Stadt am Wasser: Neckar

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Stadtbezirk: 
Bad Cannstatt
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Thema: 
Stadtplanung, Städtebau
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

295
weniger gut: -18
gut: 295
Meine Stimme: keine
Platz: 
30
in: 
2011

Anbindung der vorhandenen Grünflächen Rosensteinpark/ Unterer Schloßgarten an den Neckar.
Vor allem sollte geprüft werden, ob der Straßenverkehr im Bereich der Wilhelma (Neckartalstraße) herausgenommen, rückgebaut oder anders geleitet werden kann (Rosensteintunnel, König-Karls-Brücke...), sodass in diesem touristisch interessanten Bereich eine promenaden-ähnliche Situation zwischen Wilhelma, Neckar und Park entstehen kann. Der Stadtbahnverkehr könnte und sollte bestehen bleiben.

Darüber hinaus könnte man relativ kostengünstig zwischen Cannstatter Wasen und Neckar eine grüne Parklandschaft am Wasser mit unterschiedlichen Nutzungen schaffen (Schiffsanlegestellen, Spielplätze für Kinder und Erwachsene, Promenade und so weiter).

Als weitere, natürlich kostenintensivere Maßnahme, könnte die B 10 gegenüber des Wasens überdeckelt und begrünt werden.

Bei allen drei Maßnahmen zusammen wäre der Neckar grünflächig angebunden, schon mit der ersten vorgeschlagenen Maßnahme wäre der Neckar mit der Innenstadt und dem Bahnhof verbunden und würde ein hervorragendes Erholungsgebiet für uns Großstädter und Touristen sein.

Gemeinderat prüft: 
ja
Stellungnahmen und Beschlüsse
Umsetzung: 

Die Planungen zum Wasenufer und zum Projekt IKoNE im Bereich Wagrainäcker / Auwiesen sind beauftragt. Die Planungen werden in enger Abstimmung mit den Fachämtern und Behörden der Stadt fortgeführt. Die Voruntersuchungen betreffen insbesondere Baugrunduntersuchungen und die Untersuchung möglicher Betroffenheit des Grundwassers. Sie sind in Vorbereitung und sollen 2013 vor Ort durchgeführt werden.

Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Der Gemeinderat hat für eine naturnahere Gestaltung des Neckar und um dessen Zugänglichkeit für die Bürgerschaft zu verbessern 179.000 € beschlossenen. Davon stehen Planungsmittel in Höhe von 124.000 € für den Wasenuferbereich zwischen Berger Steg und Campingplatz zur Verfügung und Mittel für Voruntersuchungen in Höhe von 55.000 € für die Neckarterassen.
Gemeinderat hat teilweise zugestimmt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Die Gestaltung des Neckars in Stuttgart ist seit nunmehr fast 3 Jahrzehnten immer wieder Gegenstand zum Teil sehr gegensätzlicher Diskussionen. Nach ersten erfolgreichen Maßnahmen in S-Bad Cannstatt im Bereich Mühlgrün und der Herstellung des Neckarauenparkes mit dem bekannten Spielschiff Neckarine konnte in Stuttgart erstmals eine naturnahe Umgestaltung von Ufern an einer Bundeswasserstraße mit Mitteln der Allianz Umweltstiftung realisiert werden. Nach Fertigstellung dieser Maßnahmen wurde nur noch die naturnahe Gestaltung eines kleinen Neckarseitengewässers im Bereich des Sandfanges Hofen realisiert.
Anders als in anderen Städten liegen in Stuttgart entlang des Neckars für Stadtentwicklung, Freiraumentwicklung und Renaturierungsmaßnahmen besonders ungünstige Verhältnisse vor. Der Fluss ist zur Schifffahrtsstraße ausgebaut, die Ufer industriell, gewerblich oder als Trassen für die Stadtbahn und den Straßenverkehr genutzt. Große Uferflächen werden vom Wasen, dem Campingplatz, der Einfahrbahn oder dem Kohlelager des Kraftwerkes in Gaisburg belegt. Weitere Flächen liegen im Bereich wichtiger Infrastrukturmaßnahmen (Rosensteintunnel, S-21-Brücke über den Neckar, Ausbau der Schleusen) und stehen für gestalterische Maßnahmen frühestens in 10-15 Jahren zur Verfügung. Freie Aueflächen gibt es nicht mehr, die Stadt hat entlang des Flusses fast keinen Grundbesitz.
Dennoch liegen unter dem Motto „Stadt am Fluss“ mit dem Konzept „Landschaftspark Neckar in Stuttgart“ Ideen vor, wie auch bei beengten Platzverhältnissen und eingeschränkter Grundstücksverfügbarkeit die Stadtlandschaft entlang des Neckars gestalterisch und ökologisch deutlich verbessert werden könnte, so dass neue, für die Menschen nutzbare Freiräume direkt am Fluss entstehen. Mithilfe gesondert bewilligter Planungsmittel (HH Antrag 380/2009) im Doppelhaushalt 2010/2011 von 200.000 € konnten auf Grundlage der beim Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung vorliegenden Projektskizzen sowie auf Grundlage des Masterplans „Landschaftspark Neckar“ des Verbands Region Stuttgart die vorliegenden Projektideen planerisch ergänzt und überarbeitet werden. 6 Projekte wurden planerisch vertieft bearbeitet.
Die Ergebnisse sollen am 04.10.2011 im Ausschuss für Umwelt und Technik vorgestellt werden (Berichterstattung zu den Anträgen 380/2009 und 286/2011). In diesem Zusammenhang sollen auch die erforderlichen Investitionskosten benannt werden.
Für alle Projekte am Neckar bedarf es einer umfangreichen Planungs-und Genehmigungsphase, da neben den Belangen der Stadtplanung und Freiraumplanung in besonderem Maße die Belange der Schifffahrt, des Hochwasserschutzes sowie von Naturschutz und Landschaftspflege berücksichtigt werden müssen. Aufgrund der mit der Planung und Realisierung verbundenen hohen Kosten empfiehlt die Verwaltung, die Projekte in den kommenden Jahren nach und nach umzusetzen. Für ein Projekt – das IKoNE Projekt Renaturierung Wagrainäcker am Neckar im Bereich Auwiesen in Mühlhausen – hat die Fachverwaltung Mittel für die Ausführungs-und Genehmigungsplanung von 190.000 € zur Wunschliste zum Doppelhaushalt 2012/2013 angemeldet. Im weiteren Verfahren ist dann auch zu prüfen, inwieweit Fördermittel für die Realisierung des Projektes bei Bund, Land und Region beantragt werden könnten.

Verweis auf Haushaltsanträge der Gemeinderatsfraktionen: 
385 (Bündnis 90/DIE GRÜNEN), 456 (CDU)
Verweis auf Gemeinderatsdrucksachen: 
<a href="http://www.domino1.stuttgart.de/web/ksd/KSDRedSystem.nsf/3773c106d8cc9a76c1256ad900302205/ff26829593a30196c125796800634190?OpenDocument">GRDrs 1245/2011</a>

Kommentare

9 Kommentare lesen

Stuttgart hat einen Fluss und macht nichts daraus - das ist ein Trauerspiel. Hier liegt ein sehr großes Potenzial, das gehoben werden sollte. Macht aus der Kloake im Hinterhof das Prachtstück im Vorgarten.

Dass der Verkehr dort komplett verlagert werden kann, bezweifle ich. Aber dem Wunsch, den Fluss ins tägliche Leben aller Stuttgarter zurück zu holen, kann ich mich nur anschließen. Wie das zu schaffen ist, könnte ja Gegenstand einer Bürgerbeteiligung sein.

Durch den Bau des Rosensteintunnels könnte man hier viel bewegen. Die Wilhelma und das gegenüberliegende Cannstatter Ufer könnten deutlich aufgewertet werden.

Fast im gesamten Rosensteinpark ist der Verkehrslärm zu hören, der von der B10 nach oben in den Park schallt. Eine Überdeckelung im Bereich der Wilhelma wäre genial. Der Park würde dann direkt ans Ufer reichen. Dass dies realisierbar ist, zeigt die Straßenüberdeckelung im Bereich des Mineralbads Leuze. Was die Planer vergangener Generationen hinbekommen haben, sollten wir heute doch erst recht schaffen!

Stadt am Fluss ja - Rosensteintunnel nein!

Sehr guter Vorschlag! Ich schließ mich "stadtauge" an. Es ist echt schade, dass man den Autolärm überall im Park hört (was der Erholung nicht dient).

Geht in die richtige Richtung - allerdings muss nicht nur der Bürger besser an den Fluss, sondern auch die Urbanität. Also nicht noch eine Liegewiese, Spielplatz, Stadtstrand, Blumenbeete und dergleichen, sondern städtisches Leben, Gastronomie, Geschäfte, Anliegerverkehr durchaus- nur kein durchgehender. Eine großräumige Umfahrung müsste "irgendwie" organisiert werden -auch in der Kniekehle- nicht nur Wilhelmaseitig. . Ich muss da regelmäßig an das Rheinufer in Basel denken, auch wenn das Neckarknie in Bad Cannstatt da aus mancherlei Gründen nie wird mithalten können. Aber immerhin ist die Stelle so ungefähr von der Neckarschleuse bis zum Stadtbad die urbanste Situation am Wasser, die Stuttgart heute zu bieten hat (Cannstatt ist ohnehin das wahre Stuttgart- der Talkessel nur ein ehemaliger Sumpf. .) In dem Vorschlag ist Musik drin - Wassermusik.

"Stuttgart am Neckar"
So könnte ein großer städtebaulicher Ideenwettbewerb genannt werden.

Wie toll, dass andere das auch so sehen... Stuttgart hat einen Fluss- echt? Ach stimmt... da war doch was... der Neckar, dieser traurige Kanal :0( ...
Wäre wahnsinnig toll, wenn hier ein weiterer toller Fleck in Stuttgart geschaffen würde, mit viel Grün, und von mir aus auch Gastronomie. Der Verkehr an der Neckartalstrasse ist wirklich furchtbar! Vielleicht ließe sich da eine Möglichkeit finden.. ;0)