Ausbau der Hortplätze für Schulkinder

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Kinder, Jugend, Familie
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

350
weniger gut: -22
gut: 350
Meine Stimme: keine
Platz: 
20
in: 
2011

Durch den Ausbau der Kleinkindbetreuung in Stuttgart entsteht ein größerer Bedarf an Hortplätzen (oder denkt jemand, dass man aufhört zu arbeiten, wenn das Kind in die Schule kommt). Auch aktuell schon gibt es zu wenig Hortplätze in Stuttgart. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten und Fachkräfte zu gewinnen und zu halten ist dies unabdingbar und Aufgabe der Stadt Stuttgart.

Gemeinderat prüft: 
ja
Stellungnahmen und Beschlüsse
Umsetzung: 

Für die Betreuungsform des Schülerhauses wird der Raumbestand nicht erweitert. Es wird allerdings mit der Schule ein Raumkonzept erstellt, das grundsätzlich alle Räume der Schule, die vormittags für den Unterricht genutzt werden, mit einbezieht. Für die Versorgung mit Mittagessen wird versucht, im Rahmen des Möglichen Interimslösungen für Verteilerküchen und Essensräume zu finden. Der Raumstandard für Ganztagesgrundschulen kann GRDrs. 199/2011 entnommen werden (S. 14). Für die Betreuungsform des Schülerhauses wird der Raumbestand nicht erweitert. Es wird allerdings mit der Schule ein Raumkonzept erstellt, das grundsätzlich alle Räume der Schule, die vormittags für den Unterricht genutzt werden, mit einbezieht. Für die Versorgung mit Mittagessen wird versucht, im Rahmen des Möglichen Interimslösungen für Verteilerküchen und Essensräume zu finden.

Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Der Gemeinderat hat eine bedarforientierte Einrichtung von Schülerhäusern an 54 Grundschulen beschlossen. Dort können dann 4500 Schüler in insgesamt 220 Gruppen bis 17 Uhr betreut werden. Dazu gehört auch eine Essensversorgung sowie Ferienbetreuung. Die baulichen Maßnahmen mit Kosten von 6,48 Mio. € sollen im DHH 2012/2013 abgeschlossen werden. Für die Betriebskosten (insb. Betreuung) wurden 7,6 Mio. €/Jahr bereitgestellt.
Gemeinderat hat zugestimmt

Stellungnahme der Verwaltung: 

In der GRDrs 199/2011 „Neukonzeption Betreuung für Grundschulkinder“ ist dargestellt, dass mindestens 4.500 Betreuungsplätze für Grundschulkinder fehlen. Dieser Fehlbedarf kann nicht durch die Aufstockung von Hortplätzen gedeckt werden.
Der Gemeinderat hat mit der o.g. Gemeinderatsvorlage am 27. Juli 2011 einen weit reichenden Zielbeschluss für die Bildung und Betreuung von Grundschulkindern gefasst. Bis zum Jahr 2018 können alle 72 Grundschulen, wenn sie dies beantragen, zu (teil-) gebundene Ganztagesgrundschulen umgewandelt werden. Jährlich sollen für bis zu 10 Grundschulen Anträge beim Land gestellt werden. (Kosten für 10 Schulen einfügen laut GRD Nr. 199/2011)
Als Zwischenlösung werden Schülerhäuser eingerichtet. Die Schülerhäuser und die Ganztagesschulen sollen im Standard dem Hortangebot entsprechen. Das bedeutet im Wesentlichen eine Verbesserung der Personalausstattung, der Erweiterung von Öffnungszeiten auch in den Ferien-sowie ein verbindliches Mittagessensangebot.
Der in der GRDrs 199/2011 dargestellte Ausbau von jährlich 10 Ganztagesschulen sowie die Nachrüstung der Schulhäuser würde in 2013 und 2014 Investitionskosten von 76,5 Mio. EUR und laufende Betriebskosten in Höhe von 19,3 Mio. EUR erfordern.
Durch Schülerhäuser und Ganztagesschulen wird die Zahl der Schulkindbetreuungsplätze so erhöht, dass sie der Nachfrage gerecht wird.
Zusätzliche Hortgruppen werden demzufolge grundsätzlich nicht mehr eingerichtet. Die Verwaltung beabsichtigt, bereits im Schuljahr 2011/2012 Schülerhäuser einzurichten.

Verweis auf Haushaltsanträge der Gemeinderatsfraktionen: 
394 (Bündnis 90/DIE GRÜNEN), 420 (CDU), 527 (SPD), 641 (FDP), 726 (SÖS und LINKE), 764(SÖS und LINKE)
Verweis auf Gemeinderatsdrucksachen: 
<a href="http://www.domino1.stuttgart.de/web/ksd/ksdredsystem.nsf/dc5e48bde54b0b2941256a6f0036f408/14265c51c3b8cee6c12578cd00319f6b?OpenDocument">GRDrs 199/2011</a>

Kommentare

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Der vernachlässigte Ausbau der Hortplätze bzw. Ganztagsschulen ist der nächste vorprogrammierte Sanierungsstau der Stadt. Aktuell werden bestehende Hortplätze in Krippenplätze umgewandelt, damit der ab 2013 eintretende Rechtsanspruch gewährleistet werden kann. Es gibt also weniger Hortplätze, statt mehr.

Besonders Alleinerziehende sind von diesem Umstand betroffen. Hat man z.B. als alleinerziehende Mutter einen Anspruch auf einen Kindergartenplatz und so die Möglichkeit wieder ins Berufsleben zu finden, so fällt sie danach in ein Betreuungsloch! Deshalb muss ein Anspruch auf einen Hortplatz genauso gewährleistet sein!

Mit der Idee, Ganztagesschulen auszubauen, ist die Stadt ja schon mal in der richtigen Richtung unterwegs. Aber da muss dann auch ne Ferienbetreuung her!
Alleinerziehende haben ja meistens das Glück, bevorzugt zu werden (ich bin alleinerziehend und habe nen Hortplatz erhalten), aber ich will nicht, dass mein Kind nur mit Kindern anderer Alleinerziehender aufwächst. Und abgesehen davon ist es ja wohl die Höhe, dass ein Paar nicht mehr die Möglichkeit hat, dass beide arbeiten gehen!

Ja, bitte mehr Hortplätze. Aber bitte auch Teilzeitplätze ab der ersten Klasse anbieten, denn zahlreiche Mütter/ Väter arbeiten in Teilzeit. Und bitte auch eine entsprechende Preisstaffelung. Wegen 10 Euro im Monat hin oder her wird niemand von Vollzeit auf Teilzeit reduzieren.
Beispiel: in einer Einrichtung meines Stadtteils sind gleich mehrere Kinder mit einem Vollzeit-Hort-Platz ausgestattet, deren (nicht alleinerziehenden) Mütter noch nie, nicht mehr oder noch nicht wieder arbeiten.

Ja, Teilzeitplätze sparen Geld. Man muß nicht immer neue Einrichtungen gründen und ausstatten, sondern sollte die vorhandenen Hortplätze besser (ehrlicher) auslasten.
Personal muss ggfs. aufgestockt werden.