Die Stadt Stuttgart sollte sich für den Ausbau der Universität zu einem universitären Gesamtangebot einsetzen. Dieses gilt für den Auf- oder Ausbau der geisteswissenschaftlichen Fakultäten. Es ist ein bejammernswürdiger Zustand, dass eine solche Stadt wie Stuttgart keine Universität mit allen Bildungsmöglichkeiten besitzt. Wo gibt es Vergleichbares in Deutschland? Dass die Landeshauptstadt keine vollständige Universität bietet? In Bayern haben z. B. einige Sitze von regionalen Bezirken Universitäten, und in Baden-Württemberg auch (Heidelberg, Freiburg) - für Stuttgart hat es aber nicht gereicht.
Warum? Bestand kein Interesse? Oder führt man die exkludierende Politik des Königreiches Württemberg unbewusst weiter: die aufrührerischen Studenten nach Tübingen, in die Provinz?
Auch der bauliche Zustand der Universität in der Stadtmitte spricht nicht unbedingt dafür, dass hier sorgfältig und mit Bedacht gehandelt wurde. Es wurde das Gelände der ehemaligen Seen westlich der Altstadt mit einem willkürlichen Gebäudekonglomerat überzogen, der ehemalige Stadtgarten vernichtet. Es ist zu fürchten, dass man ohne weitere intensive Planung diese Provisorien fortschreibt.
Ich würde dafür plädieren, an dieser Stelle zurück zu bauen, und den Park wieder neu zu beleben. Die naturwissenschaftlichen Fakultäten sollten nach Stuttgart-Vaihingen ziehen; und in Stuttgart-Plieningen (Hohenheim) lägen die agrarischen und ökonomischen Bereiche; logisch wären dann die geisteswissenschaftlichen Fakultäten in Stuttgart-Möhringen. In dieser Lage im Süden der gegenwärtigen Stadt könnten sich Synergieeffekte zwischen den Teilen der zukünftigen Korporationen ergeben. Gegenwärtig ist dieses Konzept noch kostenneutral.
Es wäre unbedingt wünschenswert, dass eine Stadt wie Stuttgart sich der Entwicklung solcher kulturschaffender Institutionen auch politisch annähme, und so rauskäme aus dem Klein-Klein der aktuellen Diskussionen. Dieses wäre auch eine mehr als dringliche Aufgabe der Wirtschaft.
Entwicklung der Universität
Platz:
1668
in:
2013
Gemeinderat prüft:
nein
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