Portal zur Meldung von Verkehrsverstößen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Weitere
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Wirkung: 
Einnahme

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

269
weniger gut: -284
gut: 269
Meine Stimme: keine
Platz: 
1896
in: 
2019

Die Stadt Stuttgart könnte ein Online-Portal einführen, das es den Bürgern ermöglicht, bestimmte Verkehrsverstöße unkompliziert per Smartphone zu melden (verbotene Durchfahrten, Parkverstöße). Vorhandene Alternativen wären beispielsweise Twitter, Wegeheld oder ähnliches.
Vorweg: Für mich ist das keine dogmatische Frage "Rad gegen Auto" - ich nutze beides zu gleichen Teilen. Für viele Radfahrer (auch für mich) kommt die Nutzung der Straßen aber nicht in Frage. Man begibt sich tatsächlich in Lebensgefahr. Darum weiche ich persönlich viel auf Feldwege und Weinberge aus, was ich auch völlig in Ordnung finde. Doch auch dort sind viele Autofahrer (rücksichtslos) unterwegs, obwohl die allermeisten davon dort gar nicht fahren dürften. Ich meine, dass die Stadt - so lange sie noch kein vernünftiges Radkonzept vorweisen kann - die Radfahrer zumindest auf Feldwegen und in Weinbergen mehr schützen muss. Hier sind übrigens auch Spaziergänger, Jogger und - klar - auch Kinder betroffen.

Das Personal für Kontrollen fehlt. Sie finden nicht statt. Ergo kann der Autofahrer machen, was er will. Hier braucht es ein Gegengewicht.

Die moralische Brisanz dieses Vorschlags (Denunziantentum) ist mir völlig klar. Wenn man jedoch erst genug schlechte Erfahrungen gemacht hat, wird der Leidensdruck groß genug, um darüber hinweg zu sehen.

Kommentare

14 Kommentare lesen

Wenn sie behindert werden z.B. durch ein parkendes Auto, können Sie das doch schon heute melden. Eine extra App dafür zu entwickeln, erscheint wohl übertrieben. Im übrigen habe ich schon diverse Kontrollen gesehen.
Einfacher ist es wohl, rücksichtslose Verkehrsteilnehmer direkt anzusprechen. Das Problem ist ja oft nicht, dass jemand wo lang fährt, sondern wie. Da ist mit einem Foto nicht viel geholfen.

Daran problematisch ist die Tatsache, dass man ja auch zu Unrecht angeschwärzt werden kann. Allerdings kann ich den Wunsch nur zu gut nachvollziehen, da ich mich als Radfahrer ganz oft an unzulässig geparkten Autos vorbeiquetschen muss, die mal wieder auf Radwegen oder Straßenecken stehen. Umgekehrt möchte vielleicht mancher auch einen Radfahrer melden, der auch mal auf den Gehweg ausweicht.

@Bestler: Ja, ich kann das melden. Das ist aber mit großem Aufwand verbunden. Direkte Ansprache: Mit Vorsicht zu genießen. Entwickeln müsste man eigentlich nichts. Die technischen Lösungen gibt es schon. Die Stadt müsste aber den Willen entwickeln, um sich darauf einzulassen.

@aelg: Am liebsten möchte ich eigentlich gar niemanden melden. Aber dort ist zu bestimmten Uhrzeiten ein so hohes Verkehrsaufkommen, dass man auch dort froh ist, heil zu Hause anzukommen.

Wie will die Stadt Menschen dazu bringen auf das Rad umzusteigen, wenn man nicht einmal in den Weinbergen und auf Feldwegen sicher ist. Wohlgemerkt: Von den Wengertern spreche ich nicht.

Wenn man schon vom Auto auf das Fahrrad umsteigt - trotz widrigster Bedingungen -

"Das größte Schwein im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant." Schonmal gehört?

Das ist kein Vorschlag Rad- gegen Auto, nein? Na, dann erklären Sie mal, wie armen Fußgänger, die täglich von unverschämten Radfahrern z.B. im Fußgängerzonen zusammengefahren werden, jemanden anschwärzen sollen. Die Räder haben nämlich keine Nummernschilder...

@SDWAN: Auf welcher Mission sind Sie denn? Ihre dogmatischen Beiträge können Sie sich sparen. Ich bin mit diesem Vorschlag nicht angetreten, um alle Probleme der Welt zu lösen. Sondern einen Teil davon. Mein Vorschlag hat genug Mängel. Ihre Einwände zählen beim besten Willen aber nicht dazu.

@mweik
Auch, wenn Sie kritische Bemerkungen ggf. stören (kann ich verstehen ): Glücklicherweise sind Sie nicht in der Position darüber zu bestimmen, was ich mir sparen kann und was nicht.

Aber ich finde es gut, wenn Sie die Mängel in Ihrem Vorschlag erkennen - denn auf nichts anderes habe ich auch aufmerksam gemacht:

Ich wies lediglich darauf hin, daß - anders als Sie suggerieren wollten - es sich bei dem Vorschlag tatsächlich um eine einseitig gegen die Autofahrer gerichtete Maßnahme handelt, weil die Radfahrer, die sich aufgrund ihrer mangelnden Identifizierbarkeit oft noch schlimmer verhalten als die Autofahrer, hierüber nicht denunziert werden können.

Ich stellte nicht dar, daß sich alle Autofahrer korrekt verhalten (weil sie es ja auch nicht tun).

Das vorgeschlagene Instrument ist zu nichts weiter geeignet als zum Säen von Missgunst und Zwietracht und fördert darüber hinaus auch noch Ressentiments gegenüber und Unzufriedenheit mit den Ordnungskräften.
Denn - und das kann man in Zeiten der Echtzeitkommunikation in sehr vielen Geschäftsbereichen beobachten - wenn nicht stante pede etwas passiert, dann heißt es gleich "Wieso tun die nix, ich hab's doch gemeldet!"
Aber für genau diese Aktionen gibt es eben kein Personal - das vorhandene hat Wichtigeres zu tun.

Deshalb bleibt Ihr Vorschlag ungeeignet, um ein einigermaßen harmonisches gesellschaftliches Miteinander zu fördern. Und genau darauf wies das in meinem vorigen Kommentar eingangs genannte Sprichwort hin.

Missgunst und Zwietracht haben Sie ja schon genug ;-)

@SDWAN: Nachtrag:

" ... dann erklären Sie mal, wie armen Fußgänger, die täglich von unverschämten Radfahrern z.B. im Fußgängerzonen zusammengefahren werden, jemanden anschwärzen sollen. Die Räder haben nämlich keine Nummernschilder... "

Sie sind ein Dogmatiker. Ihr gutes Recht. Deshalb werden Ihre Argumente aber nicht besser. Nur weil Radfahrer keine Nummernschilder haben, bedeutet das nicht, dass Autofahrer im Gegenzug machen können, was sie wollen. So einfach ist das.

Dieses Thema beschäftigt mich schon lange. Für wilden Müll, defekte Lampen etc. bietet die Stadt schon lange die Möglichkeit der Gelben Karte, auch als App.

Bei den Verkehrssündern wird es schon schwieriger. Generell werden die Täter mehr geschützt als die Opfer. Das ist ein politisches Problem. Auch ich kenne z.B. Einbahnstraßen in Stuttgart, wo im Minutentakt entgegen der erlaubten Richtung gefahren wird. Auch Schleichwege durch die Weinberge kenne ich, z.B. im Feierabendverkehr Waldebene Ost, Onkel Otto bis nach Wangen.

Es bringt jedoch nichts, solche Sachen zu fotografieren und anzuzeigen. Das dürfen nur Beamte. Fotos sind leicht manipulierbar. Und das ist auch richtig so. Ich möchte kein Denunziantentum und bei der Polizei antanzen für Dinge, die mir jemand untergeschoben hat.

Wir leben in einem Rechtsstaat und wir brauchen mehr ausgebildetes Personal. Ich wünsche mir mehr Polizei im öffentlichen Raum, die auch das Gesetz konsequent durchsetzt. Seitdem letzten 25 Jahren bin ich erst zweimal von der Polizei mit dem Auto kontrolliert worden! Zum Beispiel in Italien geht man mit Verkehrssündern viel geradliniger um. Bei zu viel Alkohol am Steuer wird das Auto versteigert oder wer falsch parkt, der bekommt sofort ein Ticket.

Nach meiner Meinung ist es also Aufgabe der Politik hier auf die Probleme der Leute zu hören und zu handeln!

@men2k: Danke für Ihren konstruktiven Beitrag. Sie haben gesagt, dass die Täter mehr geschützt werden, als die Opfer. Das stimmt leider. Ich persönlich habe den Eindruck, dass Straßenverkehr immer volgelfreier wird. Jeder holt für sich alle möglichen Vorteile raus. Es ist alles erlaubt.

Auch das Denunziantentum ist ein Problem, das gebe ich zu. Wenn es aber für ein falsches Verhalten niemals eine Sanktion gibt, ändert sich nichts. Radfahrer und Fußgänger sollten wenigstens im Wald und im Weinberg von Autofahrern unbehelligt sein. Wenn es ein System gibt, das die Wengerter passieren lässt und den Rest aussperrt, bin ich dessen größter Fan. Ganz ohne Sanktion.

Nicht mangelnde Meldemöglichkeit ist das Problem, sondern ...

Ich finde „denunzieren“ auch sehr problematisch, komme ursprünglich aus der Fahrradstadt Münster, aber das anarchistische Fahrrad und Auto Fahren in Stuttgart ist kaum zu überbieten. Und es wird „gefühlt“ so gut wie gar nicht kontrolliert. Mir begegnet jeden Tag mindestens ein Rad oder Autofahrer, der bei Rot über die Ampel fährt. Autofahrer scheinen sich einen Sport daraus zu machen gegen die Einbahnstraßen Abkürzungen zu fahren, bevorzugt die Moser und Urbanstrasse. Wenn die Fahrer nur sich selbst gefährden würden, wäre es mir egal, aber sie gefährden „ungeahndet“ lebensbedrohlich andere Verkehrsteilnehmer. Und das jeden Tag! Insofern kann ich den Wunsch nach einer Meldemöglichkeit nachvollziehen. Ich finde Fahrräder sollten auf jeden Fall auch Nummernschilder haben!