Festival der Kulturen auf dem Marktplatz ohne Abbau für Wochenmarkt

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Stadtbezirk: 
Stuttgart-Mitte
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Thema: 
Kultur
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Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

499
weniger gut: -150
gut: 499
Meine Stimme: keine
Platz: 
74
in: 
2013

Das Sommerfestival der Kulturen ist ein anerkanntes und wichtiges Ereignis, das seit vielen Jahren auf dem Stuttgarter Marktplatz stattfindet. Leider ist es den Stadtoberen seither nicht wichtig genug um den Wochenmarkt am Donnerstag und Samstag zu verlegen. Beim Weihnachtsmarkt und Weindorf wird der Wochenmarkt ja sogar wochenlang verlegt. So müssen die Festivalbetreiber und Vereine zweimal abends alle Stände und Tische etc. den ganzen Marktplatz räumen und morgens wieder aufbauen. Eine Zumutung, die viel Kraft raubt.
Es wäre also wünschenswert, dass die Migrantenvereine in Deutschlands vorbildlichster Multikultistadt das Kultur-Festival ohne diesen Kraftakt feiern können.

Gemeinderat prüft: 
ja
Stellungnahmen und Beschlüsse
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Vorschlag wurde vom Gemeinderat nicht aufgegriffen.
Von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Die Diskussion um die Verlegung des Wochenmarktes zu Gunsten der Veranstaltung „SommerFestival der Kulturen" ist nicht neu und in den vergangenen Jahren im Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen und im Bezirksbeirat Mitte auch mehrfach behandelt worden.

Eine Verlegung des Wochenmarkts ist lediglich für das Weindorf und den Weihnachtsmarkt zugelassen, was auch von den Marktbeschickern akzeptiert wird. Ansonsten muss der Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen in jedem Einzelfall — nach Anhörung des Bezirksbeirats Mitte — über die Verlegung des Wochenmarktes entscheiden (Ziffer 1.6 der 2007 neu gefassten Sondernutzungsrichtlinien Innenstadt — Anlage).

Das SommerFestival der Kulturen hat erstmals im Jahre 2003 auf dem Marktplatz stattgefunden. Der Auf- und Abbau für die Veranstaltung wurde im Anschluss an den Wochenmarkt, der am gleichen Tag auf dem Platz abgehalten wurde, vorgenommen.

Bei der im darauf folgenden Jahr durchgeführten Veranstaltung wurde anlässlich der 25-jährigen Städtepartnerschaft mit Kairo mit Zustimmung des Ausschusses für Wirtschaft und Wohnen der Wochenmarkt am Samstag auf die Königstrasse verlegt.

Am Samstag, 23. Juli 2005 wurde der Wochenmarkt aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft mit Cardiff im Rahmen des SommerFestivals der Kulturen ebenfalls auf die Königstrasse verlegt. Aufgrund dieses Jubiläums. hat der Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen in seiner Sitzung am 8. April 2005 der Verlegung zugestimmt, allerdings mit dem Vorbehalt, künftig Anträge auf Verlegung des Wochenmarktes im Interesse der Marktbeschicker abzulehnen.
Auch in den Folgejahren ist die Verwaltung in Abstimmung mit dem Ausschuss bei dieser restriktiven Haltung geblieben.

Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Forum der Kulturen wurde im Jahr 2011 erneut der Antrag gestellt, den Wochenmarkt zu verlegen, um die Fest-Infrastruktur nicht so häufig auf- und abbauen zu müssen. Dem Antrag ist nicht stattgegeben worden. Vielmehr wurde an der klaren Linie der letzten Jahre festgehalten, den Wochenmarkt nur bei herausragenden Veranstaltungen zu verlegen. Um dem Forum der Kulturen entgegen zu kommen, wurde 2011 ein Kompromiss dahin gehend gefunden, dass einige Aufbauten/Zelte des Sommer Festivals auch während der Abhaltung des Wochenmarktes nicht abgebaut werden müssen, die Wochenmarkt-Beschicker bauen Ihre Stände kleiner auf und die Fahrzeuge weichen auf die Taxispur in der Münzstrasse aus. Ferner werden die Fahnenmasten auf dem Marktplatz für die Dauer der Veranstaltung entfernt.

Diese Kompromisslösung wurde von allen Seiten als gut empfunden und seither so praktiziert.

Bezirksbeiratshinweis: 

Der Bezirksbeirat sieht hier keine Haushaltsrelevanz. Allerdings setzt sich der Bezirksbeirat seit Jahren vehement dafür ein, dass der Wochenmarkt keinen Sonderveranstaltungen auf dem Marktplatz weichen muss. Hierzu zählt auch das Festival der Kulturen. Aus Sicht des Bezirksbeirats kann auch für diese willkommene Veranstaltung leider keine Ausnahme gemacht werden, um keinen Präzedenzfall zu schaffen.

Kommentare

17 Kommentare lesen

Das ist vollkommen richtig. Zudem möchte ich anmerken: Die Regelung, dass das Festival mit hochklassigen Bands um 22 Uhr zu Ende sein muss aufgrund von Lärmschutz für Anwohner/innen ist ein Witz. Denn gleichzeitig ertragen die Anwohner anderer Stuttgarter Straßen Lärm (und zwar richtigen Lärm!!!!) bis morgens um 5 Uhr (siehe Theodor-Heuss-Str.).

Als jahrelange Besucherin des Festivals der Kulturen kann ich diesen Vorschlag nur unterstützen! Erstens ist die Ungleichbehandlung zu "kommerziellen" Anbietern auf Weindorf und Weihnachtsmarkt nicht einzusehen. Zweitens halte ich es für unzumutbar, das ausschließlich von ehrenamtlichen Helfern getragene Festival dadurch zusätzlich zu beeinträchtigen. Wer sich anschaut, welche Vielfalt an Menschen sich auf dem Festival findet, wird staunen. Nach meiner Beobachtung gibt es keine zweite vergleichbare Veranstaltung in Stuttgart, auf der das Spektrum der gesamten (!) Bürgerschaft vertreten ist und so friedlich nebeneinander funktioniert. Das Flair ist einfach unvergleichlich :-)

Mit dem Festival der Kulturen ist die Welt zu Gast in Stuttgart. Die Welt geht aber nicht wegen dem Wochenmarkt nach Hause (wohin sollte sie da?) oder mit dem Sonnenuntergang ins Bett. Der Wochenmarkt präsentiert sich der Welt zu Ehren auf der Königstraße und die Festival-Konzerte enden spätestens um 23 Uhr. So freut sich die Welt über Stuttgart!

Absolut sinnvoller und nachvollziehbarer Vorschlag, der ohne weiteres umgesetzt werden könnte: mir tun die vielen ehrenamtlichen Helfer und Vereine jedes Jahr leid, wenn sie nach all dem Einsatz auch noch alles ab- und am nächsten Nachmittag wieder aufbauen müssen. Total unnötig - daher: volle Zustimmung!

Wenn es diesen Vorschlag nicht schon gäbe, hätte ich ihn selbst eingebracht.
Hundert( e) ehrenamtliche Helfer bereiten eines der besten Festivals in Stuttgart, alles ohne jede materielle Entschädigung. Zur " Belohunung" dürfen sie dann noch fast jeden Tag auf- oder abbauen. Als hätten diese Mitarbeiter nicht genug zu tun, abgesehen von der Ungleichbehandlung mit anderen Events( Weindorf, Weihnachtsmarkt..)

Ein wirklich wichtiger Vorschlag! Zum einen dient das Festival der Stadt seit vielen Jahren als Aushängeschild für ein weltoffenes Stuttgart und gelungene Integration - hier sieht und fühlt man unmittelbar, wie kulturelle Diversität im besten Sinne gelebt wird. Zum anderen fühlen sich viele der Ehrenamtler, die sich beim Festival mit höchstem Engagement alle Jahre wieder in die Bresche werfen, durch den kräftezehrenden und demotivierenden mehrmaligen Auf- und Abbau wegen des Wochenmarkts nicht nur nicht wertgeschätzt, sondern von Seiten der Stadt mehr und mehr "in den Hintern getreten" - was in krassem Widerspruch zu der immer wieder betonten angeblichen Wertschätzung des Ehrenamts von städtischer Seite steht. Es stünde Stuttgart also in beiderlei Hinsicht gut an, für dieses Festival Flagge zu zeigen und mit der Verlegung des Wochenmarkts ein sichtbares Zeichen zu setzen!

ja. das Verlegen wäre wirklich sinnvoll. Allerdings würde ich nicht einen Lärm gegen den anderen ausspielen, nach dem Motto: guter Lärm, böser Lärm. Man sollte sich zusammensetzen. da finden sich bestimmt Lösungen!

Dieser Vorschlag ist für alle Personen, die an diesen konkreten Tagen einen Stand auf- und wieder abbauen müssen, von Vorteil. Zwei Verlegungen des Stuttgarter Wochenmarktes mehr im Jahr, sollten nicht als Verdrängungstaktik verstanden werden. Der Wochenmarkt hat nach wie vor die Vormachtstellung auf dem Stuttgarter Marktplatz. Das Festival der Kulturen lässt sich halt nicht irgendwo anders in Stuttgart verlegen an diesen beiden Tagen. Da würden auch die Besucherinnen und die Besucher bei solch einer Maßnahme nicht mehr mitmachen.

Ich möchte mich bei der Stadt Stuttgart dafür bedanken, dass das Sommerfestival jährlich stattfinden kann indem der Marktplatz zur Verfügung gestellt wird. Der Veranstalter (Forum der Kulturen Stuttgart e.V.) wird u.a. auch von der Stadt Stuttgart getragen. Das ist sehr gut investiertes Geld, denn die Arbeit des Forums umfasst wesentlich mehr als das Sommervestival.
Durch die zusätzlichen Auf- und Abbauarbeiten entstehen nicht wenig Kosten, die dadurch eingespart werden könnten, wenn dem Festival nun ein ähnlicher Status anerkannt wird, wie dem Weihnachtsmarkt und dem Weindorf, was rein kommerzielle 'Feste' sind. Das Sommerfestival ist einzigartig für die Region und eine riesen Bereicherung für die Stadt Stuttgart und muss unbedingt im nächsten Haushalt besser berücksichtigt werden.

Das sommerfestival ist ein höhepunkt im stuttgarter kulturleben. Es wird von jung und alt besucht.
Durch die ehrenamtliche mithilfe vieler bürger kann das festival ohne eintritt mit so guten musikgruppen stattfinden.
Fremde bürger wundern sich, dass wegen des wochenmarktes alles ab.-bzw aufgebaut werden muss. Der Maktplatz ist von der lage ein idealer veranstaltungsort mit dem wochenmarkt müsste eine einigung möglich sein.

Vielleicht ein bisschen naiv, aber ein Kompomissvorschlag: Gibt es die Möglichkeit, nur die Bänke in der Mitte für den Wochenmarkt abzubauen, ohne die Stände ebenfalls abbauen zu müssen? In der Mitte zwischen den Ständen ist ja schon recht viel Platz.

Die Verlegung des Wochenmarktes ist eine geübte Praxis. Sie würde auch anerkennen, dass das Miteinander der Kulturen in Stuttgart mittlerweile so weit gewachsen ist, dass die vertretenen Kulturen und ihr Beitrag zum Leben der Stadt nicht unnötig mit Aufwand und Kosten nächtlicher Abbauaktionen und folgender Wiederaufbauarbeit belastet werden müssen.

Unvorbereitete Wochenmarktbesucher könnten so außerdem erstmals ein schönes Fest entdecken...

Auch ich finde, dass der Auf- und Abbau für die Helfer dieses wunderbaren und großartigen Festivals eine unglaubliche Zumutung ist. Bis tief in die Nacht muss abgebaut und nach dem Wochenmarkt in einem atemberaubenden Tempo alles wieder aufgebaut werden, damit die Stände rechtzeitig öffnen können (und das bei jedem Wetter - ich habe das mal bei strömendem Regen miterlebt). Ich denke, es ist nach so langen Jahren an der Zeit, das endlich zu ändern!

Jedes Jahr empfinde ich das Auf- und Abbauen als Schickane, die den vielen Ehrenamtlichen des so phantastischen Festivals zugemutet wird. Man/frau hat den Eindruck, dass dieses so liebevoll ausgerichtete internationale Festival nur geduldet wird und nicht willkommen ist. Der Marktplatz ist als Festivalort für die Kulturen einzigartig: ALLE sind gemeinsam MITTENDRIN dabei. Was für ein Zeichen der Stadt!
Ich gehe gerne auf den Markt, wenn er auf der Königstrasse ist - der hat dort auch seinen Charme.

Das Ab und Aufbauen empfinde ich als nicht angebracht, die Argumente kenne ich...beim Weindorf und Weihnachtsmarkt macht man doch auch eine andere Regelung...ist der Beitrag des Festivals der Kulturen "weniger Wertvoll"?

Dieser Auf- und Abbau der gesamten Zelte auf dem Marktplatz ist eine Zumutung für alle ehrenamtlichen Helfer und Migrantenkulturvereine auf dem SommerFestival der Kulturen. Die Stadt Stuttgart lobt sich mit der Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements: wo bitte schön wird das Engagement der SommerFestival-Ehrenamtler gewürdigt? Hut ab vor diesen Leuten, die trotz erschwerter Bedingungen (und zwar meine ich den Wochenmarkt) noch ehrenamtlich sich einbringen und dieses Festival erst möglich machen!!!! Ehrenamt muss sich wieder lohnen und Spaß machen - ohne waghalsige Abbau-Arbeiten nachts!

Von Anfang an habe ich dieses Festival unterstützt und bin immer wieder begeistert über dieses vielseitige Angebot und das ehrenamtliche (und hauptamtliche) Engagement. Die Umsetzung dieses Vorschlages ist überfällig und wird der Bedeutung dieses Festivals für unsere Stadt gerecht. Für die Marktbetreibende wäre es prima, wenn es weniger kommmerzielle Veranstaltungen zu Marktzeiten gäbe.