Die Eintrittspreise für die Oper sollten auf ein Niveau angehoben werden, das heutzutage für Musikveranstaltungen üblich ist.
Um zu verhindern, dass Menschen mit geringem Einkommen sich deswegen keinen Opernbesuch mehr leisten können, kann ggf. der Personenkreis, der Anspruch auf ermäßigte Eintrittskarten hat, erweitert werden, z.B. auf alle, die eine städtische Bonuscard besitzen.
Die Änderungen, die das Internet für die Musikbranche mit sich gebracht hat, haben dazu geführt, dass heute höhere Eintrittspreise für Livemusik üblich sind, als noch vor ein paar Jahren. Sitzplatzkarten für einen internationalen Top Act, wie die Rolling Stones, kosteten zuletzt zwischen 109€ und 696€.
Karten für weniger bekannte Künstler, wie sie z.B. am 1.4.2017 in der Schleyer-Halle, der Porsche Arena und im LKA auftreten, sind nicht unter 40€ zu haben, wobei es sich dabei teilweise noch nicht einmal um Sitzplätze handelt.
Eintrittskarten für die Stuttgarter Oper sind dagegen ab 8€ erhältlich. Damit ist der Preis nur geringfügig höher, als die 5€, die zuweilen für Kneipenkonzerte in einem Stuttgarter Irish Pub verlangt werden. Auch die Opernkarten der teuersten Kategorie erscheinen mit 139€ sehr billig, wenn man bedenkt, dass die Oper in ihrem Segment ein Kulturspektakel der Extraklasse bietet, das am ehesten mit dem zu vergleichen ist, was die Rolling Stones in ihrem Segment bieten.
Anhand der Einschaltquoten von Radiosendern lässt sich schätzen, dass sich maximal 3-4% der Bevölkerung für klassische Musik interessieren. Der Anteil der Oper am städtischen Kulturetat ist aber deutlich höher. Die Eintrittspreise sollten auf ein angemessenes Niveau erhöht werden, um den Zuschuss der Stadt Stuttgart zum laufenden Betrieb zu senken. Mit den frei werdenden Mitteln können dann Kulturangebote finanziert werden, die ein breiteres Publikum ansprechen.
Man muss natürlich nicht mit den Rolling Stones gleichziehen, aber z.B. eine Erhöhung um 50-100% wäre allemal angebracht.
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