Schaffung einer unabhängigen Ernährungsberatungsstelle

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Gesundheit
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

244
weniger gut: -158
gut: 244
Meine Stimme: keine
Platz: 
2089
in: 
2019

Es sollte in städtischer oder freier Trägerschaft eine unabhängige Ernährungsberatungsstelle geschaffen werden. In diesem gesundheitlich sehr wichtigen Bereich gibt es zahlreiche Empfehlungen, die teilweise zu pauschal, widersprüchlich oder nicht optimal sind. Diese Kritik trifft leider sogar auf die Deutsche Gesellschaft für Ernährung zu (Beispiel: Empfehlung für Rapsöl. Ich gebe für diese Empfehlung die Note 4 minus). Ich denke, die Trägerschaft ist zweitrangig; als unmittelbare Beraterinnen schlage ich ein Tandem (Ernährungswissenschaftlerin und Heilpraktikerin) oder Mitarbeiterinnen vom Naturheilverein Pforzheim vor. Der genannte Naturheilverein macht mir im Ernährungsberatungsbereich den konpetentesten und objektivsten Eindruck und hat bundesweit die größte private Fachbibliothek in der gesamten Naturheilkunde. Ich könnte mir diesen Verein als idealen Träger für die vorgeschlagene Beratungsstelle vorstellen.

Kommentare

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An der Uni Hohenheim gibt es Lehrstühle für Ernährungswissenschaften und Lebensmitteltechnologie. Einfach mal dort anfragen,

Die Ernährungsberatungsstelle sollte nicht unbedingt in erster Linie Einzelfallberatungen anbieten, sondern schwerpunktmäßig Vorträge/Lehrgänge/Diskussionsrunden anbieten. Sie ist vorrangig auch nicht für mich gedacht, sondern für diejenigen Bürger, die nicht, wie ich, das Interesse und die Zeit haben, sich in dieses wichtige Gebiet (Merksatz: Eure Nahrung sei euer Heilmittel) einzuarbeiten/einzulesen.

Was geht das die Stadt an? Ernährungsberatungen gibt es wie Sand am Meer. Und sie kosten Geld. Dieses sollten diejenigen bezahlen, die sich beraten lassen.

Das städtische Gesundheitsamt kümmert sich um die Erhaltung der Gesundheit der hiesigen Einwohner (das ist ihre steuerfinanzierte Aufgabe !) und kann und sollte durchaus eine Ernährungsberatungsstelle einrichten, die unabhängig ist, also neutral und nicht von Sponsoren und Lobbyisten abhängig ist. Es gibt zwar in den Medien unzählige (oft sich widersprechende oder einseitige Ernährungsempfehlungen, aber es fehlt in diesem Wirrwar eine städtische Stelle, die als Kompaß fungiert und in diesem Bereich verlässliche Orientierung bietet. Das Geld wäre hier wirklich sinnvoll angelegt.

Eine gute Lösung ist das jetzt erst am 25.03.2019 eröffnete Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg in Schwäbisch Gmünd sowie das schon länger bestehende Ernähungszentrum Mittlerer Neckar im Kreishaus (= Landratsamt) in Ludwigsburg. So was sollte unbedingt in Stuttgart-Mitte eine (gemeinsame) Außenstelle haben, angesiedelt beim Gesundheitsamt. Siehe https://landeszentrum-bw.de/,Lde/Ueber+uns https://ludwigsburg.landwirtschaft-bw.de/pb/,Lde/Startseite/Ernaehrungsz...

Nein, das kann das Gesundheitsamt eben nicht. Das Gesundheitsamt darf ausschließlich hoheitliche Aufgaben wahrnehmen, aber nicht in Konkurrenz zu Ärzten und anderen Anbietern von Dienstleistungen im Gesundheitsbereich treten.

Tatsächlich hat sich das gesundheitsamtliche Aufgabenspektrum (siehe https://gesundheitsämter.com/ ) seit einiger Zeit von den rein hoheitlichen Aufgaben der Amtsärzte um nichthoheitliche Aufgaben erweitert, was sinnvoll und rechtlich zulässig ist, z. B. Geundheitsförderung und Beratungen in gesundheitlichen Fragen, getreu dem Motto vorbeugen ist besser als heilen. Demzufolge hat das städtische Gesundheitsamt auch innerhalb der Dienststelle Strategische Gesundheitsförderung bereits eine Fachberatung für Ernährungsfragen (siehe https://www.stuttgart.de/item/show/305824/1/dept/156462 ). Diese gilt es auszubauen. Näturlich könnte man die vorn mir vorgeschlagene Ernährungsberatungsstelle auch als (weitere) Stabsstelle des Herrn Oberbürgermeisters schaffen. Bei der geeigneten Organisationsform bin ich offen und flexibel. Aber sinnvoll wäre es schon, diese Ernährungsberatungsstelle innerhalb der Stadtverwaltung zu schaffen, was deren Neutralität hervorheben würde.

@Bayernfan: Die von ihnen aufgezeigt Entwicklung lehne ich entschieden ab. Es ist nicht die Aufgabe des Staates mit gewaltsam eingetriebenen Steuern nicht hoheitliche Aufgaben zu finanzieren. Die Bereitstellung solcher Dienstleistungen obliegt allein der Privatwirtschaft.

Theoretisch wäre eine Rückkehr zum reinen Nachtwächterstaat, der nur für Ruhe und Ordnung sorgt und sonst keine weiteren Aufgaben erfüllt, denkbar, aber nicht wünschenswert und auch nicht realisierbar. Wer sollte dann z.B. die Aufgaben Sozialhilfe, Kindergeld, Leistungen für Arbeitslose, Kindergärten, Sozialwohnungsbau, Obdachlosenheime, Senoreneinrichtungen u.ä. alleine als Privater stemmen ? Die Forderung von pdv würde logischerweise bedeuten, daß, wie im Mittelalter, die katholische (nunmehr auch andere christliche Gemeinschaften) Kirche allein dürch Möche, Laienbrüder und Nonnen Spitäler, Armenhäuser, Waisenhäuser usw. betreibt und Almosen gewährt (diese nur um Gotteslohn caritativ tätigen Peronengruppen gibt es heute nur noch in einer winziger Zahl). Unser demokratischer Staat hat sich aber (ich finde zu Recht) auch als Sozialstaat definiert und dies ins Grundgesetz hineingeschrieben. Als Ausfluss des Sozialstaatsprinzips hat der Staat allerdings inzwischen eine fast unüberschaubare Vielzahl an Sozialeistungen geschaffen (underfindet ständig neue dazu). Auch ich bin der Meinung, daß hier mal rasch ganz gründlich durchfostet und kräftig zusammengestutzt werden muß, weil alles (auch manches Wünschenswerte) einfach nicht mehr finanzierbar ist. Aber die Gesundheitsvorsorge ist mir sehr wichtig, und da muß der Staat (Kommune) als neutrale Stelle fungieren, da privat viel Mist verzapft wird und auch knallharte Gewinninteressen subtil vertreten werden. So gibt es auf dem sehr unübersichtlichen Naturheilkundemarkt auch etliche dubiose Geschäftemacher, aber auch eine kleinere Anzahl wirklich seriöser Anbieter. Dasselbe gilt für Ernährungsberater und dem etwas übertriebenen Schlankheits"wahn" anhängende mannigfaltige Diäten-Berater und den von ihnen gegründeten Firmen. Ich gebe pdv völlig recht, daß die Steuerlast (Abgabenquote) viel zu hoch ist, weil die Steuern und anderen öffentlichen Abgaben nicht nur für wirklich Sinnvolles und unbedingt Notwendiges ausgegeben, sondern in großem Umfang falsch ausgegeben und verplempert werden.

@Bayernfan: Sie benutzen him ersten Absatz Strohmann-Argumente. Hier geht es um eine konkrete Forderung. Gegen die habe ich argumentiert.

In der Gesundheitsvorsorge, um die es dann im weiteren Verlauf ihres Kommentars geht, gibt es unzählige Anbieter ... zum Beispiel Tausende von Ärzte im ganzen Land. Manche sind schlecht, viele sind gut. Dennoch käme NOCH keiner auf die Idee, eine komplett staatliche Medizin aufzubauen. Das würde dann nämlich in einer Katastrophe enden.

Und es gibt Tausende von Heilpraktiker, Physiotherapeuten und Psychotherapeuten, Ernährungsberatern, Diätcoaches, Fitnessstudios und Personal Trainern. Alles Leistungen der Gesundheitsvorsorge oder -fürsorge. Nichts davon ist staatliche Aufgabe. Und alle diese Bereiche werden perfekt vom freien Markt abgedeckt.

Die staatlichen (kommunalen) Kliniken und Universitätskliniken kosten Milliarden Euro, die der Steuerzahler hinsichtlich der ungedeckten Defizite zahlen muß (Beispiel: Klinikskandal in Stuttgart) . Mir geht es einzig und allein um neutrale, kostenlose Ernährungsberatung (in Form von kostenlosen Lehr- und Infoveranstaltungen und anschließenden Disskussionsrunden), sonst geht es mir um keinerlei Erweitungen von staatlichen Gesundheitsvorsorge- oder Therapiemaßnahmen. Die erwähnten zahlreichen privaten Gesundheitskümmerer sind alle gut und wichtig, nur im Ernährungssektor gibt's ein Mangel in Form einer neutralen Stelle (am besten in staatlicher Obhut). Kein Arzt kann heutzutage bei seinem Dauerstreß die Zeit für ein ausführliches Ernährungsgespräch aufbringen. Einen Heilprktiker kann sich nicht jeder finanziell leisten.

@Bayernfan: Ich respektiere ihre Ansicht. Das letzte was ich jedoch möchte, ist ein neuer Reichsnährstand, welcher den Bürgern sagt, was sie zu essen oder zu trinken haben. Und nein, ich erachte den Staat hier als alles aber ganz sicher nicht neutral oder unabhängig. Und ich erachte es in keiner Weise als staatliche Aufgabe, den Bürgern etwas über Ernährung zu lehren.

Hier werden wir wohl unterschiedlicher Meinung bleiben.