Machbarkeitsstudie zur Reformierung des Volks- und Frühlingsfestes durchführen

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Stadtbezirk: 
Bad Cannstatt
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Thema: 
Kultur
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

315
weniger gut: -201
gut: 315
Meine Stimme: keine
Platz: 
1543
in: 
2019

Das Volks- und Frühlingsfest lockt jedes Jahr 4 Millionen Besucher an und schafft laut Veranstalter 17.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze. Rechtfertigen diese Zahlen aber, dass im Herzen der Stadt 14 Hektar Fläche 330 Tage im Jahr brachliegen und mit dem Cannstatter Wasen längst Begriffe wie kultureller Verfall, Massenbesäufnis, Körperverletzung, Freiluft-Urinal und Vergewaltigung assoziiert werden? Um das zu ändern, soll eine Machbarkeitsstudie für eine nachhaltige und hochwertige Volks- und Frühlingsfestkultur erfolgen.
Für einen hochkarätigen Kultur- und Industriestandort wie Stuttgart fühlt sich das Angebot an Alkohol, Spiel, Wettbewerb und Zucker unverhältnismäßig an. Der „Wasen“ bringt den Bürgern leider nichts reichhaltiges, sondern ist lediglich ein teurer, kurzweiliger Spaß in gigantischem Ausmaß. Natürlich freut das die Brauereien und die Stadt kann sich auch mit einem „Wirtschaftsmotor“ rühmen. Leider auf Kosten der Besucher und natürlich aller Cannstatter. Das aktuelle Niveau, auf dem sich das traditionelle Erntedankfest befindet ist beschämend für unseren Zeitgeist und das ungenutzte Potential an Mehrwert. Unserer Region geht es doch mehr als gut warum müssen wir den Fokus unseres wichtigsten Festes auf Kommerz durch Suchtbefriedigung legen? Eine sinnvolle Reform soll ein innovativeres Angebot schaffen, welches sich zurück auf die Wurzeln besinnt und kulturelle Erlebnisse in den Mittelpunkt rückt. Schausteller und Bierzelte dürfen dabei nicht fehlen, nur vielleicht in einem anderen Ausmaß. Durch frei werdende Flächen könnte z.B. ein Naherholungsgebiet im Herzen Cannstatts direkt am Fluss entstehen. Vielleicht mit dem Urban Garden des Züblin-Parkhauses als Modell für einen Stadtgarten zum mitmachen? Zuerst gilt es in einem Planungsteam die für die Bevölkerung sinnvollste Reform zu finden. In einer anschließenden Machbarkeitsstudie werden die Auswirkungen der Reform erörtert. Erst dann hätte man einen fundierte Gesprächsgrundlage.

Kommentare

11 Kommentare lesen

Stimmt, die Münchner wollen eigentlich auch kein Oktoberfest, sondern lieber was (Zitat) "reichhaltiges".
Im Grunde sind alle - hier wie dort - der elendigen Feierei und der klassischen Volksfest-Dinge wie (Zitat) "kultureller Verfall, Massenbesäufnis, Körperverletzung, Freiluft-Urinal und Vergewaltigung" längst überdrüssig.
Sie sind nur zu besoffen oder zu bespaßt, um es zu äußern.

Und eigentlich kommen die 4 Millionen Besucher auch recht widerwillig auf den Wasen, man muss sie fast dazu prügeln, hier ihr Geld auszugeben. Es sind auch kaum Stuttarter "Bürger" dabei.

Was stellen Sie sich denn unter einer (Zitat) "nachhaltigen und hochwertigen Volks- und Frühlingsfestkultur" so vor?
Helene oder wahlweise auch Ottfried Fischer live? Korbflechten? Oder, passend zur Ortschaft, Feinstaubalarm-Übungen?

Ja, das aktuelle Volksfest geht schon sehr (Zitat) "auf Kosten der Besucher" - die können einem von Herzen leid tun.

Vor allem aber gehen solche Vorschläge extrem auf Kosten der Nerven jener, die das hier für eine ernsthafte Veranstaltung halten.

Kleiner Tip: Schlagen Sie mal dieses Internetz auf. Dort finden Sie Berichte zum historischen Volksfest auf dem Schlossplatz 2018 (ja, 2018, nicht 1918).
Na, is das was?

330 Tage brachliegen?
Das sagt Wikipedia dazu:
"Auf dem Wasen finden neben den beiden Volksfesten in unregelmäßigen Abständen zahlreiche weitere Veranstaltungen, wie Zirkusvorstellungen, Sport- und Landwirtschaftsmessen, insbesondere das landwirtschaftliche Hauptfest sowie Freiluftkonzerte statt. Bei anderen Veranstaltungen im Neckarpark wird das Festgelände als Parkplatz genutzt. "

Das der Wasen den Bürgern kein unbedingt kulturell schönes Fest beschert ist klar. Ihren Gedanken dies für die Stadt und deren Bürger zu ändern teile ich jedoch ausdrücklich. Das Problem ist ja gerade, dass die heutigen Besucher genau so ein Fest wollen. Das dürfen sie meinetwegen auch haben. Es wäre aber schön, wenn es AUCH eine andere Form des Feierns geben könnte, die den Menschen, die nicht auf Party, Alkohol, Fahrgeschäfte und Bierzelte aus sind, gerecht werden würde. Über den kulturellen Stellenwert von Wasen im Vergleich zur Kultur eines eigentlichen Erntedankfestes (was mal der eigentliche Sinn war) lässt sich streiten.
Warum sollte sich das Fest Wasen und Zirkusveranstaltungen etc. nicht mit einem anderen Kulturprogramm und einer attraktiven Grünfläche mitten in der Stadt am Fluss verbinden lassen?
Niemand hat davon gesprochen den heutigen Wasen zu verbieten.

Genau, das ist dringend erforderlich.
Für die Bürger Cannstatts ist das Volksfest in der jetzigen Form eine gr0ße Belastung, sehr unangehnehm und auch gefährlich (Dreck, viele betrunkene Menschen) und damit unzumutbar.
Mein Vorschag zur Reform: alkoholfrei !

250 Tage ungenutze Brachflächen!?
Volksfeste müssen ja nicht immer im ‚Zentrum’ stattfinden - da lässt sich bestimmt ein anderer Platz finden.
Hier sollte ein ‚Stuttgarter See’ entstehen! Dann haben wir 250 Tage eine riesigen Badespass!

250 Tage Brachflächen - mitten im Zentrum!
Volksfeste müssen ja nicht immer im ‚Zentrum’ stattfinden - da lässt sich bestimmt ein anderer Platz finden.
Hier sollte ein ‚Stuttgarter See’ entstehen! Dann haben wir 250 Tage eine riesigen Badespass!

Ich bin für Alkohol- und Rauchverbot, weniger Salz und Fett in den Speisen.

Ich finde die Anregung, über die Verhältnismäßigkeit dieses Massenkonsum-Ereignisses nachzudenken, sehr berechtigt! Wenn wir nicht immer wieder Entwicklungen überdenken und umlenken, bleiben die Bürger+innen einer Gesellschaft nur Konsumten+innen und damit verführbare Hohlkörper, die die Industrie beliebig und vor allem maßlos mit Alkohol, Fett, Zucker und Chinaplastiksinnloszeug vollstopfen kann. Da mal drüber nachzudenken und die Segel in eine andere Richtung zu setzen wäre intelligent und mutig und das kann durchaus auch mit Spaß geschehen! Also: her mit der Machbarkeitsstudie!

Die Fläche ist wirklich ein trauriger Anblick wenn ohne Event. Man könnte vielleicht mal nach alternativen Flächen Ausschau halten und ein gemischteres Gestaltungskonzept untersuchen, d.h. ganz große Events (Volksfeste) raus aus der Stadt, kleinere Events (Circus ...) können bleiben, ein Teil der Fläche wird umgewidmet.

Eine solche Studie unterstütze ich.

Das Volksfest hat mittlerweile ein so großes Ausmaß angenommen, dass es für die Bürger in Bad Cannstatt tatsächlich eine große Belastung ist durch Müll, Betrunkene, wildes urinieren, Gestank nach Erbrochenem und natürlich auch die Verkehrs- und Parksituation nicht zu vergessen. Für dieses Fest sollte ein anderer Platz - außerhalb des Zentrums gefunden werden. Mit anderer Nutzung der frei werdenden Fläche auf dem Wasen könnte durch Anlegen eines Naturraumes direkt am Fluß viel getan werden für ein besseres Klima im Kessel Bad Cannstatt.

In diesem Vorschlag geht es um eine Machbarkeitsstudie! Das ist sinnvoll und nötig, um fundiert darüber debattieren zu können. Und, daß bei einer solchen Studie alle Beteiligten, also Bewohner, Zivilgesellschaft, Naturschutz, Tourismus, Schausteller, usw. mitgedacht werden müssen, ist klar.