ESG/Patrizia-Wohnungen zurück kaufen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart-Nord
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Thema: 
Wohnungsbau, Wohnen
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

258
weniger gut: -138
gut: 258
Meine Stimme: keine
Platz: 
519
in: 
2013

Im Jahr 2012 wollte die Stadt 3900 ESG-Wohnungen im ganzen Stadtgebiet von der LBBW erwerben, um preiswerten Wohnraum zu erhalten. Das gelang damals nicht. Der neue Eigentümer/Immobilienspekulant Patrizia AG/Augsburg erwirtschaftet nach Medienberichten damit jetzt eine Rendite von 8 %. Dies wird dadurch erreicht, dass die Patrizia die Mietpreise konsequent nach oben treibt und damit die wirtschaftlich oft schwachen Mieter in Zukunft aus ihren Wohnungen und aus dem Stadtgebiet vertreibt.

Wenn es der Stadtverwaltung mit dem Ziel des Erhalts von preiswertem Wohnraum ernst ist, muss sie jetzt Rückkaufverhandlungen mit der Patrizia AG und ihrem Verwalter Südewo aufnehmen.

Gemeinderat prüft: 
nein
Stellungnahmen und Beschlüsse
Bezirksbeiratshinweis: 

Dieser Vorschlag wird durch den Bezirksbeirat Nord nicht unterstützt. Die Stadt hat inzwischen, z. B. mit der beschlossenen Erhaltungssatzung oder auch der Anwendung des SIM bei Aufsiedlungsmaßnahmen entlang der Nordbahnhofstrasse, einen anderen Weg zur Sicherung des sozialen Gefüges im Nordbahnhofviertel beschritten.

Kommentare

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Nu durch den Rückkauf wird es gelingen, den heutigen sozialen Mix z.B. im Nordbahnhofsviertel zu erhalten. Dass der Rückkauf wirtschaftlich sinnvoll sein kann zeigt, dass die Patrizia AG nach allerneuesten Angaben (StN/Wirschaftsteil vom 21./22.3.)im letzten Jahr eine Rendite von rund 11 % erwirtschaftet hat. Das heißt, dass bei deutlich geringeren Mietsteigerungen auch noch positiv zu wirtschaften ist. Sollte ein Rückkauf nicht gelingen, wird dies das Ende der heutigen oft schwach gestellten Mieter im Nordbahnhofsviertel bedeuten.

Der Patrizia Deal

Ein Konsortium unter der Führung der Patrizia AG
kaufte am 15.Februar 2012 -
die ursprünglich von der Eisenbahn Siedlungs-Gesellschaft ESG gGmbH
für Eisenbahner errichteten erschwinglichen Wohnungen -
vom aktuellen Eigentümer oder Verwalter (nichts genaues weis man nicht)
der Landesbank Baden-Württemberg. (LBBW) die selbst im öffentlichen Eigentum ist.

Noch unbestätigte Daten:
Kaufpreis: ~1.435 Mio €,
davon waren ~800 Mio € (d.h. mehr als die Hälfte) Kredit gegeben von eben der LBBW
für insgesamt ~21.500 Wohnungen
Daraus ergibt sich ein durchschnittlicher
Kaufpreis pro Wohnung von ( 1.435.000.000/21.500=) 66.744 €
Bei den aktuellen Preisen für Immobilien – die ja derzeit im Unterschied zu anderen „Geldanlagen“ als sichere Kapitalanlagen gelten können – scheint dieser Preis weit unter dem aktuellen Wert zu liegen.
Es besteht daher der Verdacht der Untreue begangen durch die Vertreter (Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats?) der Verkäuferin, der LBBW.
Umso mehr als gar nicht der vereinbarte Kaufpreis gezahlt wurde, sondern die Verkäuferin der Käuferin (!!!) einen Kredit von 800.000 € einräumte.
Dies obwohl die LBBW selbst von der Landeshauptstadt Stuttgart finanziell gestützt werden muss.
Effekt: Die Verantwortlichen der Landeshauptstadt Stuttgart stellen der LBBW finanzielle Mittel zur Verfügung die mittelbar für die Stützung des Verkaufs von gemeinnützigen Wohnungen an ein privates Konsortium verwendet wurden.
Das ist eiskalter Verrat an Menschen, die auf erschwingliche Mietwohnungen angewiesen sind. Für den Erwerb der Wohnungen durch die SWSG fehlten angeblich 30 Mio um den gleichen Kaufpreis an die LBBW aufzubringen.
Die Sache stinkt zum Himmel.
Eine Untersuchung der Umstände des Patrizia Deals auf Untreue und die Rückabwicklung dieses Kaufvertrages ist daher angebracht.