Straßensanierung - Steuern der Autofahrer zweckgebunden einsetzen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Verkehr
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

131
weniger gut: -150
gut: 131
Meine Stimme: keine
Platz: 
1845
in: 
2013

Der allgemeine Straßenzustand ist für eine Autostadt katastrophal! Die vielen Steuern, die den Autofahrern auferlegt werden sollten endlich zweckgebunden für den Straßenbau eingesetzt werden.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

9 Kommentare lesen

Die, angeblich, vielen Steuern die Autofahrer zahlen sollten lieber in den ÖPNV gesteckt werden damit niemand mehr autofahren und die angeblich vielen Steuern zahlen muss. Motorisierter Individualverkehr ist in einer Großstadt ein Luxus (abgesehen darauf angewiesene wie stark Gehbehinderte etc.) zu Lasten der Allgemeinheit und sollte dementsprechend behandelt werden.

Der Vorschlag ist sehr unterstützenswert.
Ja, der Zustand ist katastrophal. Jedes Ex-DDR-Dorf hat bessere Straßen.

Je weniger Unterhaltung die Straßen erfahren, um so schneller verschleißen sie.
In der Folge entsteht ein Wohlfahrtsverlust an beiden Seiten:
Die Wiederinstandsetzungskosten werden höher (kommunale Seite), und der Autofahrer leidet infolge von Beschädigungen und erhöhtem Verschleiß sowie durch Zeitverlust.
Beides Geldausgaben, die anderweitig einen höheren Nutzen brächten.

Folgt man der Scheinargumentation von "Vaihinger", so sind Straßen überflüssig. Radfahrer (also z.B. auch jene, die von Heimerdingen nach Vaihingen auf Arbeit radeln) fahren prima auf Wald- und Feldwegen.

Und auch jene Fahrzeuge, die Ihre täglichen Lebensmittellieferungen und sonstige Ver- und Entsorgungsleistungen erbringen sowie solche, die Schutz und Sicherheit gewährleisten, brauchen ja eigentlich auch keine intakten Straßen. Alles überbewertet. Und die Gehbehinderten?
Denen seien in der Folge von Vaihingers Einlassung Geländewagen empfohlen.

"Folgt man der Scheinargumentation von "Vaihinger", so sind Straßen überflüssig. Radfahrer (also z.B. auch jene, die von Heimerdingen nach Vaihingen auf Arbeit radeln) fahren prima auf Wald- und Feldwegen."

Wie kommen Sie darauf, und warum "Scheinargumentation"? War zugegeben überspitzt, aber im Prinzip stimmts dennoch. Ausnahmen hab ich ja explizit eingeschlossen, neben den beispilelhaft erwähnten stark Gehbehinderten zählt dazu natürlich auch der Lieferverkehr. ÖPNV bzw. Busverkehr gehört ja explizit nicht zum Individualverkehr und braucht auch Straßen, um dieses Argument mal vorwegzunehmen. Aber das tolle ist ja: Die Straßen sind da, es muss also niemand auf Feldwegen fahren. Und es hat sich ja auch soweit ich weiß niemand generell gegen Straßeninstandhaltungsmaßnahmen ausgesprochen, oder gar dafür sämtliche Straßen zu beseitigen. Ich würde daher die Wortwahl aufgreifen und eher das Gegenargument als Scheinargument bezeichnen.

Hallo Vaihinger,

ich weiß, Sie mögen keinen Kraftfahrzeugverkehr. Deshalb lassen Sie mich Ihr im Kern falsches Argument (Zitat "Aber das tolle ist ja: Die Straßen sind da...") mit einem ähnlich gelagerten Vergleich entkräften:

Wir beide sind uns einig: Straßen sind unabdingbare Einrichtungen der Infrastruktur und damit der Daseinsvorsorge. Die Menschen - ob Radfahrer, Omnibuslenker, Rettungswagenfahrer oder Milchlieferant - sind darauf angewiesen.

Sie argumentieren, ein Ausbau und eine Instandhaltung aus öffentlichen Mitteln, wie sie der Vorschlagende anregt, seien nicht notwendig, weil a) lieber der ÖPNV gefördert werden soll und b) die Straßen ja ohnehin schon vorhanden seien.

Mit dem gleichen "Argument" könnte ein Vermieter, dessen Eigentum (das Haus / die Wohnung) auch der Daseinsvorsorge dient, ebenso jegliche Investition in Instandhaltung / Instandhaltung / Modernisierung / Energieeinsparung einstellen. Begründung: Das Haus ist ja schon da, und die bisherige Bedürfnisbefriedigung "Wohnen" erfüllt es. Ob sie das zukünftig auch tut...und hier merken Sie die Crux an Ihrem Argument.

Fakt ist: Mit mangelnder Instandhaltung erhöhen sich der Verschleiß und damit die Instandsetzungskosten exponentiell. Sprich, je länger wir warten, um so teurer wird's für die Allgemeinheit. Das scheint ein bißchen unter zu gehen.

Wie wir in einem anderen Thread gelernt haben, ist Ihnen die Gesellschaftsform des Sozialismus nicht unsympathisch. Das kann natürlich jeder selbst entscheiden, und darüber möchte ich auch keinesfalls urteilen!
Es erklärt aber zumindest ein Stückweit Ihre Argumentation.
Wüßten Sie nun, wie die Häuser und Straßen zum Ende der Ära DDR aussahen - u.a. weil genau diese Denkweise (es ist ja da, nun muß man nix mehr tun) en vogue war - dann würden Sie vielleicht diesen Vorschlag von "wds" nicht so abtun.

Hallo grandnagus,

ich habe in meinem vorherigen Kommentar explizit geschrieben: "Und es hat sich ja auch soweit ich weiß niemand generell gegen Straßeninstandhaltungsmaßnahmen ausgesprochen". Ich mich selbst auch nirgends. Von daher ist ihre Argumentation hinfällig. Außerdem hab ich hier nie die DDR gelobt (dort gab es gute und schlechte Seiten), von daher ist es seltsam dass sie diese als Vergleich heranziehen, die Gleichung Kapitalismuskritik=DDR ist doch etwas sehr simpel. Und selbst wenn: Die BRD hat vom Marshallplan extrem profitiert wohingegen die DDR deutlich mehr Reperationen leisten musste, ein direkter Vergleich der Wirtschaftssysteme ohne den geschichtlichen Kontext oder auch nur wirtschafts- und außenpolitische Rahmenbedingungen ist nicht mehr als plumpe Propagande und wissenschaftlich unhaltbar. Aber wie ich in einem anderen Thread bereits angedeutet habe: Hier ist sicher nicht der richtige Ort für tiefgreifende, grundlegende politisch Debatten. Und falls doch würde ich sie bitten sich erst intensiv mit marxistischer Theorie zu beschäftigen.

übrigens: ich mag Kraftfahrzeugverkehr sehr, fahre regelmäßig Bus&Bahn ;)

Dass viel mehr in den Erhalt des Straßennetzes investiert werden muss, ist unbestritten.
Leider sind die Steuern, welche die Autofahrer zahlen, nicht zweckgebunden, sondern dienen lediglich der Erzielung von Einnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden. Somit kann die Stadt Stuttgart nicht zu Mehrausgaben gezwungen werden. Das ist leider so. Da helfen lediglich Appelle an die Vernunft der Verantwortlichen, damit nicht durch ständiges Nichtstun der Investitionsstau immer größer wird.
Grandnagus hat das klar herausgestellt, dass die Reparaturkosten immer größer werden, je länger Schäden nicht beseitigt werden.

@grandnagus:

Habe noch selten jemand von Heimerdingen (Stadt Ditzingen) nach Vaihingen (Stadt Stuttgart - früher Vaihingen a. d. F.) mit dem Rad zur Arbeit fahren sehen (außer mit der Abkürzung über S6 und S1/2/3) und das andere Vaihingen (das an diesem kleinen Neckarzufluss) tut hier glaub ich nichts zur Sache.

@kraeutrefan

Eben, Sie haben es erkannt (Herr Kuhn noch nicht) :-)
Die fahren mit demAuto, weil es anders nicht geht.
Und genau deswegen brauchen wir leistungsfähige Straßen in einem guten Zustand.