Fachkraftstelle für Beratung homosexueller Menschen

|
Stadtbezirk: 
Stuttgart-Süd
|
Thema: 
Gesundheit
|
Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

210
weniger gut: -180
gut: 210
Meine Stimme: keine
Platz: 
1252
in: 
2013

Die gesellschaftliche Öffnung gegenüber homosexuellen Menschen schreitet in der Gesellschaft voran. Das ist auch daran festzustellen, dass die Anfragen unterschiedlicher Beratungsstellen, von Jugendeinrichtungen, Schulen und Betreuungsangeboten in der Stadt stetig zunehmen. Es gibt dafür stadtweit bisher keine Anlauf- und Beratungsstelle, die hauptamtlich Auskunft und Beratung anbieten kann. Der gestiegene Bedarf ist ehrenamtlich nicht mehr abzudecken. Insbesondere professionelle Einrichtungen wollen zu ihren üblichen Öffnungszeiten Auskunft, was regelmäßig Zielkonflikte produziert oder die Kontaktaufnahme in die Länge zieht. Mit dem Weissenburg e.V. steht ein Träger zur Verfügung, der lokal verankert und auch über die Stadtgrenzen hinaus für seine bisher 17-jährige Selbsthilfetätigkeit bekannt und anerkannt ist. Die Einrichtung einer Fachkraftstelle würde das Angebot ausweiten und könnte im Verbund mit anderen Beratungs- und Hilfeeinrichtungen der Stadt einen bisher fehlenden Baustein sinnvoll ergänzen und so auch homosexuell veranlagten Menschen professionelle Vermittlung garantieren. Die Vielfalt der Stadt wäre damit um eine Facette reicher. Homosexuellen Mitmenschen könnte einmal mehr die Botschaft vermittelt werden, dass sie Teil der Stadtgesellschaft sind und ihre Belange auch von der Landeshauptstadt Stuttgart ernst genommen werden. Eine entsprechende Vernetzung mit anderen Beratungsstellen etc. existiert bereits oder ist kurzfristig herzustellen. Die Fachkraftstelle sollte idealerweise in einen männlichen und einen weiblichen Part aufgeteilt werden, damit beide Geschlechter ihre persönliche Ansprechperson haben.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

1 Kommentar lesen

Vor ca. 20 Jahren zog ich nach Stuttgart, 2 Jahre nach meinem coming out als schwuler Mann. Es gab viele Initiativen und Selbsthilfen, viele engagierte Männer (und Frauen auf lesbischer Seite) habe ich kennen gelernt, und nicht zuletzt mich selbst eingebracht. Zu keiner Zeit konnte ich jedoch zu einer Beratungsstelle gehen, in der ein von der Stadt Stuttgart Beauftragter Mensch mich kompetent über Fragen von "Normalität", Sexualität, coming out oder bei Problemen hätte beraten können. In anderen großen Städten bzw. Landeshauptstädten gibt es diese Stellen, meist seit den 80er Jahren. Der Verein Weissenburg und dessen Zentrum, in dem nahezu alle schwullesbischen Vereine und Initiativen ihr Büro, Postfach, ihren Versammlungsraum oder Treff haben, ist für eine solche Stelle, die die Stadt Stuttgart, so rege ich an, mit einem Hauptamtlichen Mitarbeiter (-in) in Vollzeit ausstatten sollte, der richtige Träger am richtigen Ort.