Erst im November 2018 ist es an dieser stark befahrenen Stelle zu einem Unfall gekommen: ein 16-jähriges Mädchen betrat den Zebrastreifen und wurde angefahren. Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers kennen das Problem: Autofahrerinnen und Autofahrer fahren häufig zu schnell und ungebremst auf der Hackstraße über die Zebrastreifen. Zudem müssen zwischen den Zebrastreifen noch die Schienen der Stadtbahn überquert werden und die Bahnen kommen oftmals gleichzeitig an und fahren ab. Die Situation ist für vor allem für Kinder sehr unübersichtlich, schwer einschätzbar und es kommt regelmäßig zu sehr gefährlichen Situationen.
In Raitelsberg liegen zwei Schulen sowie ein- beziehungsweise bald zwei Kindergärten: Zahlreiche junge Menschen und Eltern mit ihren kleinen Kindern nutzen diese Strecke und sind auf die Sicherheit des Schulweges angewiesen. Stuttgart Ost wird zunehmende beliebter bei jungen Familien und erhält stetigen Zuzug. Gerade der neu zum Einzug der Raitelsbergschule gehörende Teil von Ostheim zieht besonders Familien an. Obwohl Stuttgart bemüht ist, sich als „kinderfreundliche Stadt“ einen Namen zu machen, bleibt der Eindruck, verkehrspolitische Interesse wiegen mehr.
Die drei problematischen Fußgängerwege sind nicht erst seit dem letzten Bürgerhaushalt bekannt; zahlreiche Eltern, deren Kinder die Raitelsberg-Grundschule besuchen, haben hierauf mit Initiativen und „gelben Karten“ aufmerksam gemacht. Das bildungspolitische Dilemma: Die Raitelsbergschule hat durch ein gutes Konzept und ein engagiertes Lehrerkollegium einen guten Ruf im Quartier; dennoch entscheiden sich viele Eltern aus Ostheim dafür, ihre Kinder auf eine benachbarte Schule zu geben, um den gefährlichen Schulweg zu vermeiden. Einfache, bezahlbare verkehrssichernde Maßnahmen, wie eine Ampel an einem der drei Überwege, Lichtsignale oder wenigstens Bremsschwellen, könnten Gefahren abwenden und die Gemeinderäte könnten beweisen: Die Kinder dieser Stadt liegen ihnen am Herzen!
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