Parkraummanagement ohne Kosten für Anwohner

|
Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
|
Thema: 
Parken
|
Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

320
weniger gut: -380
gut: 320
Meine Stimme: keine
Platz: 
1444
in: 
2021

Das Parkraummanagement wurde und wird ja angeblich eingeführt, um das Zuparken von Wohngebieten durch Berufs- oder Urlaubspendler zu verhindern bzw. zu verringern. Soweit ja ein guter Denkansatz. Nur: Aus welchem Grund sollen neben den "Gastparkern" auch noch ausgerechnet die Anwohner zur Kasse gebeten werden? Sie sind es doch, die vor Ort ihren Parkraum zur Verfügung haben sollen, indem Fremdparker abgeschreckt werden. Es drängt sich der Gedanke auf, dass die Stadt bei der Gelegenheit einfach noch zusätzlich Kasse machen will.

Also: Parkraummanagement bitte wirklich nur zur Abschreckung von Fremdparkern durch Gebühren, noch besser, Anreize für Pendler schaffen in P+R Parkhäusern zu parken, d.h. P+R Stellplätze neu am Stadtrand schaffen. Eine reiche Stadt wie Stuttgart muss in der Lage sein, evtl. entstehende Kosten durch laufende Steuerabgaben bzw. vorhandenes Vermögen zu stemmen. Denn dazu sind Steuerabgaben nun mal da.

Kommentare

14 Kommentare lesen

Zitat: "Das Parkraummanagement wurde und wird ja angeblich eingeführt, um das Zuparken von Wohngebieten durch Berufs- oder Urlaubspendler zu verhindern bzw. zu verringern."

Genau - Angeblich.

In Wahrheit wurde es eingeführt, um das zu erreichen, was gerade passiert: Jeder schreit für seine Sackgasse nach einem PRM, weil ein Verdrängungsvorgang eingesetzt hat. Die Leute schreien so lange, bis die ganze Stadt ein PRM hat (sofern nicht jemand mit Hirn diesem Quatsch ein Ende bereitet).
Und wenn es dann soweit ist, wird die jährliche Bewilligung nicht mehr 30, sondern 300 oder 3000 oder noch mehr Euro kosten.
Ziel (von unseren grünen Stadtdiktatoren so plakativ formuliert): Zurückdrängung des Automobils. Bzw. seiner Besitzer (aber das sagen sie nicht dazu, sonst verschlechtert sich die Stimmung).
Das Wahlvieh wird schon sehen, was es davon hat.

Der private Verkehr, auch für die Anwohner, soll der maßen unatraktiv gemacht werden das auf das Auto oder anderes kein Platz mehr da ist. Pläne liegen schon vor, Palmer von den Grünen in Tübingen macht sie sogar öffentlich. So sind MONATLICHE "Gebühren" von über 30€ auch in den Vororten sind für das Anwohnerparken im Gespräch.

Wer auf dem eigenen Grundstück einen Parkplatz hat, zahlt dafür die entsprechende Miete (wahlweise den entsprechenden Kaufpreis) - und wer einen von der Allgemeinheit finanzierten öffentlichen Parkplatz dauerhaft für sich beansprucht, auch. Ganz einfach.

Parkraummanagement gibt es dort, wo Parkraum knapp ist. Wenn man alle Falschparker konsequent verwarnen würde (anstatt mit dem Hinweis "hoher Parkdruck" auch noch das Behindern und Gefährden Dritter zu rechtfertigen oder Parkmöglichkeiten dort zu markieren, wo Dritte behindert werden), würden sich die Autobesitzer, die ihr Auto am Straßenrand abstellen wollen/müssen, überlegen, wie man das regeln kann - z.B. Parkmöglichkeiten an den Meistbietenden versteigern. [Sorry für den Schachtelsatz]

Lukas Schwab, es macht einen entscheidenden Unterschied, ob man dort wohnt oder nicht. Und ob man einen ganz bestimmten Parkplatz dauerhaft belegt, oder ob man sein Auto irgendwo in Nähe des Wohnraums abstellt. Wenn es nach Ihnen geht, dann bitte auch Parkgebühren für Fahrräder und Kinderwägen, und Standgebühren für stehende Fußgänger.

@Lukas Schwab: ganz richtig! Es ist unverständlich warum Autofahrer glauben eine Anspruch darauf haben, dass die Allgemeinheit ihnen kostenlose Parkplätze zur Verfügung stellt.

Naja, klar sollen Autofahrer zahlen. Eigentlich nicht nur für Parken, auch für gesundheitsschädliche Abgase und CO2. Reicht schon, dass die unfassbaren Kosten für Straßenerhaltung nicht praktikabel auf die reale Nutzung umlegbar sind.
Autofahrer leben immer auf Kosten der Allgemeinheit und wenn man es ihnen sagt, versuchen sie einen lächerlich zu machen oder kommen mit Diktatur. Wie zum Hohn bagatellisieren sie die Fußgänger und Radfahrer in der ganzen Stadt, sowohl an Straßen und Kreuzungen durch ihre schiere Masse und den Lärm, als auch beim Parken. Sie stellen sich einfach auf deren Flächen. Wer mit Kinderwagen oder Rollstuhl, oder auch den Fahrrad, abends durch die Innenstadt möchte, kann ein Lied davon singen.
Fühlt sich nicht so toll an, wenn man weiß, das man deren Flächen mitfinanziert. Und da ist mir völlig egal, ob das Nummernschild mit S oder sonstwas beginnt.

"...klar sollen Autofahrer zahlen. Eigentlich nicht nur für Parken, auch für gesundheitsschädliche Abgase und CO2."
CO2-Steuer, Benzinsteuer, Kfz-Steuer und Kosten bei Sachbeschädigung durch Autohasser reichen nicht?

"Autofahrer leben immer auf Kosten der Allgemeinheit"
Jeder lebt auf Kosten der Allgemeinheit. Auch Radfahrer und Fußgänger tun das.

"bagatellisieren sie die Fußgänger und Radfahrer in der ganzen Stadt"
Äh, manche wollen auch ganz einfach nur zur Arbeit kommen, weil der ÖPNV bis zum Arbeitsplatz nicht ausgebaut oder unattraktiv ist.

"Sie stellen sich einfach auf deren Flächen"
Radfahrer, Fußgänger und Kinderwägen halten sich ja auch auf meinen Flächen auf.

"das man deren Flächen mitfinanziert"
Autofahrer finanzieren auch die Flächen für Radfahrer und Fußgänger mit.

"Die Allgemeinheit", das sind Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger. Im übrigen, man soll es nicht glauben: Viele Autofahrer sind auch Radfahrer und Fußgänger, viele Fußgänger sind auch Radfahrer und Autofahrer usw. Es wäre geholfen, die Thematik konstruktiv und unideologisch zu behandeln.

Das sogenannte "Parkraummanagement" hat die Situation keineswegs verbessert, sondern einfach nur die Kosten für die Anwohner erhöht.

ich habe kein eigenes auto.
wenn ich eines ausleihe und vor meiner wohnung auf der straße dauernd parke, würde mich das ca. 200 - 300€ monatlich kosten.
was genau ist nochmal ihr problem?

Als Handwerker im Dienste der öffentlichen Hand und/oder der Einwohner kann ich nicht auf ein und manchmal mehrere Fahrzeug(e) verzichten um meinem Gewerbe nachgehen zu können. Die Mehrkosten für Parkplatz in gebührenpflichtigen Bereichen sind immens gestiegen und uneinsichtige Straßenraumwächter bringen es fertig uns trotz vorhandner Genehmigung Strafzettel zu verteilen wenn wir z.B. in einer Fußgängerzone "parken". Das System ist krank.

Also unter Parkraummanagement verstehe ich, dass diejenigen, die in einem Gebiet Wohnen, dort umsonst (!) mit entsprechender Plakette/Ausweis parken dürfen. Fremdparker dürfen das nicht, es sei denn, sie lösen ein Parkticket. Das funktioniert, alles andere ist Geldmacherei. Anbringung und Betrieb der Parkticketautomaten kosten Geld, aber zur Finanzierung gibt es die Parktickets.

Ein alleinstehender Nachbar hat 3PKWs plus VW-Bus plus diverse Mopeds. Seine Freizeitbeschäftigung ist es, seine 3,5 Fahrzeuge regelmäßig auf den knapp bemessenen Parkflächen in unserem verkehrsberuhigten Wohngebiet zu verschieben und letztlich zu lagern. Gefahren werden die Dinger so gut wie nie. Andere Nachbarn finden es unschön, ihr eigenes Auto vor ihrem eigenen Reihenhaus zu sehen und stellen es lieber tagelang auf die öffentlichen Flächen. Besucher* innen oder Gäste haben hier schon lange keine Chance mehr. Daher sollten auch Anwohner*innen für das Parkraummanagement zahlen. Punkt.

Das PRM fördert bisher nicht den öffentlichen Nahverkehr und gemeinschaftliche Nutzung von Fahrzeugen, das sollte m.E. vorrangiges Ziel einer Stadt sein.