Grundsteuer senken

|
Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
|
Thema: 
Steuern, Finanzen
|
Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

424
weniger gut: -155
gut: 424
Meine Stimme: keine
Platz: 
522
in: 
2017

Der Grundsteuerhebesatz für die Grundsteuer B sollte von jetzt 520 % auf 420 % gesenkt werden.

Begründung:
Die Einnahmen aus der Grundsteuer sind in den letzten 20 Jahren unter Schwankungen um etwa 50 % gestiegen. Dabei belastet Grundsteuer sowohl Eigentümer als auch Mieter gleichermaßen. Die Grundsteuer gehört zu den umlagefähigen Nebenkosten und wird von Mietern vollumfänglich getragen. Eigentümer belastet sie als direkte Abgabe auf Grundvermögen.

Bis 2008 lag der Hebesatz der Grundsteuer B bei 420 %. 2009 sank er sogar auf 400 %. Danach wurde die Grundsteuer 2010 um 30 % (!) auf jetzt 520 % angehoben.

In einer Großstadt wie Stuttgart herrscht beständiger Wohnungsmangel. Entsprechend der großen Nachfrage bei geringem Angebot sind die Mieten hoch. Das Drucken von Billionen ungedeckter Euro durch die EZB führt zusätzlich zu einer Vermögenswertinflation, was besonders deutlich auch an den Immobilienpreisen ablesbar ist.

Dies alles führt zu einem weiter steigenden Preisdruck auf dem Stuttgarter Wohnungsmarkt. Jede Erhöhung des Hebesatzes erhöht auch direkt die Nebenkosten und damit die Gesamtmiete aller Mieter in Stuttgart. Die Verantwortung dafür trägt zu einem deutlichen Teil die Stadt Stuttgart.

Der Hebesatz sollte auf den Wert von 2008 abgesenkt werden. Durch diese deutliche Senkung des Hebesatzes, werden Mieter und Eigentümer direkt entlastet. Desto geringer das Einkommen, desto deutlicher macht sich die Absenkung des Hebesatzes bei den persönlichen Finanzen bemerkbar.

Die Gegenfinanzierung ist durch Einsparungen in anderen Haushaltsbereichen vorzunehmen. Aufgrund der historisch hohen Steuereinnahmen der Stadt würde allein die Absenkung von Ausgaben auf das Niveau vorangegangener Jahre zu einer höheren Einsparung führen, als der Einnahmeverlust durch die Absenkung des Grundsteuerhebesatzes beträgt.

Umsetzung und Prüfung
Umsetzung: 

Stand Februar 2019:
Die Realsteuersatzung zur Senkung des Hebesatzes auf 420 v.H. für 2019 wurde vom Gemeinderat am 19. Juli 2018 beschlossen.

Gemeinderat hat abgelehnt

Kommentare

10 Kommentare lesen

Diese Steuer ist eine der ungerechtesten Steuern in Deutschland. Hier sollte Stuttgart mal ein Vorbild sein und diese für Wohnraum gänzlich streichen.

Die auf alle Mieter eines Hauses umgelegte Grundsteuer macht einen geringen Teil der Betriebsnebenkosten aus. "Doppelte" Kosten, die monatlich anfallen , wie zb. Frischwasser Und Gebrauchtwasser machen einen größeren Posten aus.

Irrtum, die Grundsteuer wird pro Wohnung berechnet und festgesetzt (EFH und ZFH mal ausgenommen). Das Abwasser sind dagegen echt Peanuts, außer sie verbrauchen Wasser wie ein Weltmeister.

Wäre ich voll dafür!!!

Die Grundsteuerschraube ist einfach zu charmant!

1. Jeder Einwohner wird erreicht
2. Das Geld geht nicht in Finanzausgleiche

Leider ist die Grundsteuer doch ganz erheblich.
Sind sicher für Wohnungen ~70qm 200€ pro Jahr
Damit schlägt das 100% auf die Mietnebenkosten durch

reine Geldgier. Wird indirekt gefördert durch die Stadtbeauftragte zur StadtENTWICKLUNG Ines Aufrecht auf der MIPIM in Cannes auf weiterer "Investoren"suche!!!für Stuttgarts knappe Flächen.

Hallo pdv. Machen Sie doch mal konkret, in welchen anderen Haushaltsbereichen gespart werden kann... fände ich interessant zu erfahren ...

Als ob auch nur ein Vermieter die Ersparnis dann weitergeben würde. Ahahahaha.

@DMaendlen: Grundsteuern sind umlagefähige Nebenkosten nach dem BGB. Der Vermieter gibt sie 1:1 weiter. Der Mieter profitiert also automatisch und sofort von einer Senkung.

@rheingeschmeckter: Die Steuereinnahmen aus den Verteilungssteuern (USt, ESt, KöSt und andere) sind in den letzten zehn Jahren kontinuierlich auf neue Rekordstände gestiegen. Bereits das Zurückfahren der Ausgaben auf das Niveau von vor zehn Jahren würde zu einer enorm spürbaren Entlastung der Bürger führen. Und wer sich nicht entscheiden kann, wo er kürzt, dem empfehle ich einfach eine mindestens 10 %ige Kürzung über alle Haushaltsstellen hinweg.