Sanierung der Oper, aber nicht für 1 Mrd. EUR ohne dass alle Bürger einen Mehrwert haben

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Weitere
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Wirkung: 
Sparidee

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

390
weniger gut: -243
gut: 390
Meine Stimme: keine
Platz: 
1084
in: 
2021

Laut Internetseite der Oper wird die Sanierung der Oper 550 Mio. EUR, inklusive Baukostensteigerungen und Risikopuffer 960 Mio. EUR kosten. Eine Sanierung des Gebäudes ist ohne Zweifel notwendig. Es geht hier aber um ein Gebäude, welches nur von einem sehr kleinen Teil der Bürger genutzt wird. Daher ist im 1. Schritt durch die Stadt darzulegen, ob tatsächlich alle Alternativen ausreichend geprüft wurden:
- warum wurde nicht ein Neubau ins Auge gefasst, z.B. auf dem S21 Gelände oder als Ersatz für freiwerdende Gebäude auf der Königstraße, so könnte auch auf eine sehr teure Interimsspielstätte verzichtet werden (Kostenschätzung 85 Mio. EUR).
- warum soll das Kulissengebäude 200 Mio. EUR ohne zusätzliche Baukostensteigerungen kosten?
- Ist eine Kreuzbühne wirklich zwingend erforderlich? Andere Opernsanierungen haben gezeigt, dass gerade die Komplexität einer solchen Bühne zu massiven Kostensteigerungen und zeitlichen Verzögerungen führen kann.
In Summe wäre eine Investition von 1 Mrd. EUR in die bestehenden Altbauten eine vertane Chance für die städtebauliche Weiterentwicklung und die Öffnung der Oper für alle Bürger, wie es z.B. mit dem Besuchermagneten Elbphilharmonie gelungen ist.

Kommentare

18 Kommentare lesen

Brauchen wir unbedingt eine Interimsspielstätte? Ich finde dieses Geld sollte gespart und in die Sanierung der Oper zugeteilt werden. Für Aufführungen kann ja eine (Messe-) Halle gemietet werden.

Gute Opernaufführungen sind sicher auch in Zukunft ohne Kreuzbühne möglich

Gute Opernaufführungen sind möglich, wenn gute Choreograf*innen, gute Sänger*innen, gute Mitarbeiter*innen involviert sind und eine gute Beleuchtung/gute Akustik die Szene auf der Bühne spannend machen. Dazu braucht man nicht ein Opernhaus für fast 1 Milliarde Euro.

Es wäre wünschenswert, wenn die Stuttgarter, die stolz auf ihr Opernhaus sein können, bei der Sanierung nicht unbedingt der Sparfuchs sein müssen. Wenn man sieht wie bedenkenlos für ein unsinniges Projekt wie Stuttgart 21 Gelder verschleudert werden, da ist sicher wesentlich besser, unsere Oper dringend zu sanieren. Und wieviel Geld wird in den VfB von der Stadt investiert?

Das Opernhaus darf Geld kosten.

Ich bin für eine Opernsanierung aber nicht für 1 Milliarde Euro. Mir scheint Stuttgart und das Land haben jeglichen Bezug zum Geld verloren. Erst eine U-Bahn Station für mehrere Milliarden Euro ( Das entspricht ca. 5 Elbphilharmonien oder 4 Burj Khalifa (höchstes Haus der Welt mit 828 m Höhe) und dann 1 Milliarde Euro für ein Gebäude, dass dann trotzdem noch nicht modernen Ansprüchen genügen würde. Ohne jegliche Außenwirkung und ohne zusätzlichen Nutzen für die Stadt. Ein Neubau für 1 Milliarde ( gerne auch weniger) mit vielen öffentlichen Bereichen und auch Nutzungsmöglichkeiten außerhalb von Opernaufführungen würde für uns Stuttgarter und als Werbeträger für die Stadt weit mehr bringen.

Dieses ewige Lamento! Genau deshalb findet dieser Stillstand statt. Die Kunst, die dort erbracht wird, ist Weltspitze! Weltspitze! Das darf uns ruhig eine Milliarde sein. Seltsam übrigens: das Verbuddeln von 300 Millionen Euro plus x für einen Rosensteintunnel zahlen wir anscheinend ohne wenn und aber. Dabei kann auch niemand wissen, ob wir dieses massive automobile Verkehrsaufkommen auch noch in zehn Jahren haben!

Baut lieber ein neues, größeres Opernhaus und benutzt diesen wunderschönen Bau für was anderes.

Ich war noch nie in unserer Oper. Ist sie wirklich so baufällig? Einsturzgefährdet oder worum geht es genau? Die Schule unseres Sohnes und viele andere Schulen sind baufälliger und da passiert auch nichts. Ich habe grundsätzlich nichts dagegen Geld in die Kultur zu stecken, aber meiner Meinung nach stehen beim Thema Modernisierung städtischer Gebäude andere Objekte weiter oben auf der Prioritätenliste. Ich weiß, dass unsere Kinder nicht jeden interessieren, aber sie sind die, die mal eure Rente zahlen und weitere Steuergelder abdrücken werden.

dann könnten wir ja auch gleich das autofahren subventionieren!1!!1

(ich habe gar kein auto)

Wer hier behauptet, dass 1 Mrd für die Oper gerechtfertigt ist, hat vermutlich keine Kinder an einer der baufälligen Schulen in Stuttgart. Ich schon. Über die Oper können wir nachdenken, wenn alle Schulen sich in einem Zustand befinden, auf den man stolz sein kann.

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Schulen sind baufällig, aber ich würde nicht Opernsanierung gegen Schulsanierungen ausspielen.
Um die hohen Sanierungs-Kosten der Oper zu rechtfertigen sollte das Opernhaus danach auch tagsüber geöffnet sein, z.B. für Gastro oder kostenlose Veranstaltungen, um die mögliche Schwellenangst vor dem Kulturtempel zu mindern und Menschen mit weniger Geld den Zugang zu ermöglichen.

Eine Milliarde Euro für eine Kultureinrichtung auszugeben welche nur von einem extrem kleinen Teil der BürgerInnen konsumiert wird ist eine Luxusentscheidung. Wenn es unausweichlich ist, dass die Oper in einem solchen Kostenrahmen saniert wird, dann muss diese über den kulturellen Aspekt der Aufführung hinaus das Stadtbild aufwerten. Sie muss eine touristische und städtebauliche Attraktion werden sodass alle etwas davon haben. Und da ist die Elbphilharmonie natürlich ein Vorbild. Sie kostete auch nach allen Steigerungen und Verzögerungen nur die Hälfte dessen was für die Stuttgarter Oper veranschlagt ist und war (und ist nach wie vor) auf Titelseiten in der gesamten Welt vertreten. Und zwar nicht in erster Linie ob der aufgeführten Kunst sondern wegen des spektakulären Baus.
Wer bei dieser Größenordnung der Investition einzig daran denkt welche (im besten Sinne elitäre) Kunst aufgeführt würden könnte, der denkt nicht an seine MitbürgerInnen. Deshalb ganz klar: Neubau mit Architekturwettbewerb!

Für S21 gibt die öff. Hand 10 Mrd aus, obwohl es keinen Nutzen bringt. Da ist eine Mrd für die Oper nicht zuviel, zumal es was bringen wird - wie oft war in Stuttgart die Oper des Jahres?

Können die Stuttgarter eigentlich rechnen? Jeden Stuttgarter kostet diese Luxussanierung fast eintausend Euro. Es gibt keine Person namens Stadthaushalt. Das ist *Euer* Geld, das da verschleudert wird.

Für die Kunstform Oper gibt es so gut wie kein Nachwuchspublikum. Kann man sehr gut in allen Vorstellungen außer den Premieren sehen. Die sind nämlich halb leer. Beim Ballet sieht's schon anders aus, aber die machen ihre Ballettabende, die fast schöner als die Handlungsballette sind, und wo es auch moderne Choreographien gibt, im Kleinen Haus.
Der Rosensteintunnel und die U-Bahnhaltestelle sind zwar auch rausgeschmissenes Geld. Auf der anderen Seite wurden jahrelang Projekte, die vor allem auch der Jugend zugute gekommen wären unterbunden, damit das Geld für alle diese Groß-und Prestige-Dinosaurierprojekte da ist.
Es muss dringend mehr in die Zukunft gedacht werden.

Also ich sehe auch immer wieder jüngere Leute in Konzerten oder Aufführungen....