Schule bei Einschulung auswählen können

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Schulen, Bildung
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Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

106
weniger gut: -67
gut: 106
Meine Stimme: keine
Platz: 
826
in: 
2011

So wie ich informiert bin, muss man sein Kind in die nächstgelegene Grundschule einschulen lassen. Das finde ich persönlich ein bisschen arg eingeschränkt. Zum Beispiel haben wir ein Grundschule direkt ums Eck, allerdings hat diese einen sehr, sehr schlechten Ruf! Und ich würde später mein Kind lieber auf eine andere Grundschule schicken, die ein bisschen weiter entfernt ist, aber trotzdem noch gut zu Fuß erreichbar ist! Könnte man hier nicht diese Einschränkung ein bisschen lockern?

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

11 Kommentare lesen

Es ist ja durchaus möglich, einen Umschulungsantrag zu stellen (einmal ganz abgesehen von Privatschulen, auch das eine Möglichkeit). Bloß "schlechter Ruf" reicht halt nicht als Begründung. Ein Lockerung dieser Regelung würde m.E. aber eine Ghettobildung nur noch mehr begünstigen.

Da bin ich dagegen, das würde nur zur Ghettobildung beitragen. Was nützt es wenn bei einer Schule die einen "schlechten Ruf" hat ausgerechnet gerade die Kinder nicht mehr hingehen deren, Eltern offensichtlich sich um die Erziehung und Bildung ihrer Kinder Gedanken machen. Dann bleiben genau die Kinder die ein nicht so vorteilhaftes Elternhaus haben unter sich und der Ruf der Schule leidet noch mehr. Leidtragende sind dann die verbliebenen Kinder in der Schule, und die können sich ihre Eltern nunmal nicht aussuchen. Natürlich, kann den Wunsch der sorgsamen Eltern verstehen, allerdings wäre das absolut unsolidarisch und egoistisch. Mehr Sinn macht es wenn sie die Eltern welchen die Bildung der Kinder am Herzen liegt sich im Elternbeirat o.ä. engagieren und dazu beitragen dass besagte Schule besser wird.

Soviel ich weiß, liegt diese Regelungshoheit beim Land und die Stadt hat da nichts zu sagen.

Bei privaten ist es ja auch erlaubt. Wieso also nicht bei öffentlichen?!

@ digitalturbulence
Vielleicht weil man bei Privatschulen Schulgebühren zahlt und bei öffentlichen nicht?

@Vaihinger:
D.h. nur Oligarchen können sich ihre Schule auswählen. Der Rest muss zusehen wie er in Multi-Kulti-Schulen zurecht kommt. Ich finde es sowieso nicht gut das es öffentliche Kindergärten in Stuttgart mit 100% Migrantenkindern gibt, während bei Privaten es 10% sind.
Es kann nicht sein das man sich mit Geld mehr Freiheit geniessen kann als ohne.

@ digitaldisturbence
Seh ich ähnlich, allerdings ziehe ich andere Schlüsse daraus: Entweder eine Verpflichtung von Privatschulen eine bestimmte Quote an Kindern aus sozial schwachen Familien sowie mit Migrationshintergrund aufzunehmen (am besten durchs Zufallsprinzip damit es wirklich sozial gerecht ist) oder (bzw. für die Schulen die diese Quote nicht einhalten) die Zuschüsse für Privatschulen streichen und damit die öffentlichen Schulen fördern.

@Vaihinger:
Die Lösungen klingen gut. Denn so kann es nicht weitergehen. In Zuffenhausen sind in der Regel in den öffentlichen Kindergärten über 80% der Kinder mit Migrationshintergrund. In einigen sind es 100% darunter 60% Muslime.
So kann es nicht weitergehen wenn wir in Zukunft nicht in Paralellgesellschaften leben wollen.

@digitalturbulence
Naja, ich halte es immer für etwas verkürzt generell einen hohen Migrantenanteil und speziell noch den Anteil der Muslime zu kritisieren. Auf meiner Schule gabs auch einen sehr hohen Migranten- und Muslimenanteil, ich sehs eher als Bereicherung. Bei mir waren allerdings auch sehr viele verschiedene Nationalitäten und kulturelle Hintergründe vertreten, das hat sich dann insgesamt sozusagen ausgeglichen bzw. die Waage gehalten. Problematisch wirds, und da stimm ich dir absolut zu, wenn eine bestimmte Gruppe (ist im Grunde egal ob Türken, Deutsche, Italiener, Albaner oder Araber) den absoluten Großteil stellt, führt das eher zu diskriminierendem Verhalten der kleineren Gruppe gegenüber. Da gabs vor kurzem sogar ne bundesweite Studie zu der Problematik, die ebenfalls zum Schluss kam, dass nicht der Anteil an Migranten in Schulen problematisch wird, sondern eine zu einseitige Zusammensetzung. Migranten und selbst Muslime sind ja keine homogene Gruppe, die sich gegen die deutschen Kinder zusammentun, sondern haben auch Differenzen untereinander, man denke nur an Türken und Kurden, Türken und Araber, Serben und Albaner oder den Unterschied zwischen sunnitischen und schiitischen Muslimen. Toleranz, Respekt und Verständnis baut sich nur auf, wenn man zwangsläufig einigermaßen miteinander auskommen muss, wenn eine Gruppe deutlich dominiert müssen sie das nicht.

Ich bin dafür. Das muss in einem freiheitlichen demokratischen Staat drin sein. Und es könnte dazu beitragen, dass die Schulen sich mehr engagieren.
Und was die freien Schulen betrifft: diese werden für weniger finanzstarke Familien noch unerschwinglicher, wenn der staatliche Zuschuss gestrichen wird.

So ist es einfach: Wahlfreiheit nur für besser Verdienende (aber bei weitem nicht nur in diesem Bereich, man muss nur mal ernsthaft krank werden...). Als Eltern denkt man natürlich zu allererst an das Wohl des eigenen Kindes und nicht an abstrakte Migrationspolitische Fragen, warum sollte die insgesamt gescheiterte Politik in dem Bereich auf dem Rücken MEINES Kindes ausgetragen werden? Das Verhindern von Ghettobildung sollte nicht durch obrigkeitsstaatliche Verfügungen über den elterlichen Willen geschehen, sondern durch eine intelligente, kreative und ehrliche Politik, die dann aber natürlich auch Geld kostet. Konkret lässt sich die Zwangseinschulung manchmal so umgehen, dass man eine Bekannte in einem anderen Schulbezirk bittet die "Tagespflege" zu übernehmen oder ähnliches. Die Stadt hat übrigens damit meines Wissens nichts zu tun, das ist die Angelegenheit des Kultusministeriums.