Die heutigen Stuttgarter Messstationen sind ganz überwiegend so aufgestellt, dass sie einen höheren Stickstoffdioxidgehalt messen als der, der sich ergeben würde, wenn die in der EU-Richtlinie festgelegten Toleranzen genutzt würden. Am schlimmsten ist die Aufstellung der Messstation am Neckartor. Hier ist so ziemlich alles falsch, was man nur falsch machen kann. Mit den Messstationen soll der Wert gemessen werden dem die Bewohner eines Wohngebietes das ganze Jahr lang ausgesetzt sind. Dies ist bei der Messstation am Neckartor sicher nicht der Fall, denn in dieser Hausecke hält sich sicher kein Mensch ein ganzes Jahr lang auf, sondern nur wenige Minuten beim vorbei gehen.
Mein Vorschlag für den Bürgerhaushalt ist:
Zusätzliche Messstationen unter voller Ausschöpfung des rechtlichen Spielraumes der EU-Richtlinie aufstellen, um mit diesen Messstationen ein realistisches Bild von der tatsächlichen NO2-Belastung der die Menschen in Stuttgart im Jahresmittel ausgesetzt sind zu erhalten.
Kurze Zusammenstellung der Spielräume die in der EU-Richtlinie für die kleinräumige Aufstellung vorgesehen sind:
Der Luftstrom soll im Umkreis von 270° nicht beeinträchtigt sein.
Hindernisse z.B. Gebäude sollen einige Meter von der Messstation entfernt sein.
Der Messeinlass darf in einer Höhe bis 4 Meter (in begründeten Fällen auch noch höher) über dem Boden sein.
Der Messeinlass darf nicht in der Nähe von Emissions-Quellen angebracht werden.
Die Messstation darf bis zu 10 Meter vom Rand der Fahrbahn entfernt sein.
Die Messstation muss mindestens 25 Meter vom Rand einer verkehrsreichen Kreuzung entfernt sein. Diese Mindestforderung hat den Zweck, dass die Messstation außerhalb des Rückstaubereiches der vor der Ampel wartenden PKWs liegt. Wenn man nun wie am Neckartor eine wesentlich längere Rückstauzone hat, muss man auch weiter von der Kreuzung weggehen. Dies können dann 50 oder auch 200 m sein. Dies ist auf jeden Fall konform zu der EU-Richtlinie.
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