Stuttgart soll Strom mittels Solaranlagen selbst produzieren

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Energie, Umwelt
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

241
weniger gut: -47
gut: 241
Meine Stimme: keine
Platz: 
71
in: 
2011

Stuttgart hat viele Bereiche wo Solaranlagen aufgestellt und Strom produziert werden könnte. Dann muss der Strom nicht weit weg gekauft und über Leitungen weit transportiert werden. Es müsste dann nicht bei jeder Gebäudesanierung eine Solaranlage auf dem Dach montiert werden.

Gemeinderat prüft: 
ja
Stellungnahmen und Beschlüsse
Von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Im begrenzten Raum städtischer Siedlungsgebiete werden Solaranlagen zur Stromproduktion (Photovoltaik) überwiegend auf Hausdächern errichtet. Ungünstige Ausrichtung der Dächer gegenüber der Sonne oder Verschattungen sowie der Denkmalschutz wirken dabei einschränkend. Empirische Untersuchungen zeigen, dass oft nur 2 % bis 26 % der bebauten Siedlungsflächen als Kollektorflächen für Solaranlagen genutzt werden können. Damit wurde in der Studie „Nutzung städtischer Freiflächen für erneuerbare Energien“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) (2009) für Stuttgart ein Potenzial zur Stromerzeugung durch Photovoltaik von 387 Millionen Kilowattstunden pro Jahr abgeschätzt. Hierüber könnte der Stromverbrauch in Stuttgart zu etwa 9 % gedeckt werden.

Um den Bau von Solaranlagen zu ermöglichen, müssen neben den baurechtlichen und statischen Anforderungen vor allem die Hausbesitzer die Installation der Anlagen befürworten. Sofern eigene Investitionsmittel nicht ausreichen, bietet sich die Möglichkeit, dass Investoren die Dächer zum Bau von Solaranlagen pachten. Die Dächer können über die Solardachbörse der Region Stuttgart vermarktet werden (www.stuttgart.de/solardachboerse). Vorstellbar ist, dass die Stadt die Solardachbörse aktiv bei den Stuttgarter Hausbesitzern bewirbt.

Der Gemeinderat hat am 30. März 2010 einen Grundsatzbeschluss zum Bau von Photovoltaikanlagen auf Gebäuden im Eigentum der Stadt gefasst: Alle Neubauten werden mit einer PV-Anlagen ausgestattet, sofern dies aufgrund der örtlichen und baulichen Gegebenheiten möglich ist. Auf bestehende Dächer, die in gutem Zustand sind oder im Zuge einer Sanierungsmaßnahme ertüchtigt würden, werden ebenfalls PV-Anlagen errichtet. Die Stadt betreibt die Anlagen in Eigenregie. 2010 haben 8 Anlagen mit insgesamt 2.550 m2 Kollektorfläche 131.713 kWh Strom erzeugt.

Dachflächen, die nicht zur Sanierung anstehen, aber die Last einer PV-Anlage aufnehmen können, werden auf der Solardachbörse annonciert. Auch werden Dachflächen gemeinnützigen Vereinen unentgeltlich zur Verfügung gestellt, insbesondere solchen, die einen starken Bezug zu dem Gebäude haben und dieses auch nutzen (z.B. Schulvereine).

Kommentare

5 Kommentare lesen

Ich finde Photovoltaik ist Privatsache und die hohen Kosten sollte nicht die Stadt auch noch übernehmen. Sinnvoller ist es die Löcher zu stopfen und der Energieverschwendung Einhalt zu gebieten, als ein Fass ohne Boden weiterhin füllen zu wollen. Wärmedämmung macht da schon mehr Sinn. Mehr Energieeinsparung für weniger Geld bedeutet, für dasselbe Geld mehr Energie einsparen zu können.

Strom mit Fotovoltaik ist sehr einseitig: besser wäre Aufforderung, dass ein gutes Energiekonzept der Stadt mit/für die Bürger aufgelegt/gedacht und dann auch begonnen wird!

Solaranlagen sind unwirtschaftlicher teurer Sondermüll. Jeder Cent der in diesen Schrott gesteckt wird ist verloren.
Just my 2 Cents ;-)

Der Vorschlag sollte im Rahmen einer Gesamtbewertung zur Dezentralisierung der kommunalen Energieversorgung als Vorschlag aufgenommen werden. Als Einzelmaßnahme macht er wenig Sinn.

Wenn sich Stuttgart aus Solaranlagen im eigene Stadtgebiet versorgen möchte reicht eine große Wolke und der Strom ist weg. In der Nacht sind Solaranlagen auch nicht wirklich praktisch. Stuttgart ist eine Stadt, kein Energieversorger. Es bleibt aber offen, wo eine Stadt den Strom einkauft, da darf selbstverständlich auch Solarstrom gekauft werden. Wenn dann der Solarstromerzeuger auch in Stuttgart ein neues Bahnhofsdach für K21 finanziert und mit Solarkollektoren überdeckt spricht da ja nichts dagegen.