Einsparmaßnahmen im Kulturhaushalt prüfen

|
Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
|
Thema: 
Kultur
|
Wirkung: 
Sparidee

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

230
weniger gut: -277
gut: 230
Meine Stimme: keine
Platz: 
1795
in: 
2017

Der Kulturhaushalt ist mit 23-24 Millionen Euro üppig ausgestattet.
Darunter werden auch Maßnahmen gefördert, die dringend einer Evaluierung hinsichtlich deren Qualität, Besucherzahl und Förderwürdigkeit sowie Überprüfung des Mitteleinsatzes bedarf.

Kommentare

7 Kommentare lesen

Ich meine auch, daß zumindest keine neuen Projekte dazukommen dürfen. Die Kulturausgaben stehen im krassen Missverhältnis zu vordringlicheren Versäumnissen (Kitas, Wohungsbau, VVS Kosten, ....)

Kann der TE auch ein paar dieser fragwürdigen Investitionen in das Stuttgarter Kulturleben, das wir so "üppig" fördern, nennen?

Die fehlende Evaluierung und die Schnittstellenprolematik ist in Stuttgart das Kernproblem bei der Kulturförderung.
Die Schnittstellen zwischen der Politik und der Kultur sind meist mit Leuten besetzt, die Vertreter von Kultureinrichtungen sind, bzw. Kultureinrichtungen sehr nahe stehen. Das ist so, als würden sich Politiker von Monsanto über die Vorteile oder Nachteile von Glyphosat brearten lassen.

Warum an der Kultur sparen??

@ada: Vollkommen richtig! Wenn manche sog. Führungskräfte der Kulturförderung ehemalige Empfänger von Subventionen sind, kann nicht von Unbefangenheit gesprochen werden.

@grandnagus: Zu den fragwürdigen "Fördermaßnahmen" sind weitere Details aus Datenschutzgründen leider nicht möglich.

@Tasko: Nichts gegen eine vernünftige Kulturförderung. Allerdings stellt sich die Frage: Was ist alles noch als Kultur zu werten?
Siehe auch Antwort von turknix.

Die üblichen "Einnahmen - Ausgaben" Rechnungen sind im Kulturbereich in Zahlen nicht denkbar, wohl aber in Werten. Daher sollte grundsätzlich für Veranstalter deren Veranstaltungen Gewinn erzielen, kein Fördergeld fließen!

Ich verstehe es nicht. An der Kultur gesundsparen kann sich keine Kommune. Aber die Missgunst gegenüber der Kulturförderung ist auf traurige Weise verbreitet.

Das Problem von Stuttgart ist nicht, dass der Filz überall Einzug hielte, sondern dass die Vororte Stuttgarts als unabhängige Kommunen existieren. Esslingen und Kornwestheim, Ludwigsburg oder solche Verbrechen an der Menschlichkeit wie Sindelfingen müssten einfach eingemeindet werden. Denn die Stuttgarter Kulturlandschaft ist für eine Stadt von 600.000 Leuten tatsächlich "üppig", aber die Stuttgarter Kulturlandschaft versorgt einen Großraum von 1 bis 1,5 Millionen Leuten.
Das gleiche gilt auch für das Einkaufen und für das Feiern.
Was soll man auch tun, wenn die Stadt umzingelt ist von ihren traurigen Dopplebuchstaben-Kennzeichen-Arbeiter-Unorten? Eine deprimierender als die andere.

Die Stuttgarter Kulturschaffenden brauchen weder Inhaltlich noch was die Effektivität angeht den Vergleich mit dem Rest der Republik zu scheuen. Die Szene ist im Gegenteil lebendig, haushaltet gut mit Ressourcen und deckt organisch ein breites Spektrum ab.

Der Kulturetat wird übrigens auch nicht verschlungen von Bohemiens, die die Hand aufhalten, sondern von den Tempeln der Hochkultur: Die Orchester, die Oper und Staatstheater, die Bücherei u. ä. verschlingen bei weitem den Großteil.

Villa Berg und Wagenhallen sind sicher kritisch zu sehen, oder auch die Förderung für "Clubkultur".
Allerdings werden im ersten Fall Liegenschaften erhalten und nicht "Kulturbetriebe" und im letzteren Fall ist das kein finanzielles, sondern eher ein moralisches Problem.

Und im Sinne der Standort-Pflege ist die Kohle nicht mal schlecht angelegt: Die Stadt Stuttgart wird schon lange nicht mehr von Leuten getragen, die alles für "Glumb" halten, was Intellektualität versprüht. Im Gegenteil, der Technologielastige Standort Stuttgart wird von Leuten bewohnt, die sich ihren Lebensmittelpunkt sehr wohl aussuchen. Und für die ist so ein Kitsch wie das Marienplatz-Fest vielleicht Lebensqualität, auch wenn anderen die Hipster-Dichte zu hoch ist.