Vor weiteren Fahrpreiserhöhungen Rationalisierungsmaßnahmen durch die SSB durchführen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Busse, Bahnen (ÖPNV)
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Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

268
weniger gut: -238
gut: 268
Meine Stimme: keine
Platz: 
1304
in: 
2015

Die Fahrpreise im ÖPNV sind zu hoch! Die jährlichen Fahrpreiserhöhungen werden auch mit den Tariferhöhungen für die Mitarbeiter/innen der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) begründet. Trotz jährlicher Fahrpreiserhöhungen hatte die SSB in 2014 einen Verlust von 24.000.000 €.

Vor weiteren Fahrpreiserhöhungen sollte die SSB deshalb ihre Ausgaben z.B. durch die folgenden Sparmaßnahmen senken:
- Ausscheidende Mitarbeiter/innen werden in den nächsten Jahren solange nicht ersetzt, bis die SSB keine Verluste mehr macht.
- Auf jeder Stadtbahn- und Busstrecke werden jährlich aktuelle Fahrgastzählungen (Verkehrsstrommessungen) auf allen Teilabschnitten durchgeführt.
- Bei geringer Fahrgastnutzung - insbesondere in den Nebenverkehrszeiten (9 bis 15, 19 bis 24 und 1 bis 5 Uhr) - sind die Taktzeiten zu verlängern (zum Beispiel von 10 auf 12 oder auf 15 Minuten) und die Zuglängen zu verkürzen und bestimmte Strecken nur noch durch eine Stadtbahnlinie zu bedienen.
- Von vorneherein verlustbringende und unnötige Neubaumaßnahmen (wie zum Beispiel die geplante 3-Kilometer-Verlängerung der U 13 von Giebel über Hausen zum S-Bahnhof Weilimdorf) sind - auch als Beschäftigungsmaßnahme für die Mitarbeiter/innen der SSB - zu unterlassen.

Kommentare

18 Kommentare lesen

Angesichts eines solchen Vorschlages kann man nur hoffen, daß Sie auf eine Buslinie angewiesen sind, deren z.B. durch Verrentung ausscheidende Busfahrer nicht ersetzt werden.

Noch eine kleine Gedankenanregung: Längere Taktzeiten machen den ÖPNV unattraktiver...

Wir alle müssen mit dem zufrieden sein, was wir uns finanziell leisten können. Auch die SSB kommt auf Dauer nicht um die Marktmechanismen herum. Wenn die SSB auf Dauer am Markt überleben - und nicht ständig weitere Schulden machen - und nicht ständig weiter den Stadthaushalt belasten will, dann kann auch die SSB nur das Geld ausgeben, das sie s e l b s t erwirtschaftet.

Wie jedes andere Unternehmen am Markt auch muss die SSB also alle Rationalisierungsmaßnahmen ausschöpfen. Diese ständige Schuldenmacherei auf Kosten anderer muss ein Ende haben!

Wegen Feinstaubbelastung droht der Stadt Stuttgart für jeden Überschreitungstag 100.000 Euro Strafe. Das bedeutet finanzieller Verlust für die Stadt. Ich hoffe sie werden sich als aktiver Mitbürger dafür einsetzen, dass bei zu hohen Feinstaubmesswerten die Straßen für den Autoverkehr gesperrt werden. Es kann ja nicht sein, dass die Stadt Stuttgart deswegen neue Schulden machen muss.
Übrigens sollte die Stadt dann auch nicht mehr Geld für Straßensanierung ausgeben, als sie durch Parkgebühren erwirtschaftet, denn sonst macht sie ja auch Verlust dabei.

Ich hoffe das war jetzt nicht zuviel Ironie für die Moderation.

Es ist wichtig, dass die Stadt in die Infrastruktur investiert, dabei können auch gerne finanzielle Verluste entstehen.

@ Aktiver Mitbürger
Das einzige, was man im Zusammenhang mit Einsparmaßnahmen bei der SSB durchaus in Betracht ziehen könnte, wäre die Abschaffung des Privilegs, nachdem Familienangehörige von SSB-Mitarbeitern diesen kostenlos nutzen können, auch nachdem die Mitarbeiter aus dem aktiven Dienst ausgeschieden sind.
Vor einer Weile war dies noch so.

Zu dem ironischen Kommentar von AutorIn: Warum spotten Sie nicht darüber, dass die Stadt Stuttgart allein in den Jahren 2005 bis 2014 970.500.000 Euro und die Eigenbetriebe der Stadt in diesem Zeitraum 3.673.400.000 am Kreditmarkt neue Schulden aufnehmen mussten - also insgesamt in den letzten 10 Jahren rd. 4,6 Milliarden !! (siehe Seite 80 der Broschüre "Haushalt und Bürgerhaushalt 2015"). Von den Schulden vor 1995 und nach 2014 ganz zu schweigen. Diese hohen Schulden alleine in Stuttgart können doch nie zurückgezahlt werden! Und da wollen Sie weiter finanzielle Verluste bei dem Ausbau nicht notwendiger Infrastrukturmaßnahmen -hier der unnötigen Verlängerung der U 13 von Giebel zum S-Bhf. Weilimdorf - in Kauf nehmen? Sie sind offensichtlich in der Politik tätig.

Ein öffentlicher Nahverkehr ist für die Attraktivität der Stunden immens wichtig. Schlechtere Taktzeiten bei geringerer Auslastung erhöhen denn Anreiz, doch noch ein Auto zu besitzen. Wenn das erstmal da ist, wird es auch benutzt.
Wie wäre es stattdessen mit einer Steuer auf Parkraum (mind. 100 Eure pro Parkplatz und Monat) Mit diesen Einnahmen könnten der ÖPNV weiter finanziert werden, privater Autoverkehr (der in vielen Teilen der Stadt überflüssiger Luxus ist) würde unattraktiver und die Auslastung der Bahnen würde weiter steigen.

Der Kostendeckungsgrad von Öffentlichen Nahverkehrsunternehmen liegt bei durchschnittlichen 77%!
Durch Restrukturierung und Optimierung wurde dieser durchschnittliche Wert erreicht!
In Stuttgart liegt die so arg gescholtene SSB AG bei einem Kostendeckungsgrad von sage und schreibe 94%.
Ich denke das dieser Wert schon an sich Bände spricht.
Ein Stuttgart ohne SSB kann und will man sich nicht vorstellen, Stuttgart braucht den ÖPNV.
Übrigens verbringen jedes Jahr Stuttgarter Autofahrer die meiste Zeit im Stau – mehr als 59 Stunden im Durchschnitt. Fast eine Million Menschen fahren im Großraum Stuttgart mit dem Auto zur Arbeit. Autofahrern entstehen so etwa eine Milliarde Euro direkte und indirekte Kosten – das sind etwa 981 Euro pro Pendlerhaushalt in Stuttgart im Jahr.
Mal abgesehen davon das die Mitarbeiter der SSB AG sowie die Mitarbeiter der Stadteigenen Betriebe weit unter dem Durchschnitt in der Metropol-Region Stuttgart verdienen!

Ich habe selten so einen unsinnigen Vorschlag gelesen.

Sehr sinnvoller Vorschlag! Die SSB wird jährlich mit Millionen aus dem Stadthaushalt bezuschusst, weil sie nicht rentabel wirtschaftet. Einsparungen sind ein wichtiger Faktor bei der Reduzierung der notwendigen Zuschüsse. Angemessene (also höhere) Fahrpreise sind ein weiterer Punkt.

Wo möglich sollten die Leistungen des ÖPNV öffentlich ausgeschrieben werden. Dadurch käme es zu einem Wettbewerb zwischen den verschiedenen Anbietern, was Kosten senkt und die Effizienz steigert. Dabei dürfen die Ausschreibungszyklen nicht zu groß gewählt werden.

@pdv, wenn Sie schon mit so viel Enthusiasmus an die Sache herangehen, dann doch bitte nicht mit populistischem Halbwissen! Kein Öffentliches Nahverkehrsunternehmen weltweit hat einen Kostendeckungsgrad von 100%. Wie gesagt und oben bereits geschrieben hat die SSB AG einen Kostendeckungsgrad von 94%, und das ist in Deutschland ein Novum!
Die angesprochenen Leistungen des ÖPNV´s werden immer ausgeschrieben, und zwar Europaweit!

@Artdink:
Schlimm genug, wenn kein ÖPNV kostendeckend arbeitet. Ein Grund mehr, daran etwas zu ändern.

Wenn Die ÖPNV-Leistungen der SSB regelmäßig ausgeschrieben werden, ist es doch äußerst eigenartig, dass immer wieder und seit Jahrzehnten nur ein einziges "Unternehmen" (eigentlich ja ein Ressort der Stadt) "gewinnt".

Wieviel gibt die SSB und Stadt Stuttgart für Verlegung von Stadtbahnhaltestellen und Tunnelführung über und unter S21 Fernbahntunnel aus? Rund €350Mio.!
Also mehr nicht weniger Geld für Stadtbahnen und Busse ist die Zukunft im Stadtverkehr...schließlich müssen doch alle zu Fuß in die Geschäfte und ins G`schäft.

@pdv:
In welcher Welt leben wir denn. Ich denke für gute Arbeit = leistungsgerechte Entlohnung!
Es gibt Gründe für den Kostendeckungsgrad.
Nahverkehr kann nicht 1:1 auf den Fahrgast umgelegt werden, und das liegt nicht alleine an der Entlohnung.
Gesetze, Vorschriften und Richtlinien gilt es einzuhalten. Diese kosten Geld.
Die Stadt Stuttgart hat einen Standard im ÖPNV festgelegt den kein anderes Nahverkehrsunternehmen in diesem Maße ermöglichen kann, zumindest nicht zum gleichen Preis!
Mich würde wirklich interessieren wo sie arbeiten, und zu welchem Preis, und ob sie tatsächlich Ihre KOSTEN decken!?!
Ich glaube wir in Deutschland jammern auf einem sehr hohen Niveau!

@fuchs:
Die Kosten für die Verlegung der Hst. Staatsgalerie trägt die Deutsche Bahn soweit ich weiß, und nicht die SSB AG.

@Artdink:
Warum können die Kosten für den ÖPNV denn nciht auf die Nutzer umgelegt werden? Verstehe ich nicht. Wenn ich mit einem Auto fahre, muss ich alle Kosten selbst tragen. Zu 100 %. Fahre ich mit dem Fahrrad, muss ich ebenfalls alle damit in Verbindung stehenden Kosten selbst tragen. Fliege ich mit dem Flugzeug in den Urlaub, trage ich alle Kosten selbst. Laufe ich ins Geschäft, zahle ich meine sich abnutzenden Schuhe auch selbst. Nur wer mit Bus und Bahn fährt, lässt sich einen nicht unerheblichen Teil seiner Fahrtkosten von der Allgemeinheit bezahlen.

Und woher wollen sie wissen, dass die von der Stadt Stuttgart angefragten Leistungen im ÖPNV nur von der SSB erbracht werden können? Die SSB bekommt zig Millionen Steuergelder jedes Jahr, sonst wäre sie längst insolvent. Aber selbst wenn man diese Gelder weiter zahlen würde, warum sollten andere Wettbewerber nicht besser und billiger sein? Sie hatten doch behauptet, die Leistungen würden europaweit ausgeschrieben werden. Passiert das nun oder nicht?

Was für ein Sch... vorschlag!
Ausscheidende Mitarbeiter nicht ersetzen? Schon jetzt werden von unzähligen Bus und Bahnfahrern Überstunden geschruppt weil nicht genug Personal da ist und wenn die dann ein kleinen Fehler machen hängen Menschenleben dran.
Die Ausbildung zum Bus und Bahnfahrer dauert 3 Monate unabhängi mal davon das die Leute ausgewählt werden müssen und auch Kündigungfristen einzuhalten haben. Wenn dann Leute noch dringender gebraucht werden gibt es keine und es fallen unzählige Bahnen und Busse aus.
Desweiteren gibts auf jeder Strecke nur eine Linie!!! Oder wie soll das gemeint sein?
Seit wann ist denn eine U13 verlängerung beschlossen?

@pdv: Die Stadt Stuttgart darf in Übereinstimmung mit EU-Recht den Nahverkehr an ihren kommunalen Anbieter direkt vergeben - und darüber sollte jeder froh sein, denn jeder externe Anbieter würde erst einmal gnadenlos auf Gewinn optimieren, und das Gejammer möchte ich dann hören, wenn gewisse Linien kurz nach dem Berufsverkehr Abends oder auch gleich über Mittag eingestellt werden, weil die Auslastung der Fahrzeuge unter 50% liegt.
Und fragen sie doch mal die Bürger in Hoffeld was man von Ihren Vorschlägen so hält, dort wurde vor einiger Zeit der Takt am Sonntag von 20 auf 30 Minuten geändert, also gejubelt hat da keiner ...

ÖPNV gehört nun einmal zu den Dingen, die der Staat dem Bürger als infrastrukturelle Leistung bereitstellt, aber informieren Sis sich doch bitte einmal wie es in Städten aussieht, die ihren Nahverkehr privatisiert haben.

Den Rest hat @Graf schon treffend formuliert.

@road.rage:
Also keine Ausschreibung. Dachte ich mir auch so.

Was der Leistungsempfänger (Stadt) möchte, wird im Leistungskatalog als Grundlage für Ausschreibung festgelegt, notfalls heruntergebrochen auf jede einzelne Linie. Das ist überhaupt kein Problem.

Und nein, darüber freue ich mich nicht. Ein Monopol liefert immer schlechtere und/oder teurere Leistungen als der Wettbewerb der Anbieter untereinander.

Weniger gut, ebenso der meisten Kommentare!