Ausbau der Kindertagespflege

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Stadtbezirk: 
Stuttgart-Ost
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Thema: 
Kinder, Jugend, Familie
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

155
weniger gut: -27
gut: 155
Meine Stimme: keine
Platz: 
195
in: 
2011

Ab 2013 haben auch Kinder auch unter 3 Jahren einen rechtlichen Anspruch auch einen Betreuungsplatz. Viele Eltern (gerade die Mütter) gehen nach einem Jahr Elternzeit wieder arbeiten. Wovon soll sonst die Miete bezahlt und Lebensmittel gekauft werden? Von einem Einkommen kann man hier in Stuttgart nicht leben. Leider stehen deutlich zu wenig Krippenplätze zur verfügung. Und was machen Eltern, die ihr Kind lieber in einer kleinen, individuellen Gruppe betreuen möchten? Wohin mit stark förderbedürftig Kindern? Bisher war es so, dass die Eltern für eine Tagesmutter selber aufkommen musste. Die Stadt übernimmt ledigich 3,9 Euro (brutto) pro Betreuungsstunde. Das aber auch nur, wenn die Eltern nicht mehr wie 1200 Euro verdienen. So kostet die arbeitswillige Mama also ein Betreuungsplatz (40 Stunden-Woche) bei einer Tagesmutter rund 600 Euro. Wenn ein begehrter Krippenplatz ergatter ist, ist dies natürlich deutlich günstiger. Aber welche Tagesmutter betreut den für 3,9 Euro brutto? Zumal hier noch Lebenmittel und Versicherungen etc. bezahlt werden müssen? Eigentlich ungerecht, zumal andere Landkreise wie Filderstadt oder Ludwigsburg deutlich mehr für Tagesmutter zuzahlen. Zumal die Stadt Tagesmütter deutlich billiger als eine Erzieherin oder der Unterhalt eines Kindergartens kommt. So würden mehr Frauen die Möglichkeit haben schnell wieder in ihren Beruf zurück zukehren oder selber die Familienkasse als Tagesmutter aufzudecken. Achja, Tagesmütter sind teilweiße sehr qualifiziert mit einer pädagogischen Ausbildung/ Weiterbildungen durch das Jugendamt oder sogar einem Bundeszertifikat. Mein Vorschlag: Ausbau der Kindertagespflege mit leistungsgerechter Bezahlung.

Gemeinderat prüft: 
ja
Stellungnahmen und Beschlüsse
Umsetzung: 

Die Anzahl der 2012 geschaffenen Plätze und Tagesmütter kann erst 2013 beziffert werden.

Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Die Kindertagesbetreuung wird in der Landeshauptstadt auch in den kommenden Jahren ausgebaut. Bis 2015 werden 1.763 zusätzliche Ganztagesplätze für 0-3jährige Kinder und 1.917 Ganztagesplätze für über 3jährige Kinder geschaffen. Dafür investiert die Stadt einmalig etwa 101,5 Mio. €. Die laufenden Betriebskosten für die zusätzlichen Plätze betragen jährlich etwa 44,3 Mio. €. Die Mittel für die Kindertagespflege werden insgesamt um 1.376.000 € aufgestockt. Damit kann unter anderem auch die Vergütung der Tagesmütter verbessert werden. Diese wird künftig gestaffelt einerseits nach Alter der Kinder, andererseits nach Qualifikation der Tagesmütter erbracht. Künftig erhalten Tagesmütter mit einer Qualifizierung von mehr als 70 Unterrichtseinheiten für die Betreuung von unter 3jährigen Kindern 5,30 € je Betreuungsstunde, bei über 3jährigen 4,70 €. Bei einer geringeren Qualifikation der Tagesmütter beträgt der Stundensatz für 0-3jährige 4,30 €, für über 3jährige 4,00 €. Außerdem werden die Kosten für die Sozial- bzw. Unfallversicherung übernommen. Es werden künftig auch verstärkt Großpflegestellen mit bis zu 9 Kindern gefördert. Im Jahr 2012 sollen 10 , im Jahr 2013 weitere 5 Großpflegestellen eingerichtet werden. Darüber hinaus wird ein Ersatzbetreuungsstützpunkt eingerichtet, um den Ausfall einzelner Tagesmütter auffangen zu können.
Gemeinderat hat zugestimmt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Es liegt keine Stellungnahme der Verwaltung vor, da der Vorschlag nicht zu den TOP 121 Vorschlägen gehört.

Verweis auf Haushaltsanträge der Gemeinderatsfraktionen: 
377 (Bündnis 90/DIE GRÜNEN; CDU; SPD), 408 (Bündnis 90/DIE GRÜNEN), 437 (CDU), 523 (SPD), 567 (Freie Wähler), 641 (FDP), 758 (SÖS und LINKE), 762 (SÖS und LINKE), 788 (Die REPUBLIKANER)
Verweis auf Gemeinderatsdrucksachen: 
<a href="http://www.domino1.stuttgart.de/web/ksd/KSDRedSystem.nsf/3773c106d8cc9a76c1256ad900302205/3f68141ba43ff6e7c125796800633fc3?OpenDocument">GRDrs 1147/2011</a>

Kommentare

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Korrekt, aus dem Titel erkennt man leider nicht die spezielle Thematik. Beim Durchchecken hätte ich das erstmal als generelle Forderung nach Erweiterung der Betreuung eingeordnet.

Zum ersten Abschnitt dieses Beitrags empfehle ich, sich einmal über Bowlbys Bindungstheorie zu informieren und dann nochmals zu überlegen, welcher Lebensstandard, wenn man kleine Kinder hat, nötig ist.

Auch hier muss ich meine bereits mehrfach vorgetragene Forderung wiederholen: Kinder bzw. Eltern mit Kindern müssen unterstützt und gefördert werden, nicht Politiker und politische Parteien.