Wir leben mit einer immer stärker schwindenden Erinnerungskultur, die unbedingt erhalten bleiben muss. Umso unverständlicher ist daher die geplante Entfernung des zur Nazizeit verlegten Kopfsteinpflasters für den Radschnellweg. Unzählige Menschen sind damals während der Straßenbau-Zwangsarbeit umgebracht, verstümmelt und gedemütigt worden. Deshalb ist zur Erinnerung an diese Opfer des Naziregimes jeder Stein ein Gedenkstein und wichtig! Ich halte die geplante Entfernung nicht nur für einen massiven Eingriff in das Ökosystem des Vaihinger/Sindelfinger Waldes (Versiegelung der Oberfläche, Baumentfernungen, Vertreibung der Fauna, und so weiter...), sondern einen massiven Eingriff in unsere Gedenkkultur. In der Stadt werden zurecht "Stolpersteine" verlegt, während man hier tausende von Stolpersteinen entfernen will. Das ist doch paradox! Ich rufe die Stadt Stuttgart dazu auf, unsere Erinnerungskultur zu fördern und sich ihrer historischen Verantwortung zu stellen!
Erhalt des Kopfsteinpflasters beim geplanten Radschnellweg nach Böblingen als historisches Mahnmal
Platz:
1738
in:
2019
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