Der Hanns-Martin-Schleyer-Halle einen politisch korrekten Namen geben

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Hanns Martin Schleyer war seit 01.04.1943 Sachbearbeiter im Zentralverband der Industrie für Böhmen und Mähren. Dieser Verband war unter anderen für die „Arisierung“ der tschechischen Wirtschaft und die Beschaffung von Arbeitskräften für das Deutsche Reich zuständig. Hier wurde Schleyer Leiter des Präsidialbüros und persönlicher Sekretär des Präsidenten Bernhard Adolf. Die Prager Villa des enteigneten und ermordeten jüdischen Ehepaares Waigner bekam SS-Untersturmführer (Leutnant) Hanns-Martin Schleyer zugesprochen. Er wohnte dort mit seiner Familie.

Schleyer wurde im Herbst 1977 von der RAF ermordet.
Ein Verbrecher wird nicht dadurch getadelt, dass ihm selbst ein Verbrechen zustößt.

Es wäre längst an der Zeit, einen korrekten und lukrativen Namenspatron zu suchen. Dies würde der Stadt zudem noch viel Geld bringen.

Eine Quelle von vielen:
http://de.indymedia.org/2011/09/315591.shtml

Kommentare

17 Kommentare lesen
Auch mehrfaches Posten nützt nix. Ihr "Vorschlag" kommt ein bischen spät. Da müssten viele Namen fallen. Unter anderem auch "Erwin Rommel -Kaserne"
Politisch und korrekt schließt sich irgendwie aus.
Was soll es ? Bestenfalls sollte eine entspr. Plakette angebracht werden. Mir reicht der Unfug mit cm HINDENBURG-Bau.
@ "made in Germany": Es gäb da tatsächlich noch viele Namen, aber 1. vergleichen Sie hier Äpfel mit Birnen (bin sicher kein Fan von Rommel, aber er war immerhin im Gegensatz zu Schleyer nie NSDAP- oder gar SS-Mitglied) und 2. ist für die Namensgebung von Kasernen nicht die Stadt sondern die Bundeswehr verantwortlich, also nicht Sache vom Bürgerhaushalt.
Danke für den Vorschlag. Das Gebäude in Else Himmelheber Halle umbennen.
Genau: Wenn wir uns in der Welt (und die schaut nun mal nach Stuttgart, wenn in der HMSH Veranstaltungen stattfinden) mal so richtig lächerlich machen wollen, dann nennen wir das Ding Else-Himmelheber-Halle. Sie hat eine Staffel in Stuttgart-Süd. Ich finde, das genügt. Wieso wollen alle die Halle politisch instrumentalisieren? Der Name dient der Ehrung einer verdienten heimischen, von miesen Terroristen ermordeten Persönlichkeit der deutschen Nachkriegswirtschaft, der wir zum Teil jenen Wohlstand mit zu verdanken haben, den wir heute genießen. Nicht mehr und nicht weniger.
@SDWAN Ist das ihr Ernst?! Schleyer war NSDAP- (Nr. 5.056.527) und SS-Mitglied (Nr. 227.014), hat sich explizit zum Naziregime bekannt, in einem rassistisch enteigneten Haus gewohnt, beim Entnazifizierungsverfahren gelogen und war nach 1945 vorallem durch seine Agitation gegen ArbeitnehmerInnenrechte bekannt, unter anderem Aussperrungen. Nicht mehr und nicht weniger.
Es geht hier nicht um politisch korrekt, sondern um einen bekennenden Nazi.
SDWAN https://www.gabyweber.com/dwnld/ebooks/daimler_connection_ebook.pdf hier kann man Schleyers Karriere bestes recherchiert nachlesen, auch in den 70er Jahren hatte er seine Gesinnung nicht geändert. In der Zeit der blutigen Diktatur in Argentinien "versichert Schleyer am 19. Mai 1976 dem Ersten Vorsitzenden der IG-Metall, Eugen Loderer, dass die argentinische Filiale des Unternehmens „das Bestreben vom Arbeitsministerium und Smata, subversive Elemente in den Fabriken auszuschalten, unterstützen wollte“. http://www.taz.de/!1081435/ Mit der Folge, daß diese Gewerkschafter dem Geheimdienst übergeben, brutalst gefoltert wurden und schließlich gänzlich verschwanden. Insofern könnte man auch fragen, warum nicht Heinrich-Himmler-Stadion?
Dann macht halt ein n"" in Hanns weg und gut ist...., so ein Aufriss wegen einem Namen der keinen interessiert.
@tschafftschiens Ein bißchen einseitig, die angegebene Information, finden Sie nicht? Er wird ja nicht wegen seiner NS-Vergangenheit geehrt, die sicher niemand ins Rampenlicht stellen (außer denen, die hier permanent darauf herumreiten) oder gar glorifizieren will. Er wird trotz dieser geehrt (und darüber steht nichts in besagtem Pamphlet) - für seine Verdienste um die deutsche Nachkriegswirtschaft, der wir (also auch Sie!) unseren aktuellen Wohlstand zu verdanken haben, sowie im Gedenken an seinen durch miese Terroristen herbeigeführten Tod. Es könnte einem fast so vorkommen, als gäbe es hier gar Leute, die es gut finden, wie er um's Leben kam. Nochmal: Warum wollen hier einige die Halle politisch instrumentalisieren? Wie Ives Schaffar schon sagt: Draußen in der Welt interessiert das absolut niemanden, wer Schleyer war. Und deshalb sollten wir für sowas kein Geld ausgeben. Auch wenn der TE davon überzeugt ist, es handle sich um eine Sparidee.
ein bißchen einseitig .. klar, absolut einseitig: Er war immer auf der Seite derer, die foltern ließen.
" für seine Verdienste um die deutsche Nachkriegswirtschaft, der wir (also auch Sie!) unseren aktuellen Wohlstand zu verdanken haben" in der er in Argentinien foltern ließ - haben Sie vergessen zu erwähnen, Ihre moralingetränkte Wohlstandsideologie geht vielleicht für Sie auf, aber lupenrein ist sie nicht. Oder anders rum gesagt: Auf diese Weise müßte Sie ja fast den Tod Hitlers, Himmlers und wie die Größen alle heißen bedauern, was hätte der noch für Ihren Wohlstand tun können! hätte ne nette Leküre für Sie: „Neoliberale Globalisierung“, resümiert Rendueles, „ist der historische Prozess, in dem 99 Prozent von uns freiwillig die Kontrolle über unser Leben an Fanatiker abgetreten haben. Wir haben Menschen, die eigentlich auf eine vom FBI umstellte Ranch in Waco, Texas, gehören, mit Führungspositionen in der Wirtschaft belohnt.“ Zeit, den Wahnsinn zu stoppen? Leicht wird das nicht. Denn „das Bürgertum“ ist, in den Worten des Schriftstellers Dietmar Dath formuliert, „entweder faul genug, sich betrügen zu lassen, oder vom Geburtszufall ausgelost worden, die im ganzen seltene, vorläufig aber noch ganz erträgliche Elendsgewinnlerei betreiben zu dürfen, an der dieses Ganze krankt“. Kanaillen-Kapitalismus. Eine literarische Reise durch die Geschichte der freien Marktwirtschaft César Rendueles Suhrkamp 2018, 300 S., 18 € Und als Nachtrag: Selbst in der katholische Kirche ist heute schon weiter. Da werden trotz lebenslanger wunderbarer Predigten die Kinderschänder dennoch langsam, ganz langsam... nicht weger ihrer menschenfreundlichen Predigten geehrt und ihnen Denkmäler gesetzt, sondern wegen ihrer widerlichen Verbrechen - zumindest in Einzelfällen - verurteilt.
Vielleicht auch interessant: https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/53327
@ SDWAN "Warum wollen hier einige die Halle politisch instrumentalisieren?" Die Benennung an sich ist doch schon eine Instrumentalisation. Er wurde ja sicherlich nicht als Namensgeberbestimmt weil er... z.B. einfach ein guter Familienvater gewesen wäre. Dann könnte man die Halle auch nach Fabrikarbeiter Max Mustermann benennen. H.M.S. ist natürlich eine politische Figur, und die Halle wurde gezielt nach ihm und seinen "Verdiensten" benannt. Die Frage ist: Wollen wir dass Stuttgarts größte Mehrzweckhalle nach einem bekennenden Nazi benannt ist? Oder nicht? Das hat nichts mit Instrumentalisierung zu tun sondern mit einer bewussten Entscheidung. "Es könnte einem fast so vorkommen, als gäbe es hier gar Leute, die es gut finden, wie er um's Leben kam." Haben Sie schon mal vom Göttinger Mescalero gehört? https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6ttinger_Mescalero
Sehr guter Vorschlag und längst überfällig. Auch für die Arbeiter in der Halle ist es nicht schön, dass ihr Arbeitsplatz nach einem Nazi und SS-Mann benannt ist.
Die SS war eine Organisation, die hunderttausendfachen Kindermord begangen hat. Wie kann man einen Funktionär dieser schrecklichen Mörderbande öffentlich ehren? Benennt die Halle endlich um.