300 Sozialmietwohnungen jährlich fördern

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Wohnungsbau, Wohnen
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

203
weniger gut: -43
gut: 203
Meine Stimme: keine
Platz: 
117
in: 
2011

Bei allen Bürgerumfragen liegt das Problem der zu hohen Wohnkosten an vorderster Stelle. Bezahlbare Wohnungen werden in Stuttgart kaum noch gebaut. So fördert die Stadt in diesem Jahr gerade noch 20 Sozialmietwohnungen - obwohl allein die Warteliste des Wohnungsamtes 3200 Fälle umfasst.
Ich beantrage deshalb, dass die Stadt Stuttgart in den nächsten Jahren mindestens 300 Sozialmietwohnungen pro Jahr fördert. Ohne Grundstückssubvention müssten hierfür rund 9 Millionen € pro Jahr zur Verfügung gestellt werden.

Übrigens: zu Zeiten von OB Rommel wurden rund 600 (!) Mietwohnungen pro Jahr gefördert. Nachdem die neue Landesregierung zukünftig ihren Mitteleinsatz dem Mietwohnungsbau in den Ballungszentren zukommen lassen will, wäre es ein Armutszeugnis für unsere Stadt, wenn diese Mittel für Stuttgart nicht abgerufen werden und einkommensschwache Bürger weiterhin Jahre auf eine bezahlbare Wohnung warten müssten.

Gemeinderat prüft: 
ja
Stellungnahmen und Beschlüsse
Umsetzung: 

Der Gemeindrat hat beschlossen, im Doppelhaushalt 2012/2013 pro Jahr 100 Sozialmietwohnungen zu fördern. Hierfür werden insgesamt 3 Mio. € zur Verfügung gestellt.

Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Der Gemeindrat hat beschlossen, im Doppelhaushalt 2012/2013 pro Jahr 100 Sozialmietwohnungen zu fördern. Hierfür werden insgesamt 3 Mio. € zur Verfügung gestellt.
Gemeinderat hat teilweise zugestimmt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Das Ziel mehr Mietwohnungen zu fördern, kann allerdings nur erreicht werden, wenn es der Stadt gelingt, mehr Grundstücke für den Sozialen Mietwohnungsbau zur Verfügung zu stellen. Zur Erhöhung der Akzeptanz und zur Vermeidung von Konzentrationen an wenigen Standorten sollte dies möglichst kleinräumig erfolgen.
Noch nicht absehbar ist, ob und wie viel Grundstücksflächen der Stadt durch das am 24.03.2011 vom Gemeinderat beschlossene „Stuttgarter Innenentwicklungsmodell (SIM)“ für die Jahre 2012 und 2013 zuwachsen werden. Sicher ist aber, dass sich das bekannte Grundstücksproblem (noch) nicht löst, sondern allenfalls etwas entschärft. Deshalb ist die vermehrte Bereitstellung städtischer Grundstücke für den Sozialen Mietwohnungsbau nach wie vor der Schlüssel zum Erfolg.
Aktuell hat die Stadt noch 16.000 Belegungsrechte an preisgünstigen Sozialmietwohnungen. Durch planmäßige und vorzeitige Darlehensrückzahlungen werden sich die Belegungsrechte in den nächsten 10 Jahren voraussichtlich stark vermindern. Der Bau neuer Sozialmietwohnungen ist deshalb dringend erforderlich, um die auf die Hilfe der Stadt angewiesenen Wohnungssuchenden auch künftig innerhalb noch vertretbarer Wartezeiten mit Wohnraum versorgen zu können.
Zum Doppelhaushalt 2012/2013 wurden deshalb Mittel für die Förderung von jährlich 100 Wohnungen angemeldet, die realistischerweise auch realisiert werden können.

Verweis auf Haushaltsanträge der Gemeinderatsfraktionen: 
392 (Bündnis 90/DIE GRÜNEN), 466 (CDU), 535 (SPD), 717 (SÖS und LINKE)
Verweis auf Gemeinderatsdrucksachen: 
<a href="http://www.domino1.stuttgart.de/web/ksd/KSDRedSystem.nsf/3773c106d8cc9a76c1256ad900302205/8601c15b19166e92c125796800633975?OpenDocument">GRDrs 972/2011</a>

Kommentare

27 Kommentare lesen

Es fehlen bezahlbare Mietwohnungen und deshalb unterstütze ich den Antrag. Sehr!

wir brauchen mehr bezahlbare Wohnungen und keine weiteren Konsumtempel. Eine Stadt wird nicht lebenswerter durch noch mehr Läden etc. sondern durch die Menschen, die sich in ihr wohlfühlen

Es muss bezahlbaren Wohnraum geben, auch in der Innenstadt.
Die Innenstadt darf nicht nur den 'Besserverdienern' vorbehalten bleiben !

Bezahlbare Wohnungen sind Mangelware. Besonders Rentner (Rentenerhöhung 2011= 0,99%!) fehlen günstige Wohnungen mit Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel oder in der Nähe der Innenstadt.

Eine Stadt ohne die Vielfalt von Bürgern (auch Wenigverdiener) ist eine morsche Stadt.

Wohnungen müssen aber auch für normalverdienende Familien erschwinglich sein, die keinen Anspruch auf Sozialwohungen haben. Für eine 4-köpfige Familie sind Wohnungen unter 1000 Euro kalt in Stuttgart kaum zu haben.

Wir brauchen mehr BEZAHLBARE Wohnungen in Stuttgart UND UMGEBUNG!

Hallo,
dieser Vorschlag ist sehr zu begrüßen und zu unterstützen. Die Forderung ist längst überfällig. In der Zeit der hohen Arbeitslosigkeit, prekären Arbeitsverhältnissen und und und, ist bezahlbarer Wohnraum insbesondere für die davon betroffenen Menschen, aber auch für Menschen mit so genannten mittleren Einkommen (betrachtet man im Verhältnis hierzu die hohen Lebenshaltungskosten) mehr als dringend erforderlich.
Herzlichst

die Stadtverwaltung müsste Wohnungen fördern, damit das Angebot an Wohnungen erhöht werden könnte und dann die Mietpreise nicht weiter so steigen. Da bekanntlich Angebot und Nachfrage die Preise regeln.

Wohnraum muss qualitätsvoll und trotzdem bezahlbar sein. 10 Euro Kaltmiete für den Quadratmeter ist einfach zu viel. Habe in dem halben Jahr Wohnungssuche üble Löcher gesehen, die ich selbst zum halben Preis für unwürdig gehalten hätte.

Einerseits müssen viele Jugendliche - im Alter bis 30 Jahren - bei Ihren Eltern hausen, um sich ein wenig Eigenkapital anzusparen, um sich dann, wenn sie dann mit einem Partner zusammenziehen, eine Mietwohnung leisten zu können. Andererseits treffen hohe Wohnungsmieten auch alleinstehende Rentner mit geringer Rente.

Ich unterstütze diesen Vorschlag voll und ganz. Es ist eine der essenziellen Aufgaben einer Stadt dafür zu sorgen, dass genug bezahlbarer Wohnraum vorhanden ist. In Stuttgart stehen zu viel Bürotürme leer herum.

Es stünde der Stadt gut zu Gesicht, wenn Sie sich intensiver um bezahlbaren Wohnraum auch für finanziell schlechter gestellte Bürger kümmern würde.

Wohnraum für Jedermann, Single-Rentner und andere Alleinstehende sollte in einer Landeshauptstadt keine Mangelware sein.

Nicht nur Sozialwohnungen, sondern auch bezahlbare Familienwohnungen werden gebraucht. Mietwohnungen oder -häuser mit mehr als 4 Zimmern sind nur sehr wenige verfügbar.

Ich unterstütze den Vorschlag. Es fehlt an bezahlbarem Wohnraum. Vor allem in attraktiveren, zentrumsnahen Stadtvierteln.
Ich sehe vor allem viel neue und leerstehende Wohnungsfläche. Wie kann das sein?

Ich unterstütze den Vorschlag. Es fehlt vor allem an bezahlbaren, zentrumsnahen attraktiven Wohnungen.
Ich entdecke nur immer wieder neue und größtenteils leerstehende Bürogebäude und höre von neuen geplanten Einkaufszentren. Wer soll das alles konsumieren? Schön jetzt müssen kleinere und mittlere Einzelhändler schließen und Ketten und Billigläden weichen. Wofür ist das gut? Wer will das?

Ganz Stuttgart und Umgebung wird allmählich zum Areal der Besserverdienenden. Auf unseren Vizemeisterplatz der höchsten Mieten in Deutschland sollte niemand stolz sein.

Erst heute stand in der Tageszeitung, dass sich Stuttgarts finanzielle Lage in den vergangenen 1,5 Jahren besser entwickelt hat, als gedacht. Dann stehen die finanziellen Mittel doch zur Verfügung. Es ist eine Katastrophe, wie sich die Mietpreise in Stuttgart entwickelt haben. Das hängt auch mit dem mangelnden Wohnungsbau zusammen. Ich beantrage, dass die Stadt in den sozialen Mietwohnungsbau investiert.

Mehr bezahlbarer Wohnung in den Innenstadtbezirken und besser sanierte Altbauten, damit einen die "2. Miete" nicht "erschlägt".

Der Antrag wird von mir unterstützt.

Bei zu vielen Projekten von Investoren, die nur auf Rendite achten, fehlen die Einplanungen von Wohnungen. Fordern Bezirksbeiräte dann nachträglich Wohnungen, werden wieder nur hochwertige, für Wenigverdiener unerschwingliche eingeplant. Es muss wieder zur Regel werden, dass in jeden neuen Geschäftsbau 30% der Fläche für bezahlbare Wohnungen vorgesehen werden. Dazu sollten Mittel im HH eingestellt werden.

Bezahlbare Wohnungen braucht die Stadt Stuttgart sehr dringend, daher befürworte ich den Vorschlag.

Absolut sinnvoll.
Wenn die Stadt es nicht schafft, (bezahlbares) Wohnen und Arbeiten wieder zusammenzubringen, gerät die gesamte Infrasruktur der Stadt in Schieflage.
Also: bezahlbare Wohnungen rein in die Stadt.
Wenn schon Baulücken gefüllt werden und Quartiere saniert werden bzw. neu hochgezogen werden, dann bitte mit bezahlbarem Wohnraum und nicht mit für die Stadtentwicklung vollständig sinnfreien Investorenmodellen mit "hochwertigem Wohnraum", den sich kaum einer leisten kann.

Nicht bloss gut, sondern bitter nötig!

Für den Finanzierungsanteil der Stadt an Stuttgart 21 (1100 Milionen Euro) könnte man rund 5000 Wohnungen bauen. Auf den Prestigebahnhof zu verzichten und stattdessen den Wohnungsbau zu fördern wäre ein deutliches Signal in die richtige Richtung.

Der Antrag wird von mir unterstützt.