In der Geschichtsschreibung der NS-Zeit von Stuttgart ist die Diskriminierung und Verfolgung von Opfergruppen wie Homosexuellen, Sinti und Roma, sogenannte Asoziale und anderen von der NS-Ideologie ausgegrenzten Personenkreisen bisher kaum sichtbar geworden. Die Ausgrenzung dieser Opfergruppen gerade auch in der jungen Bundesrepublik hatte eine wichtige Funktion nach innen. Sie löste bei den betroffenen Opfergruppen weitere Traumata aus und versagte ihnen die Integration in die Nachkriegsbürgergesellschaft. Das Wissen über diese Verfolgung steht in keinem Geschichtsbuch und wird bis heute verschwiegen. Mit der Erschließung des Hotels Silber als Lern- und Gedenkort besteht erstmals die Möglichkeit, auch diese Opfergruppen angemessen zu berücksichtigen. Dazu bedarf es aber wissenschaftlicher Grundlagenarbeit, damit die Schicksale einzelner Menschen dem Dunkel des Vergessens entrissen und die Funktion der Ausgrenzung sichtbar gemacht wird. Dies ist nur im Rahmen einer bezahlten Projektstelle möglich, die die vorhandene ehrenamtliche Kapazität entscheidend stärkt und fördert und mit dem bevorstehenden Ausstellungskonzept vernetzt und verzahnt ist.
Projektstelle für die Aufarbeitung der NS-Verfolgung bisher unbeachteter Opfergruppen
Platz:
381
in:
2013
Gemeinderat prüft:
nein
Kommentare