegen jugendliche Gewalttäter") hat sicherlich ein sehr lesenswertes Buch zum Thema geschrieben. Vielleicht kann uns ihre 'Erselbstmordung' ( https://juergenelsaesser.wordpress.com/2010/07/31/das-vermachtnis-der-er... ) allen etwas lehren?