Kulturausgaben kürzen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Kultur
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Wirkung: 
Sparidee

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

89
weniger gut: -532
gut: 89
Meine Stimme: keine
Platz: 
2938
in: 
2013

Verglichen mit viele anderen Städten leistet sich Stuttgart enorme Kulturausgaben. Dabei profitieren nur wenige, meist sowieso schon gut betuchte Bürger, die regelmäßig beispielsweise ins Ballett oder Staatstheather gehen. Alle anderen bezahlen das Freizeitvergnügen dieser Bürger quasi mit und müssen gleichzeitig noch für ihr eigenes bezahlen, das nicht gefördert wird. Genauso ist nicht nachvollziehbar, wieso viele Millionen Euro für eine Elite-Ballettschule ausgegeben werden sollen, während das Geld bei normalen Schulen und Universitäten, die für unsere wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit nötig sind, eher knapp ist.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

10 Kommentare lesen

Mit der Verringerung des Kulturetats ist keinem geholfen. Am Ende werden vor allem kleine, feine Kultur-Akteure leiden. Das Staatstheater hat ohnehin einen Staatsvertrag mit dem Land. Darum heißt es auch Staatstheater. Außerdem ist der Kulturetat im Vergleich zu anderen Ausgaben winzig.
Für den gesamten Jahreskulturetat bekommt man wahrscheinlich gerade ein paar Tage Universitätsbetrieb.

Ein sehr schlechter Vorschlag. Nicht nur, weil hier das Verständnis für die Trägerschaft von Kultur- und Bildungseinrichtungen fehlt (was hat eine Uni mit dem Städtischen Kulturetat zu tun?). Besonders ist der Vorschlag abzulehnen, weil hier Rache das Motiv ist. Und das sollte kein Aspekt für eine Budgetplanung sein.

Kultur ist Bildung, dient der Reflexion und ist schlicht eine gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Notwendigkeit! Stuttgartern, die wenig oder keine Kultureinrichtungen nutzen, fallen bei dieser Gelegenheit leider nur die großen Akteure - Staatstheater - ein... Wissen Sie, dass es eine unglaubliche Vielzahl an kleinen Bühnen und Veranstaltungseinrichtungen gibt, die für jeden Geschmack und jeden Bildungsstand etwas Passendes bieten? Verschiedenste dieser Einrichtungen werden gefördert, glücklicherweise, auch wenn man natürlich über die Verteilung streiten kann... In der Kultur und genauso bei klassischen Bildungseinrichtungen, wie Schulen und Unis, braucht es sowohl die Eliteförderung als auch das breite Angebot.

Ich habe ja geschrieben, kürzen, nicht komplett streichen.

Mag ja sein, dass das Staatstheater einen Staatsvertrag mit dem Land hat, wieso beteiligt sich die Stadt dann laut https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/broschuere/56 mit 28 Millionen EUR an der Sanierung? Außerdem wurde laut dem Stuttgarter Kultur- und Medienbericht 2012 (http://www.stuttgart.de/img/mdb/item/307473/79850.pdf) in den Jahren 2010/2011 42 Millionen EUR (über 41% des Gesamtbudgets des Kulturamts!) für das Staatstheater an das Land überwiesen. Ebenso "Städtischer Anteil an John Cranko Schule" mit 16 Millionen EUR!

Das muss doch nicht von der Stadt gefördert werden, das sollte sich auch über entsprechende Stiftungen finanzieren lassen, für die man freiwillig spenden kann, aber nicht muss. Hier wird in für mich nicht hinnehmbarer Weise der "Kulturmarkt" verzerrt. Ich muss nun (indirekt) für Staatstheater und die John Crako Schule bezahlen, was absolut nicht meinen Geschmack trifft, gleichzeitig aber den "vollen Preis" für die Musicals im SI-Centrum oder Kino-Filme (keine "künstlerisch wertvollen" Filme, die fast niemand sehen will, und deshalb gefördert werden, sondern normale "Blockbuster") bezahlen, die nicht, oder wenn dann nur minimal gefördert werden. Staatliche Förderung für einzelne Feste/Festivals (die der ganzen Bevölkerung offen stehen) oder als Anschubfinanzierung für Einrichtungen, OK, aber dauerhafte Einrichtungen sollten sich auf Dauer auch selbst (oder über Stiftungen) finanzieren, erst recht, wenn es die Größe des Staatstheaters annimmt. Und ob wir noch ein Museum brauchen, das von der Stadt mit 36 Millionen EUR finanziert ist, da bin ich mir auch nicht so sicher...

Sehr schlechter Vorschlag!!! Kultur ist zwar auch ein Freizeitvergnügen, aber nicht nur. Sie hat auch mit Bildung zu tun, gerade für Menschen die nicht mehr zur Schule gehen oder studieren, mit Reflexion, mit der Schaffung von Gemeinschaft, Identität.. Ganz abgesehen davon ist es ein Vorurteil, daß kulturell interessierte Bürger meist gut betucht sind! Es ist wichtig, dass Theater, Musik, Museen für alle bezahlbar sind.

Diesen Vorschlag unterstütze ich gerne!

Wer kulturelle Angebote in Anspruch nimmt, soll dafür, wie überall im Leben, auch zahlen. Gehe ich ins Kino, zahle ich dafür. Besuche ich Freizeitparks, zahle ich dafür. Kaufe ich mir Bücher oder Tonträger, zahle ich dafür. Kaufe ich mit plastische Kunst oder Bilder, zahle ich dafür.

Weder käme es mir in den Sinn, noch sehe ich es ein, andere Leute für meinen Kunstgenuß zahlen zu lassen.

Besonders krass finde ich das Beispiel des Theaterhauses Stuttgart. Da wird sich doch tatsächlich im Programmheft beklagt, daß die Stadt "nur" 75 % der Kosten trägt. Das muß man sich mal vorstellen. Das finde ich nicht nur ärgerlich, das ist schon dreist.

"Wenn ich das Wort 'Kultur' höre, ziehe ich meinen Revolver!"
(Goering)

Das, was heute so als "Kultur" bezeichnet und auch politisch gefördert wird, ist nichts anderes als gepflegte Langeweile, politisch-korrektes Einerlei und Ringelpietz mit Anfassen. Ausgerechnet das Theaterhaus mit seinen gähnend langweiligen Angeboten beklagt sich!

Kultur, die sich nicht selbst tragen kann und nach staatlicher Förderung ruft, langweilt mich! Deshalb: Volle Zustimmung! Sollen die Biederbürger doch ihre "Kultur" selbst bezahlen!

Einige Kommentatoren vermischen da einiges. Nicht alles, was sich Kultur nennt, fördert die Bildung. Besonders die Theater haben hier in den letzten Jahrzehnten ziemlich nachgelassen. Deshalb: guter Vorschlag, gute Begründung.

So ein idiotischer Vorschlag! Kultur macht den Mensch zum Menschen und gehört gefördert wo es nur geht! Ohne Kultur geht auch die freie Wirtschaft den Bach runter und Kultur darf auch nicht gegen Soziales ausgespielt werden, beides muss ausgewogen von öffentlicher Hand unterstützt werden!

Dass nur wenige von der Kulturförderung profitieren ist ein gern gepflegter Mythos. Das Gegenteil ist der Fall. Die Förderung macht es möglich, dass auch weniger Betuchte, sich Hochkultur leisten können. Man schaue sich nur einmal die Preise im nicht geförderten Festspielhaus Baden-Baden an. In Stuttgart dagegen kann man für 8 Euro in die Oper gehen. Zudem ist zu sagen, dass zum Beispiel auch Kinofilme gefördert werden, direkt über Filmfonds, indirekt über die Fernsehanstalten.