Wohnungsbau auch auf der Grünen Wiese

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Wohnungsbau, Wohnen
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

193
weniger gut: -554
gut: 193
Meine Stimme: keine
Platz: 
2026
in: 
2021

Bauflächen in der Innenstadt und bisher als Bauflächen ausgewiesene Flächen in den äußeren Stadtteilen sind weitestgehend bebaut.
Deshalb folgender Vorschlag:
Weitere Flächen z.B. das Birkacher Feld und weitere "Grüne Flächen" sollen für den Wohnungsbau - idealerweise durch den SWSG - freigegeben werden.
Wir brauchen dringend mehr Wohnraum, nur mit möglichen Spekulationen kann man den fehlenden Wohnraum in Stuttgart nicht begründen.

Kommentare

25 Kommentare lesen

Es gibt keinen Vorteil für den interessierten Mieter, wenn die SWSG neu baut und vermietet. Die SWSG entscheidet nach den gleichen Kriterien wie freie Vermieter.
An erster Stelle steht die Bonität des potentiellen Mieters . Ohne positive Schufaauskunft, regelmässiges Einkommen etc. gibt es keine Wohnung.

Weitere Flächen versiegeln? Ihnen ist bewusst, dass Pflanzen für die Kontrolle der Temperatur in Städten wichtig ist? Weitere Grünflächen dichtzumachen, spielt bestimmten Parteien nur in die Hände. Es macht alles schlimmer

Sie haben Recht: Die Flächen sind weitgehend bebaut. Das war's. Die Stadt ist endlich, das Bebauen noch grüner Flächen macht die Stadt nicht besser, sondern schlechter - wie Richard Freyer schon sagt.

Es kann nun mal nicht jeder in Stuttgart wohnen.

"Es kann nun mal nicht jeder in Stuttgart wohnen."

Zu einer ausgewogenen Stadtgesellschaft gehört, dass alle Gruppen, die dazugehören, auch dort wohnen können sollen/dürfen. Wenn sich Erzieher, Polizisten, Pflegepersonal, Verkäufer keine Wohnung mehr in Stuttgart leisten kann, dann läuft etwas sehr grundlegendes falsch in der Wohnungsbaupolitik (die ja in den vergangenen Jahren faktisch von den Stadtoberen verweigert wurde).

@Holla vielen Dank für Ihren Kommentar so sehe ich die Sache auch!
Alles andere wäre für mich eine total unsoziale Denkweise, wenn sogar arbeitende Menschen nicht mehr in Stuttgart (also auch in den umliegenden Stadtteilen) eine Wohnung finden können.

@Richard Freyer, natürlich ist mir bekannt, dass Grünflächen für das Stadtklima wichtig sind. Dies kann man natürlich in der Bebauung beachten und ausreichend Lücken mit Grünflächen und Bäumen lassen. Sollten die SWSG und Baugenossenschaften bauen dürfen, denke ich nicht, dass es den "bestimmten Parteien" in die Hände spielt.

@Gloss, dies könnte sich aus meiner Sicht ändern, wenn mehr Wohnungen entstehen und das Angebot dadurch größer wird als die Nachfrage.

@Holla

Zitat "dann läuft etwas sehr grundlegendes falsch in der Wohnungsbaupolitik"
Nein, sondern bei der Förderung der Menschen, die wir in der Stadt brauchen.

Es gibt in der Geschichte keinen Fall, bei dem staatliche Intervention beim Wohnungsbau langfristig (über die Lebensdauer der Immobilien hinweg) dem freien Wirtschaften gegenüber Vorteile gehabt hätte. In der BRD nicht, in der DDR nicht, nirgends.

Lasst den Markt Markt sein - und gebt denen, die Ihr dringend in der Stadt braucht und die trotz Tariflöhnen eine angemessene (vgl. Pro-Kopf-Wohnflächen-Steigerung in den letzten 20 Jahren) nicht bezahlen können, ein entsprechend höheres Wohngeld.
Problem gelöst - Wohnungsbau bleibt für die Investoren attraktiv, die Stadt muß nicht bauen (will sie eh nicht...viel zu teuer), und wir behalten unsere Fachkräfte vor Ort.

Alles andere wird scheitern.

@SDWAN
Das würde ein Fass ohne Boden. Die Mietpreise werden in Stuttgart nicht durch die Wohnungsbaukosten, sondern durch die Preise, die sich die Mieter noch leisten können und was gesetzlich noch zulässig ist bestimmt. Ein höheres Wohngeld ohne Regulierung würde die Mietpreise noch weiter steigen lassen.

@Käpten Blaubär
Ich fürchte, da sind Sie in die Ideologiefalle getappt.

1.
Das ist kein Faß ohne Boden. Denn die Preise steigen ja nicht deshalb, weil die Krankenschwester nun mehr Wohngeld erhält. Dieser winzig kleine, geförderte Teil der Gesamtmieterschaft hat keinerlei Einfluss auf den Marktpreis.

2.
Die Preise werden durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Und da die Nachfrage nunmal höher ist als das Angebot, steigen die Preise. Wenn es keine Nachfrage zu Preis X mehr gibt, dann muß der Anbieter, um sein Produkt loszuwerden, den Preis senken. Das passiert im Moment noch nicht (wenn Corona länger dauert, sieht das vllt. wieder anders aus).

Weil die Preise aber steigen (es gibt genug finanzstarke Nachfrager) , glauben manche Politiker, man könne gegen die sog. Wohnungsnot etwas tun, indem man die Preise limitiert. Totaler Blödsinn, denn die Nachfrage sinkt deswegen ebenso wenig, wie das Angebot steigt. Im Gegenteil, das Angebot sinkt, weil der Eigentümer keinen Anreiz mehr hat, Wohnraum zur Verfügung zu stellen.

Im Übrigen können Sie gern mal eruieren, welcher Tatbestand zur Steigerung der Neubaukosten und der Wohnnebenkosten in den letzten Jahren am meisten beigetragen hat. Ich sag's Ihnen:
Die Umweltauflagen, ganz besonders bei uns in Stuttgart und BW.

Es ist politisch gewollt, daß der Mieter viel Geld zahlt. Und weil das so ist, sollte politisch auch gewollt sein, daß der nicht so finanzstarke Mieter (und nur der!) entlastet wird.

Im Vorschlag geht es um Wohnraum contra Naturerhalt.
Ich bin für Naturerhalt, denn wie gesagt: Es gibt genug Wohnungen in Stuttgart, bezogen auf seine Fläche. Sie sind nur alle gerade belegt.

Das Angebot bleibt erhalten, solange Vermietungen rentabel sind. Bei steigenden Mieten müsste es sogar zunehmen, aber dafür fehlt der Platz. Und ein Problem ist, dass die Wohnfläche pro Kopf seit Jahrzehnten zunimmt - kein Wunder, dass es dann knapp wird...

Einerseits schrumpft die Bundes.Bevölkerung jährlich, andererseits explodieren in den Ballungsräumen bundesweit die Mietpreise. In der ländlichen Region will weder ein Allgemeinmediziner wohnen, noch ein Angestellter, oder Arbeiter. Gelöst werden kann dieses Problem der Landflucht nur durch umfangreiche Verbesserungen im Umland, damit sich zukünftig dort wieder mehr Menschen wohl fühlen können. Durch die Betonierung von Stuttgarts letzten Grünflächen erreicht man gar nichts - das wäre ein Armutszeugnis.

@PS33469: ich wohne gern im ´ländlichen Umfeld´.

Solange die SWSG (= eine Bauträgerschaft der Stadt Stuttgart) weiterhin Ihre Sonderposition nutzt und weitere (wirtschaftlich günstige, die einem Privatem niemals zur Verfügung gestellt werden würden) Flächen ´erschließt´, sollte primär der hochpreisige Innenstadtbereich zu gleichen Preisen wie in den Randbereichen durch die SWSG nachverdichtet werden. Nur so können Innenstadtbereiche auch für Weniger-/Geringverdienende attaktiv werden. Z.b auch für Allgemeinmediziner. ;-)

Randthema: Flächenspargebot nach BauGB. das Birkacher Feld ist damit außen vor.

Nachdem schon das Kaufhaus Schocken abgerissen oder Platz für einen fragwürdigen Neubau ´Gerber´ gemacht wurde - können wir ja auch die Markthalle abreissen, dann haben wir wieder mehr Platz in der Innenstadt. Von denGrünflächen, die für den Neubau der DHBW geopfert wurden rede ich erst mal gar nicht.

PS33469 hat Recht: In Stuttgart kann man die Stuttgarter Wohn"probleme" nicht lösen.

Warum ist das so?

1. Die Menschen werden immer älter, belegen also auch länger Wohnraum (in welchem Gebäudetyp auch immer).
Das liegt nicht an Stuttgart, sondern am Fortschritt in Medizin und Wissen.

2. Die Menschen (=jeder Einzelne) wollen immer mehr Fläche pro Person bewohnen.
Bei begrenztem Flächenangebot wie in Stuttgart erhöht alleine das den Druck immens.
Das liegt ebenfalls nicht an Stuttgart, sondern daran, daß wir uns das heute leisten können und deshalb nach Komfort streben, sowie an geänderten Lebensentwürfen. Die Pro-Kopf-Wohnfläche in Deutschland (und eben auch hier in Stgt) ist in den letzten 20 Jahren exorbitant angestiegen.

3. Die Steuerzuweisungen für die Kommunen fallen um so höher aus, je mehr Einwohner eine Stadt hat. Deswegen sind die Städte bestrebt, ihre Einwohnerzahlen zu erhöhen. Das Problem kann nicht in Stuttgart gelöst werden, weil es sich um Bundesrecht handelt.

4. Die Menschen möchten lieber in den Städten wohnen und ziehen aus dem Umland hier her, weil
- es auf dem Land einen sehr schlechten ÖPNV gibt und man auf's Auto angewiesen ist
- es auf dem Land sehr schlecht um die medizinische Versorgung bestellt ist
- wir in den Städten ungleich besser mit Einzelhandel versorgt sind als weiter draußen. Wir wählen aus 10
verschiedenen Biomärkten, in der Fläche ist man froh, wenn es Bio im Supermarkt gibt
- wir in den meisten Teilen der Stadt leistungsfähige Internetverbindungen haben
- sich die großen Arbeitgeber oft eben nicht auf dem Land, sondern in oder in der Nähe von Städten angesiedelt
haben und noch ansiedeln. Es gibt also Arbeit hier. Das gilt heute um so mehr, denn Fachkräfte sind knapp, und
wer würde schon für einen Arbeitgeber auf's Land ziehen, wenn man doch dort die obigen Punkte nicht erfüllt
bekommt?

Nr. 4 ist mit Abstand das größte der genannten Probleme und tritt auch wieder nicht nur in Stuttgart, sondern weltweit auf. Urbanisierung ist ein globaler Trend, und nur ein paar Kesselfixierte glauben, man könne das hier im Kessel lösen.

Wie überall auf der Welt wird sich das Problem nur durch ein attraktiver werdendes ländliches Umfeld lösen lassen.

Für Abhilfe müsste der Staat massiv investieren (gemeint sind Zahlen, die niemand auszusprechen wagt).

Massiv heißt, daß eben auch auf dem Land alle 10min Busse fahren. Dass die Ärztedichte mit Steuergeldern und gesetzlichen Erleichterungen gefördert werden muss, daß man Straßen und Internetverbindungen ausbaut. Kurz, daß es attraktiver wird, auf dem Land zu leben als in der Stadt.
Gewerbegrundstücke müssen kostenlos bereit gestellt, Bildung und Arbeitnehmer-Entwicklungsmaßnahmen gefördert werden. Etc. Alles das muss der Staat bezahlen, weil es nicht wirtschaftlich ist!
Dann siedeln sich auch wieder Unternehmen außerhalb der Städte an, wenn sie damit rechnen können, daß ihre Arbeitnehmer dort gut ausgebildet sind und gerne dort hinziehen & wohnen.
Es gibt Regionen in D, in denen das funktioniert. Doch es sind wenige.

Bis diese Förderung der ländlichen Regionen geschieht, wird sich (wie in allen anderen Großstädten der Erde) das Ganze weiterhin über den Preis regulieren.

Ob, wie in unserem Fall (politisch gewollt, obwohl komplett sinnlos) durch Nachverdichtung oder auch (aktuell politisch nicht gewollt - genau so sinnlos) durch die Bebauung grüner Stadtflächen:
Es ist unmöglich, das Wohnungsproblem innerhalb der Gemarkungsgrenzen lösen zu wollen.
Wer's nicht glaubt, möge eine Leiter nehmen und mal über den Kesselrand hinaus schauen.

Es kann nicht jeder in Stuttgart wohnen. Punkt.

SDWAN: Um Gottes willen. Wer hat soviel Zeit,deine Argumente zu lesen! Ich bin Jahrgang 1950 und bin mit Eltern und Bruder in einer 56qm großen Wohnung aufgewachsen. Die Mietpreise sind deshalb so hoch, weil die Mitarbeiter mancher Automobilhersteller sehr gut verdienen und jeden Preis zahlen können. Ich vermiete meine kleine 2Zi.Wohnung (56qm) für gerade mal 520€.

Geht´s noch ... ?
Die Grünen Wiesen müssen bleiben!

@hardyman
Zitat "Wer hat soviel Zeit,deine Argumente zu lesen! "
Tja, das ist ein weiteres Problem unserer Zeit: Niemand nimmt sich mehr die Zeit für Argumente, sondern reagiert nur noch auf Agitation - die man heute anders als früher in sehr vielfältigerer Form ausbringen kann. Je dramatischer vorgetragen, um so wirkungsvoller.

Wenn Sie uns jetzt noch sagen, wie viele Menschen in der Wohnung wohnen, die Sie vermieten, dann liefern Sie uns z.B. eine Bestätigung für meinen zweiten Punkt. Denn ich würde wetten, Sie nennen eine Zahl unter 4.

ohgottogott.
in den kommentaren werden ja die ollesten kamellen an marktromantik serviert.

@SDWAN : mir fällt auf,dass Sie bereits bei mehreren Vorschlägen betonen, dass nicht jeder in der Stadt wohnen kann. Ganz schön exklusiver Gedanke. Im Übrigen im Speckgürtel von Stuggi auch nicht, denn auch hier steigen die Mieten seit Jahren.
Und noch eine Frage,wie komme ich als Krankenschwester an Wohngeld? Das ist mir in 25 Berufsjahren in Stuttgart noch nicht gelungen....

@FreiFrau
Sie haben absolut Recht - das kann nun mal nicht jeder. Weil der Platz endlich ist. Das hat nichts mit Luxus zu tun. In einen 20ft Seecontainer passen auch nur 33,1m³ Material. Ein weiterer Kubikmeter, der auch gern versandt werden würde, muß eben woanders mitfahren. So einfach.
Natürlich kann man auch einen 40ft-Container verwenden, doch übertragen auf die Stadt bedeutet das eben das Zubetonieren von grüner Wiese mit (analog zum Container) hohen Zusatzkosten - in diesem Fall den Verlust von Natur.
Es mir schleierhaft, was daran nicht zu verstehen ist.

Und nein, im Speckgürtel auch nicht. Jedenfalls dann nicht, wenn die dortigen Gemeinden keine weiteren Neubaugebiete ausweisen (=grüne Wiese zubauen). Jedoch: Siehe Punkt 3 der obigen Aufzählung. Und deshalb ist dort noch Wachstum, weil die Menschen sich die dort nachgefragten Preise leisten. Ist das nicht mehr der Fall, kommt der nächste Gürtel. Und so weiter.
Natürlich wächst dann der Großraum gesamthaft, und die Preise steigen so lange, wie Nachfrage da ist. München wird den Raum Augsburg (von wo viele in die Landeshauptstadt zum Arbeiten pendeln) auch irgendwann verschlucken, wenn das so weiter geht.

Wenn Sie meine Beiträge (z.B. den vom 21.02.) aufmerksamer gelesen hätten, dann hätten Sie gemerkt, dass die Wohngeld-Angelegenheit lediglich ein Vorschlag ist, wie man bestimmten Bevölkerungsgruppen, bei denen es notwendig ist, sie in oder nahe an der Stadt wohnen zu haben und die gleichzeitig aber wenig verdienen, zu einer entsprechenden Wohnung zu verhelfen.
Weil es dieses Modell aber noch nicht gibt (und der Staat stattdessen mit unsinnigen Instrumenten versucht, das Problem zu lösen), kriegen Sie, wie Sie richtig erkennen, nichts. Auch wenn Sie es verdient hätten, wie ich unterstellen möchte.
Antworten Sie gern aus erster Hand:
Was wäre Ihnen lieber: Eine Unterstützung, die Ihnen ermöglicht, aus einer großen Zahl an marktgerecht bepreisten Wohnungen auszuwählen, wenn Sie umziehen möchten - oder aus einer kleinen oder gar keiner Auswahl an z.B. mietpreisgebremsten Wohnungen (=Stand jetzt)?

Hier die letzten fruchtbaren Böden versiegeln und dann die Kartoffeln aus Chile beziehen? Das kann es ja wohl nicht sein! Es gibt eigentlich fast genug Wohnraum in der Stadt. Die Hausbesitzer müssten sich nur entschließen ihren Wohnraum - günstig! - zu vermieten. Allein bei uns in der Straße stehen seit Jahren!!! mindestens 5 Wohnungen / Häuser leer. Hier müßte die Stadt die Daumenschrauben anlegen! Traut sich aber nicht....

Ich plädiere auch sehr dafür, keine weiteren Flächen zu versiegeln. Unser Grundwasser ist sehr wertvoll und nicht unendlich. Meines Wissens sinkt der Grundwasserstand schon seit langem, sodass im Sommer bereits jetzt in einigen Gebieten Wasserknappheit herrscht.

Lasst das Birkacher Feld in Ruhe. Man hat uns durch die freiwerdenden Flächen von S21 10.000ende Wohnungen für Stuttgart versprochen. Wort halten und bauen und die wenigen Freiflächen die als Schutzzonen seit Jahren ausgewiesen sind, auch so belassen.

„Innenverdichtung“ heißt das Zauberwort!
Bitte keine neuen Trabantenstädte a la Stgt.Neugereut auf der grünen Wiese.

Birkacher Feld bebauen - wozu noch Klimaziele 2030 anstreben?