Kein Umbau der Waiblinger Straße

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Stadtbezirk: 
Bad Cannstatt
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Thema: 
Verkehr
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Wirkung: 
Sparidee

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

107
weniger gut: -184
gut: 107
Meine Stimme: keine
Platz: 
2519
in: 
2013

1) Kein Sicherheitsgewinn. Entsprechende Untersuchungen der Bundesanstalt für Straßenwesen oder Universität Lund, Schweden, zeigten auf daß das Risiko auf Radverkehrsanlagen höher ist als auf der Fahrbahn. Gründe sind unter anderem die Führung einer Spur für den geradeaus fahrenden Verkehr rechts von Rechtsabbiegern. Radfahrer werden quasi aus der Wahrnehmung der Autofahrer heraus genommen. Radverkehr im Sichtfeld des übrigen Verkehrs ist vorzuziehen.

2) Der Kfz-Verkehr wird sich nur gering vermindern. Verkehr in der Waiblinger Str. besteht zum überwiegenden Teil aus Anliegern von Bad Cannstatt und Fellbach, die nicht über die B14 ausweichen werden.

3) In der StZ vom 22.02.13 ist ein Zitat von Herrn Conzelmann, SPD mit dem wahren Grund des Umbaus: Verkehrsberuhigung. Abgesehen von Zweifeln, ob dies wirklich stattfindet setzen die StVO und die zugehörigen VwVdem Bau von straßenbegleitenden Radverkehrsanlagen enge Grenzen. Dazu muss nicht nur die Belastung durch Kfz so hoch sein, daß die Gefährung das übliche Maß erheblich überschreitet. Gerichte sehen dies erst bei mehreren 10000 Autos/Tag. In der Waiblinger Str. ist zusätzlich ein Überholen von innerhalb eines Streifens nicht möglich. Eine über das übliche Maß hinausgehende Gefährdung ist nicht zu sehen. Der alleinige Wunsch nach Einrichtung von Hauptradrouten oder gar Verkehrsberuhigung rechtfertigt die geplante Maßnahme nicht.

4) Unsichere Radfahrer können über die Wildunger Str. geführt werden. Ausschilderung würde zusammen mit einer Rampe des Tunnels am Ebitzweg genügen.

5) Bisherigen Maßnahmen zeigen wie gefährlich Radstreifen eingerichtet werden. Kurz vor der U-Bahn-Haltestelle Nürnberger Str. stadteinwärts wird der Radstreifen zum Schutzstreifen, der von Autofahrern überfahren werden darf, was leider auch geschieht. Ebenso wird dem Autofahrer visualisiert daß Radfahrer ohne Einhaltung des dringend nötigen Sicherheitsabstandes überholt werden können.

Die Einsparung beträgt 1,5 mio €.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

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ich wohne am Augsburger Platz. Die Nürnberger-/Waiblingerstr. wird hauptsächlich von Einpendlern, verstärkt auch von LKW, von wegen Anliegern, benützt. Warum: Weil die Benzstrasse nicht den Verkehr von den beiden Bundesstrassen aufnehmen kann. Wir Anlieger sind für den Rückbau, damit es vielleicht etwas ruhiger wird.

Offensichtlich sind nicht alle Anlieger für den Rückbau. Ich habe mit meinen Nachbarn gesprochen, auch alles Anlieger am Augsburger Platz. Keiner ist für den Rückbau, jeder hält es für rausgeworfenes Geld. Und, was viel schlimmer ist, eine Verschlechterung der Situation für Radfahrer. Rückbau von Straßen darf nicht auf dem Rücken schwächerer Verkehrsteilnehmer geschehen.

Wer mit solchen Vorschlägen mit solchen begründungen kommt, hat von verkehrsplanung neueren Stils nicht viel Ahnung:
1. Kein Sicherheitsgewinn? Quatsch, die Radfahrer werden auf dem Radstreifen erheblich sicherer fahren als vorher ohne Streifen. Entsprechende Untersuchungen der Bundesanstalt für Straßenwesen oder Universität Lund, Schweden, zeigen genau dieses! Getrennte Radwege sind an der Waibl. Str. nicht geplant!
2) Verkehr in der Waiblinger Str. besteht zum überwiegenden Teil aus Anliegern von Bad Cannstatt und Fellbach? Nette Hypothese, Beweisführung würde mich interessieren, der ich häufig WN-Kennzeichen und andere wahrnehme.
3) "Dazu muss die Belastung durch Kfz so hoch sein, daß die Gefährung das übliche Maß erheblich überschreitet. Gerichte sehen dies erst bei mehreren 10000 Autos/Tag." BINGO! Wir zählen um die 30.000 Kfz/d, entgegen ursprünglicher Stadtplanung, die ab Freigabe des teuren Kappelbergtunnel als Zielsetzung um die 25.000 Fzg. sah.
"Der alleinige Wunsch nach Einrichtung von Hauptradrouten oder gar Verkehrsberuhigung rechtfertigt die geplante Maßnahme nicht." ??? Wie bitte? Wofür brauchen wir denn dann Verkehrsplanung? Wofür sonst geben wir 100 Mio für den Rosensteintunnel aus wenn nicht zur Verkehrsberuhigung in Cannstatt?
4) "Unsichere Radfahrer können über die Wildunger Str. geführt werden." Und dann schieben sie das Rad mit Gepäck durch den 50m langen Tunnel, über zwei Treppen bzw. Rampen?
5) "Kurz vor der U-Bahn-Haltestelle Nürnberger Str. stadteinwärts wird der Radstreifen zum Schutzstreifen, der von Autofahrern überfahren werden darf, was leider auch geschieht." Na prima, also lösen sich Radfahrer lieber in Luft auf, dann gibt es auch keine Beulen im Auto. Ich plädiere dafür, dass Autofahrer mal vollumfänglich die Verkehrsregeln lernen, statt immer freie Fahrt zu fordern.
FAZIT: Ohne den Autoverkehr substantiell zu benachteiligen, kann mit dem Umbau eine sichere, attraktive Radroute für Alltagsradler, inkl. Pedelec-Nutzern, geschaffen werden. Die Verkehrsdichte sowie lautstarke und kritische Überholvorgänge nehmen ab, die Wohnqualität an der Waiblinger Str. nimmt signifikant zu (d.h. die Häuser werden wieder erträglich bewohnbar, was angesichts des Wohnraummangels bedeutend ist)

Ich fahre diese Strecke fast täglich und weiß, dass die Radfahrer viel lieber auf den Nebenstrecken unterwegs sind, als auf der Hauptverkehrsstraße.
Daher finde ich den Rückbau der Waiblinger Straße absolut nicht sinnvoll!!! Der Stau in Cannstatt ist vorprogrammiert.

dem Kommentar von marie-luise kann ich absolut zustimmen!!

Vielleicht sollte man erwähnen, daß eine Critical Mass eine Spaßveranstaltung ist, um dem Autofahrern zu demonstrieren daß einige Radfahrer den Feierabendverkehr blockieren können. Unnötige Veranstaltung.

Zu den Punkten: 1) Welche Untersuchung sollte das sein? Die müssen neu sein. Die mir bekannten Untersuchungen belegen das Gegenteil. Wie auch: Radstreifen bedeuten, daß Radfahrer rechts vom rechtsabbiegenden Autoverkehr geführt werden. Wie soll da ein Sicherheitsgewinn vorhanden sein.

Zu 2) Welches Kennzeichen haben wohl Autobesitzer in Fellbach.

Zu 3) In Hamburg genügen nichtmal 40000 Autos/Tag. Deswegen habe ich von _mehreren_ Tausend Autos/Tag gesprochen. Umrechnung in Autos pro Stunde dürfen gerne durchgeführt werden.

Zu 4) Der vorgeschlagene Umbau des Tunnels ist der Zeichenbegrenzung bei den Vorschlägen geschuldet. Ich sehe übrigens nicht ein, unsichere Radfahrer durch Radverkehrsanlagen zu gefährden, deren Gefährlichkeit gerade für ungeübte Radfahrer nicht zu erkennen ist.

Zu 5) Natürlich sollen Autofahrer die Verkehrsregeln lernen. In eine solche Kampagnen wäre das Geld sinnvoller gesteckt. So muss Radverkehrsförderung sein, nicht durch das Zählen von Radweg- oder Radstreifenkilometern. Zusammen mit einer sinnvollen und lesbaren Wegweisung.

Fazit: der Umbau soll nur der Bremsung des Autoverkehrs dienen, zu Lasten der Sicherheit von Radfahrern.