Bessere Krippenqualität erreichen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Kitas
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

354
weniger gut: -89
gut: 354
Meine Stimme: keine
Platz: 
875
in: 
2017

Jedes Kind unter 3 Jahren braucht für seine gesunde Entwicklung unbedingt eine ihm zugeordnete, verlässliche Bezugsperson in der Krippe, um selbstsicher und vertrauensvoll aufwachsen zu können.
Um den Stress der Kleinkinder zu begrenzen, dürfen die Gruppen nicht größer als 8 Kinder sein, mit mindestens 3 BetreuerInnen. Betreuerwechsel muss vermieden werden. In den ersten 2 - 3 Jahren gilt Bindung vor Bildung und ist Voraussetzung dafür, dass Kinder auch später gut lernen.

Krippen erfüllen überwiegend - auch in Stuttgart - bei weitem nicht diese Anforderungen. Entwicklungspsychologen haben in vielen Studien belegt, dass dies ein Risikofaktor für die seelische Gesundheit von Kindern ist, was sich lebenslang auswirken kann.

Auch ErzieherInnen wird Überforderung erspart, sie sind motivierter und arbeiten besser in kleinen Gruppen und mit weniger zu betreuenden Kindern. Wir, die Bürger dieser Kommune, haben eine Verantwortung für das Wohl der Kinder, die in unseren Krippen betreut werden.

Die Stadt soll bei den städtischen Krippen mit gutem Beispiel vorangehen und im neuen Haushalt genügend Mittel für kleine Gruppen, einen angemessenen Betreuerschlüssel und gute Aus- und Weiterbildung für die BetreuerInnen bereitstellen.

Kommentare

11 Kommentare lesen

In Waldorfschulen ist es Standard, dass die Betreuer durchgängig bleiben, eben um so etwas möglichst zu vermeiden.

Warum nicht 2 Betreuer zu einem Kind -- man nennt das Eltern??

@tabaluga
... weil es Menschen gibt, die ihren Lebensunterhalt verdienen müssen.

@tabaluga: Zur Frage Krippe oder nicht müssen die Eltern sich entscheiden, was sie für ihr Kind wollen. Da sollte es eine richtige Wahlmöglichkeit geben. Leider wissen Eltern wenig über die Risiken eine frühen Fremdbetreuung - das muss auch besser werden.
Aber hier ging es mir um die Verantwortung der Kita-Träger für die seelische Gesundheit der Kleinkinder.

Kita soll günstig sein, viele Stunden geöffnet haben, den Kindern Bildung und Erziehung zukommen lassen, kostenloses Essen bieten, bei bis zu 10 Stunden Betreuung eine feste Bezugserzieherin haben, die auch zu Fortbildungen gehen soll, die Pausen braucht, die auch Urlaub haben darf, vielleicht auch mal krank wird, die vielleicht auch eigene Familie hat - wie soll das gehen?
"Ich finde die Frage von Tabaluga ganz gut: Warum nicht 2 Betreuer zu einem Kind - man nennt das Eltern?"

@Faulpelz,
... bei unter 3-Jährigen wäre ich sehr vorsichtig mit Fremdbetreuung. Meiner Meinung nach kommt es selten vor, dass beide Eltern arbeiten müssen. Ich kenne viele, die eben Abstriche machen, um mindestens die ersten drei Jahre bei ihrem Kind bleiben zu können. Dies ist in den allermeisten Fällen die beste Betreuung und in Deutschland auch in den allermeisten Fällen machbar. Vielen Müttern geht es aber um Selbstbestimmung, sie wollen arbeiten gehen. Es sei ihnen ja auch gegönnt. Da wäre vielleicht eine gute Tagesmutter oder die eigene Oma die bessere Alternative. Aber letztlich muß jede Familie das selbst entscheiden. Es wäre auch keine gute Idee, dass Mütter zuhause bleiben müssen. Denn eine unzufriedene Mutter ist keine gute Mutter. Daher sehe ich schon, dass die Krippen sich erheblich verbessern müssen, daher werde ich den Vorschlag unterstützen.

@Faulpelz
ich finde, das mein Kind in der Kita besser aufgehoben ist, als bei einer Oma oder Tagesmutter. Dort sind andere Kinder, die Umgebung ist kindersicher und auf Kinder ausgerichtet und es schaut immer jmd nach den Kindern. Omas müssen nebenbei andere Dinge tun, wie z. B. kochen. Eine Tagesmutter betreut in der Regel mehrere Kinder, wenn eins gewickelt werden muß, sind die anderen unbeaufsichtigt. Der Kindergarten bietet gemeinsames Turnen und musizieren an und viele Dinge, die man zu Hause gar nicht bieten kann (Ein Morgenkreis mit einem Kind macht einfach keinen Sinn). Auch wenn ich nicht arbeiten gehen würde, würde ich mein Kind zumindest halbtags in einen Kindergarten bringen, da es dort mehr lernt, als bei Eltern oder Großeltern.
Der Ausbau der Kindertagesstätten ist auch für die Integration enorm wichtig und sollte auf jeden Fall gefördert werden.
Zudem "müssen" eben viele Mütter doch arbeiten gehen, da nicht jeder Arbeitgeber 3 Jahre einen Arbeitsplatz frei hält (auch wenn er das eigentlich muß)

@ Marion_Frosch
Mir ging es bei meinem Vorschlag nicht um Kindergartenkinder, wo tatsächlich Lernen und mit anderen Kindern Spielen(Turnen, Musizieren,..) im Mittelpunkt steht, sondern um die U3-Kinder, die vor allem von Erwachsenen lernen. In diesem Alter brauchen die Kinder feste Bezugspersonen, auf die sie sich verlassen können. Wenn die Eltern das nicht sein können oder wollen und das Kind in die Krippe geben, dann muss dies dort gewährleistet sein - sonst kann das Kind seelisch Schaden nehmen. Die Kriterien (s.o.) sind leider in den meisten Krippen derzeit nicht erfüllt. Das müssen Eltern wissen,damit sie verantwortungsvoll entscheiden können, ob sie nicht doch die Elternzeit in ihre Kinder investieren.

Stimme voll zu

Kinder, deren Eltern bereit sind sie unter drei Jahren ganztägig fremdbetreuen zu lassen sind in der Kita besser aufgehoben als zuhause. Dann sollten die Kitas aber auch die entsprechenden Voraussetzungen haben. Daher meine Zustimmung.

"Jedes Kind unter 3 Jahren braucht für seine gesunde Entwicklung unbedingt eine ihm zugeordnete, verlässliche Bezugsperson in der Krippe, um selbstsicher und vertrauensvoll aufwachsen zu können."
Wenn man Ihrer Argumentation folgt, müssten alle Menschen meiner Generation einen Dachschaden haben...