Private Begrünung von öffentlichen kleinen Grünflächen (Bauminseln usw.) explizit erlauben

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Grünflächen, Wald, Friedhöfe
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Wirkung: 
Sparidee

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

233
weniger gut: -17
gut: 233
Meine Stimme: keine
Platz: 
54
in: 
2011

Im öffentlichen Raum gibt es eine riesige Anzahl kleiner öffentlicher Grünbereiche, wie Bauminseln, Rasenstreifen, Kreisverkehrsinseln und anderes, die von der Stadt nicht bepflanzt und gepflegt werden. Hierdurch trocknen die Flächen schnell aus und entwickeln sich über kurz oder lang zu öffentlichen Mülleimern.
Würde die Landeshauptstadt Stuttgart diese Flächen ausdrücklich zur privaten Bepflanzung und Pflege durch die Anwohner freigeben, hätte dies in vielerlei Hinsicht einen Vorteil:

1. Die Anwohner identifizieren sich mit "ihrer" Pflanz-Fläche, viele Menschen haben in der Innenstadt nicht einmal einen Balkon
2. Die Anwohner können kreativ ihre Vorstellungen einbringen
3. Die Flächen vermüllen nicht so stark, wenn sie gepflegt sind und werden hoffentlich nicht als "Hundeklo" missbraucht
4. Die Stadt spart eine Menge Geld für Anpflanzungen und Pflege der Kleinflächen
5. Die Stadt wird vielfältiger und bunter

Das gibt es in England schon länger und wird mit großem Erfolg praktiziert;
hat sich aus dem Guerilla Gardening entwickelt ( http://de.wikipedia.org/wiki/Guerilla_Gardening)

Gemeinderat prüft: 
ja
Stellungnahmen und Beschlüsse
Umsetzung: 

2012 sind keine weiteren Patenschaften hinzugekommen. Es gab auch keine neuerlichen Aktivitäten von Bürgern, sich über das bisherige Maß hinaus einzubringen.

Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Es gibt bereits rund 500 Patenschaften für die Pflege von kleinen Grünflächen, Bäumen, ect.. Diese Patenschaften finden auf Grundlage von geregelten Absprachen statt.
bereits teilweise umgesetzt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Als „Guerilla Gardening“ wurde ursprünglich die heimliche Aussaat von Pflanzen als subtiles Mittel politischen Protests und zivilen Ungehorsams im öffentlichen Raum bezeichnet, vorrangig in Großstädten oder auf öffentlichen Grünflächen. Mittlerweile hat sich Guerilla-Gardening zum urbanen Gärtnern oder zu urbaner Landwirtschaft weiterentwickelt und verbindet mit dem Protest den Nutzen einer Ernte beziehungsweise einer Verschönerung trister Innenstädte durch Begrünung brachliegender Flächen.
In Stuttgart gibt es bereits annähernd 500 Patenschaften für die Pflege von kleinen Grünflächen, Bäumen, Hundetütenspendern und für die Sauberkeit und Sicherheit auf Spielplätzen. Diese finden auf Grundlage von geregelten Absprachen statt. Für die Betreuung der Patenschaften ist Aufwand erforderlich, der zu keiner Entlastung in einer üblichen Standardpflege führt. Einen hohen Mehrwert bilden allerdings gut funktionierende Spielplatzpatenschaften. Unabgesprochene Pflege-und Bepflanzungsaktivitäten im Straßenraum werden bisher akzeptiert und in eine geregelte Form überführt, soweit sie einen verträglichen Gestaltungsrahmen einhalten. Auch dieses Bürgerengagement erfordert Betreuungsaufwand.
Alle öffentlichen Grünflächen in der Stadt wurden einer Gestaltung unterworfen und sind bepflanzt. Die Rasenflächen werden oft als nicht bepflanzt betrachtet. Jedoch werden sie auch regelmäßig unterhalten. Bei einer Ausdehnung und Förderung des „Guerilla Gardening“ ist mit einem Betreuungsaufwand von 0,5 Stellen (25.000 €) pro Jahr zu rechnen. Einsparungen werden nicht erwartet, da unbepflanzte Baumscheiben sehr kostengünstig gepflegt werden.
Grundsätzlich fördert die Verwaltung Bürgerengagement, aber uneinheitlich, privat gestaltete Flächen erfordern auch einen hohen Betreuungs-und Schlichtungsaufwand seitens der Unterhaltungsverantwortlichen. Die Verwaltung befürwortet diesen Vorschlag daher zunächst nur für wenige, geeignete Stadtquartiere auf Initiative der Stadtbezirke.

Kommentare

4 Kommentare lesen

Was für eine ausgezeichnete Idee! Ich hoffe das wird umgesetzt!

Eine wunderbare Anregung! Bürger identifizieren sich dadurch mit dem öffentlichen Raum und durch phantasievolle Anpflanzungen gewinnt das Stadtbild! Und wenn dann noch Blumeninseln für nektartragende Insekten (Hummeln, Bienen und Co.) entstehen, ist das ein doppelter Gewinn für Mensch und Natur!

Wunderbarer Vorschlag, der nix kostet, aber allen helfen kann.

Nicht nur in England, auch in Amerika wurden so verwahrloste Flächen und Orte für Kriminalität zu ansehnlichen und befriedeten Quartieren (Centralpark, z.B.) - das schafft auch plötzlich Gelegenheit für neue soziale Kontakte der Bürger untereinander. Vorherige Kommentare müssen nicht weiter ergänzt werden - eine tolle Idee.